Gewinneinbruch, Aktiensturz
Mit Mercedes-Benz rutscht jetzt auch der letzte der drei deutschen Autogiganten in die Krise
Mercedes-Benz hat seine Gewinnprognose für das laufende Jahr unerwartet deutlich nach unten korrigiert. Die unmittelbare Folge: Der Aktienkurs des Konzerns geriet stark unter Druck und zog den gesamten Markt in Mitleidenschaft. Zudem wird das Unternehmen von einer gravierenden Rückrufaktion erschüttert.

Mercedes-Benz blickt mit zunehmender Besorgnis auf das laufende Geschäftsjahr. Der Stuttgarter Automobilhersteller senkte am Donnerstag nach Börsenschluss überraschend seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr. Hauptgrund dafür sei die verschlechterte konjunkturelle Lage in China, die mit einer nachlassenden Nachfrage einhergeht. Auch der freie Mittelfluss des Industriegeschäfts soll nun deutlich niedriger ausfallen als im Vorjahr. Bislang war das Unternehmen hier nur von einem moderaten Rückgang ausgegangen.
Für 2024 rechnet das Unternehmen nun mit einer Marge von 7,5 bis 8,5 Prozent, deutlich reduziert gegenüber den zuvor erwarteten zehn bis elf Prozent.
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Die Mercedes-Aktie verlor heute 8 Prozent an Wert und zog andere Werte aus der Branche mit nach unten. Volkswagen, BMW, Porsche und Continental, alle ohnehin bereits angeschlagen, gaben etwa 2-3 Prozemt nach. Auch der Leitindex DAX rutschte daraufhin ins Minus. In den vergangenen Tagen hatte dieser, gestützt durch die Zinssenkungen der EZB und der FED, erst ein neues Hoch erreicht.
Probleme mit dem chinesischen Markt
Der chinesische Markt ist für Mercedes-Benz von entscheidender Bedeutung. Im Jahr 2023 setzte der Konzern in etwa 737.000 Fahrzeuge in China ab, was bei einem weltweiten Absatz von 2,491 Millionen Fahrzeugen einem Anteil von 29,59 Prozent entspricht.
Doch der Absatzrückgang im ersten Halbjahr 2024 macht sich bemerkbar: Mit nur 341.500 verkauften Fahrzeugen in China verzeichnete Mercedes-Benz einen Rückgang von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Besonders die hochpreisigen Modelle leiden unter dem Nachfrageeinbruch, der eng mit der gedämpften wirtschaftlichen Stimmung in China verknüpft ist. Infolgedessen sah sich Mercedes gezwungen, hohe Rabatte zu gewähren, um wettbewerbsfähig zu bleiben – angesichts der wachsenden Konkurrenz durch chinesische Marken wie BYD, Geely, NIO und SAIC.
Laut Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer wird China für alle deutschen Autohersteller zunehmend zur größten Herausforderung der letzten Jahrzehnte. Er hat Recht, denn alle großen deutschen Automobilhersteller sind in gewissem Maße vom chinesischen Markt abhängig, da das bevölkerungsreichste Land der Welt einen erheblichen Anteil ihres Absatzes generiert.
Mehr als 500.000 Fahrzeuge müssen zurückgerufen werden
Zu allem Überfluss sieht sich der Automobilhersteller Mercedes-Benz gezwungen, in China mehr als eine halbe Million Fahrzeuge aufgrund eines technischen Defekts zurückzurufen. Bei den betroffenen Modellen besteht ein Problem mit der Feuchtigkeitsbeständigkeit des Raddrehzahlsensors, der in heißen und feuchten Umgebungen fehlerhaft funktionieren kann. Dies könnte sicherheitsrelevante Systeme wie die Fahrdynamikregelung (ESP) und das Antiblockiersystem (ABS) beeinträchtigen.
Ein Mercedes-Sprecher bestätigte den Rückruf. Laut der zuständigen chinesischen Behörde sind fast 242.000 importierte Fahrzeuge der A-Klasse, B-Klasse sowie der Modelle CLA und GLA betroffen. Zusätzlich müssen rund 281.000 in China gefertigte GLA-Modelle zurück in die Werkstätten.Erst vor zwei Wochen musste auch BMW aufgrund erheblicher Absatzprobleme in China seine Gewinnprognose deutlich nach unten korrigieren. Auch dem Münchener Autobauer setzen massive Rückrufaktionen zu. Vor Kurzem wurden weltweit 1,5 Millionen Fahrzeuge wegen Problemen mit einem Bremssystem des Zulieferers Continental zurückgerufen.
Wenig zuvor war BMW gezwungen, etwa 150.000 Fahrzeuge des MINI Cooper SE wegen Problemen mit der Hochvoltbatterie aus dem Verkehr zu ziehen.
Mercedes-Benz könnte künftig zudem, ähnlich wie der kleinere Bruder Smart, über drastische Schritte nachdenken. Smart hat seine Produktion bereits nach China verlagert, um Kosten zu senken und gleichzeitig näher am chinesischen Markt zu agieren. Angesichts der drohenden betriebsbedingten Kündigungen und Werksschließungen, die Volkswagen angekündigt hat, könnte sich auch bei Mercedes-Benz ein solcher Weg abzeichnen.
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Um etwas zu zerstören muss man nicht viel im Kopf haben. Etwas aufbauen ist eine Sache, da braucht es Können und Intelligenz, was der Regierung , die wir haben völlig fehlt. Leider scheint das auch etlichen Managern der Großkonzerne abhanden gekommen zu sein.
Grün wirkt.Der Wohlstand des Weniger kommt in Fahrt ,Freut Euch wie Katrin .Ihr habt jetzt viel Freizeit und keinen Stress mehr.
Hauptsache die gepanzerten Limousinen werden weiter gebaut für unsere „Elite“.
Im arabischen gibt es ein Sprichwort ‚Wenn sich drei Menschen zusammentun, können sie ein Dorf zugrunde richten“.
Die Ampel hat gezeigt, was passiert wenn sich drei Parteien zusammentun.
Da wird sich Habeck aber freuen, kommt er seinem Ziel doch Schritt für Schritt aber zügig näher. Die deutsche Automobilindustrie muss weg, nur ändern wird das nichts, dann kaufen die Menschen chinesische, japanische oder andere ausländische Autos. Zuende gedacht ist bei der Ampel anscheinend gar nichts.
Warum nennen die Autobosse nicht das Kind bei beim Namen, warum trucksen sie immer noch rum und suchen alle möglichen Ausreden!? Das Problem hat einen Namen “ Habeck und Hampel“ die sind die Todengräber der Autoindustrie und sonst keiner!!
Selbstverständlich hat der gesamte Mercedes-Vorstand brav Männchen vor den Regierenden in Berlin und Stuttgart gemacht. Anfang Juli wurde mit R. Habeck und W. Kretschmann der eCampus in Stuttgart-Untertürkheim eröffnet. Dennoch sind die Probleme hausgemacht. Die von Ola Källenius ausgerufene Luxus- und Elektrostrategie geht überhaupt nicht auf. Veraltete Einstiegsmodelle mit EQA und EQB bei den E-Fahrzeugen, EQE und EQS will keiner haben. Neue Elektromodelle nicht in Sicht. Hinzukommen Qualitätsprobleme überall. Bei jeder Gelegenheit werden aber die Regenbogenfarben hochgehalten. Britta Seeger als Vertriebschefin überschätzt wenn nicht sogar Fehlbesetzung. Vorstandsversagen gepaart mit sektenhaftem Realitätsverlust und Ignoranz.
Wie bei VW werden die Verursacher dieser Situation unterstützt, bejubelt und in ihrem woken Furor bestätigt. Also klassisches Versagen der Konzernleitung.
Die europäische Sanktionspolitik dürfte auch eine Rolle spielen. Die Chinesen haben zum einen nämlich noch sowas wie Nationalstolz und zum anderen stößt denen der deutsche Missionierungswahn übel auf, das müssen westliche Unternehmen dann ausbaden.
Ich warte aber sowieso auf den Tag an dem einer der großen Drei seinen Standort ganz weg aus
Deutschland verlagert. Langfristig werden die Chinesen eh den größten Weltmarktanteil bekommen und der größte Teil der Produktion verlagert sich eh nach Asien. Der Industriestandort Deutschland ist dann was für die Geschichtsbücher und Freilichtmuseen.
Versuch Nr. 2
Ging es den deutschen Automobilherstellern in den 1980er Jahren ohne den chinesischen Markt nicht sehr gut?