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Mit dieser Rede räumt Merz ein, dass er an seinen eigenen Ansprüchen gescheitert ist

Friedrich Merz fordert die Bürger zur Geduld auf: Reformen könne man nicht übers Knie brechen. Doch genau das hatte er den Bürgern im Wahlkampf und auch noch als Kanzler vermittelt.

Regieren ist doch nicht so einfach: Jetzt wird der Bundeskanzler von seinen leichtfertigen Ansagen eingeholt. (IMAGO/Anadolu Agency)

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Es war wohl niemand so überzeugt von der Wunderheilkraft der Merz-Regierung wie Friedrich Merz selbst. „Schon im Sommer“, versprach der Bundeskanzler in seiner ersten Regierungserklärung, würden die Menschen einen Stimmungsumschwung spüren, es werde wieder aufwärtsgehen mit Stimmung und Wirtschaft.

Ende November hat sich dieser Optimismus in Luft aufgelöst: Bei der letzten Regierungserklärung des Jahres spricht ein Merz, der ob der politischen Realitäten etwas demütiger geworden ist. Er klingt ganz anders. Merz will „eine erste Zwischenbilanz“ ziehen – und lobt seine Regierung für viele „erste, richtige“ Schritte. Er nennt Abschreibungsmöglichkeiten, Senkung der Körperschaftsteuer, lobt die Pläne für einen Industriestrompreis und die Senkung der Stromsteuer für Unternehmen. Von Wirtschaftswende und Stimmungsumschwung aber ist keine Rede mehr – im Gegenteil.

Merz hatte den Bürgern versprochen, bald Reformen schon „spüren“ zu können. Jetzt muss er ihnen zurufen: Bitte geduldet euch noch.

Im Mai habe er eine schrumpfende Wirtschaft, ein blockiertes Land „vorgefunden“, führt der Kanzler aus – und habe mit einem Steuerpaket reagiert. „Wir haben den ersten, richtigen Schritt hingemacht zu einem wettbewerbsfähigen Steuerniveau.“ Aber den großen Sprung – den hat er nicht geschafft. Dabei hatte er ihn vollmundig angekündigt.

Daran schuld ist aber nicht Merz und die Regierung – sondern die Bürger. Diese, so vermittelt der Kanzler, könnten mit dem Reformtempo, das er eigentlich wolle, nicht mithalten. „Wir müssen die Menschen mitnehmen auf dem Weg zur Lösung der großen Herausforderungen, vor denen wir stehen. Schritt für Schritt, Reform für Reform“, so der Bundeskanzler. „Wir werden diese Schritte gehen, obwohl unsere Maßnahmen – und anders kann es gar nicht sein – nur mit Zeitverzug wirken. Obwohl wir mittendrin und nicht am Ende unserer Agenda sind.“

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Das – also der Hinweis, dass große Reformen nicht von heute auf morgen ein Land umkrempeln – ist natürlich in der Sache richtig. Merz‘ Problem ist dabei bloß: Er hatte andere Erwartungen geweckt. Offenbar hat der Kanzler in seinem halben Jahr an der Macht erst gelernt, wie Politik funktioniert. Vor allem: sehr langsam.

„Es sind die Reformerwartungen zum Teil größer, als wir sie im Augenblick erfüllen. Ja, das stimmt. Und ich höre immer wieder, diese Regierung müsse sich doch nur irgendwo mal einen Ruck geben, zwei, drei große Vorhaben und schon wären die Probleme verflogen in unserem Land. Nein, meine Damen und Herren“, sagt Merz.

„Unser Land – und das ist eine ehrliche Antwort – unser Land ist ein hochkomplexes Land und komplexe Sachverhalte erfordern komplexe Antworten“, führt der Kanzler weiter aus. Das Problem, das er hat: Diese Erwartungen hat er selbst geweckt.

„Zwei, drei große Vorhaben und schon wären die Probleme verflogen in unserem Land“ – das war ziemlich genau die Erwartung, die Merz als Oppositionsführer und im Wahlkampf geweckt hatte. Und auch noch als Kanzler selbst dachte Merz offenbar, allein durch seine Anwesenheit im Amt werde alles besser. Falsch gedacht.

Jetzt zerbricht sein Reform-Narrativ an der Realität. Und Merz muss den Erwartungen hinterherrennen, die er an sich selbst aufgebaut hat. Der Bundeskanzler scheitert an seinen eigenen Ansprüchen.

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28 Kommentare

  • Als Merz sprach, habe ich ausgeschaltet, da er für die Zukunft Deutschlands nicht mehr relevant ist. Er ist nur noch eines der Hindernisse, die überwunden werden müssen. Eine Lösung der Probleme gibt es nur ohne Merz.

    • Ich fasse seine Rede mal kurz zusammen: Ukraine ist wichtiger als Deutschland; was wir machen ist toll (bitte noch etwas Geduld, damit es wirken kann); die AFD stinkt; Freut euch schonmal auf die Wiedereinfühung der Wehrpflicht, ihr undankbares, friedensverwöhntes Pack.

      (Der Phoenix Kommentator war auch ne Knallschote )

  • Wer die Rede von Weidel gehört und verstanden hat, der muss erkennen, dass nur noch die AfD Deutschland retten kann und will.
    Die Merkel/Merz Hörigen aus der CDU verbannen und dann mit der AfD und mit dem Juniorpartner CDU regieren. Alles andere wird nicht mehr funktionieren!
    Mir ist klar, dass Leute wie Spahn Panik kriegen, weil sie dann angeklagt würden!

  • Die Rede war zum Fremdschämen. Alleine wie oft die Welt bewundernd auf ihn und Deutschland schaut.

    • Zum einen redet die gesamte Regierung seid Jahren über Probleme die wir ohne sie gar nicht erst hätten !! Zum anderen sollte sich Merz mal die Geschwindigkeit der Industrie beim Abbauen von Arbeitsplätzen und dem verlassen des Landes ansehen !!!
      Was er oder der Rest der Linksextremisten in Berlin glauben noch ändern zu können hatte sich schon 6 Monate nach Amtseinführung der Ampel und dem Silllegen der Kernkraftwerke erledigt für unser Land !
      Zwischen Entscheidung und Durchführung der Abwanderung liegen im allgemeinen ca 3-5 Jahre .
      Wir werden wohl schon 2028 oder 29 in Deutschland CO2 neutral sein !! Auf der einen Seite wird nichts mehr Produziert und auf der anderen kann sich niemand mehr etwas was CO2 verursachen könnte leisten !!

  • Wer dem Rautenvertreter und Pinocchio noch zuhört und glaubt…verschwendete Lebenszeit!

  • Nun, der Kanzler spricht (gewissermaßen mit der Autorität der Sibyllinischen Bücher), daß man „Reformen … nicht übers Knie brechen“ könne.

    Dabei weiß jeder, der schon einmal ein Amt von einem Vorgänger übernommen hat (und sei es der Vorsitz im Kaninchenzüchterverein „Wilder Rammler“ e. V. in Wutzelwang am Wutzel), daß man die entscheidenden „Pflöcke“ innert kürzester Zeit einschlagen muß. Vertagt man das durch „Ausschüsse“, „Expertengremien“ oder „Diskussionsrunden“, kann man es auch gleich wieder lassen, weil alle möglichen Änderungen dadurch nur verwässert, zerredet oder verhindert werden.

    Und, ich schrieb es schon vor geraumer Zeit, und schreibe es immer wieder: Friedrich Merz hat schon in der Vergangenheit zur Genüge bewiesen, daß er das kleine politische 1×1 nicht beherrscht; und die Gegenwart beweist, daß er nicht dazugelernt hat.

  • Merzinocchio sagte „bis zum Sommer“. Welches Jahr sagte er nicht.

    Nachdem ich heute die Generaldenbatte verfolgte, habe ich die Bitte „Frau Weidel, übernehmen Sie.“

  • Es hat doch einen Stimmungsumschwung gegeben. Inzwischen können sich 50% der Bürger vorstellen, AfD zu wählen. Und er hat versprochen, der Ukraine 170 MILLIARDEN Soforthilfe zu überweisen. Sollte er 170 Millionen meinen, kann er noch nicht einmal richtig vom Blatt ablesen.

  • da find ichs interessanter was mir eine Parkuhr zu erzählen hat.

    • eben, selbst auslachen und ignorieren ist noch zuviel Zuwendung für den.

  • Fritze Merz hat bei seiner Ansprache zwar nichts vernünftiges gesagt, aber er hat es hübsch formuliert!

  • Aktuell erzählt die CDU, die Energiekosten müßten sinken. Zum Jahreswechsel wird
    die Energiesteuer, der CO2-Preis, erneut erhöht. Wenn man bei CDU-Politikern das Gegenteil von dem annimmt, was sie sagen, liegt man offenbar richtig.

  • Es klingelt noch immer in meinen Ohren….!

    „Links ist vorbei. Es gibt keine linke Mehrheit mehr und keine linke Politik mehr. Es ist vorbei. Es geht nicht mehr.“
    Merz wolle Politik für die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger machen. „Für die Mehrheit, die gerade denken kann. Und die auch noch alle Tassen im Schrank haben“, sagte der Christdemokrat und fügte an: „Und nicht für irgendwelche grünen und linken Spinner auf dieser Welt, die da draußen rumlaufen. Die haben in der Mehrheit der Bevölkerung nichts zu suchen. Gar nichts.“

  • Merz hatte den Bürgern versprochen, bald Reformen schon „spüren“ zu können.
    Dieses Versprechen hat Merz gehalten… Die Bürger spüren die Regierungs-Reformen sehr deutlich und werden unter diesen irrsinnigen „Reformen“ ausgepresst wie Zitronen.

  • Er will wie üblich nur „Versprechen“ und Verschieben und Hinauszögern und das am besten bis seine Amtszeit vorüber ist. (Er denkt das ist in 2029 – ich hoffe lieber heute als Morgen solle er diese beenden) Damit dann nichts funktioniert hatte, wie er versprach, da wird er dann alles der AFD in die Schuhe schieben. Wie man es in „unserer“ Demokratie halt so macht…..

    • zeit gewinnen, um die letzten schritte der grossen umverteilungsorgie und des great reset zu pushen.
      kann durchaus noch bis 2029 dauern.
      wie koennte man ihn denn vorher absaegen, wenn er sich weigert, freiwillig zu gehen?

  • Geduld links ist vorbei. Geduld im Sommer kommt Optimismus. Geduld Herbst der Reformen kommt. Geduld Arbeitskreis zur Rentenreform wird gegründet. Bei allen anderen Versprechen immer das Gegenteil gemacht. Aber sich selbst und die Regierung für gute Arbeit loben.
    Ich habe keine Geduld, diese Regierung kann es nicht Afuera!
    Schaut Euch mal die neuesten Umfragen in Österreich an, die ÖVP (bei uns die CDU) regiert ähnlich, die stehen bei 16%.

  • Das Traurige ist, dass einst Konservative Wähler nicht verstehen, dass die CDU/CSU in keiner Weise noch irgendwie ihre Werte vertritt. Wie kommen sonst 25% in aktuellen Umfragen für diese linke Chaos Partei zustande ?

  • Merz beruhigt die Bürger bis er uns alles genommen hat und von heut auf morgen sitzt er im Flieger und entzieht sich der Verantwortung.
    Wie kann man so einem Lügner vertrauen.

  • Wann endlich wird Deutschland von diesem Kanzler erlöst.

    • Hoffentlich noch vor Weihnachten, dann hätte ich ne Wette gewonnen. Ausserdem wäre Weihnachten dann schöner 😉

  • Das Gelaber von Merz konnte ich mir auch nicht anhören und man weiß bei dem sowieso nicht was man noch glauben kann.

    • Glauben gibts nicht mal mehr in der Kirche!

    • Warum weißt Du das nicht?
      Nichts kannste dem glauben, absolut gar nichts!

  • Er braucht mehr Zeit. Es leben immer noch zu viele Ureinwohner die seine und die Macht der Partei gefährden könnten. Wenn er könnte, würde er noch morgen das Wahlrecht für Deutsche abschaffen und Lager für oppositionelle errichten lassen. Er ist das was man einen Landesverräter im Rest des Planeten nennt.

  • Diesen Quatsch erzählt er den Bürgern auch noch in 2 – 3 Jahren, bis dahin ist er höchstwahrscheinlich längst kein Kanzler mehr! Der Fritzel kann es einfach nicht, der Fritzel kann kein Kanzler.

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