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Spanien

Männer nutzen neues Transsexuellen-Gesetz aus, um geringere Strafen bei häuslicher Gewalt zu bekommen

In Spanien gilt seit März 2023 das Pendant zum deutschen Selbstbestimmungsgesetz. Männer nutzen es aktiv, um geringere Haftstrafen oder Vorteile im Beruf zu erlangen.

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Weltweit warnen Aktivisten vor den Folgen von Selbstbestimmungsgesetzen. Spanien zeigt, dass lasche Selbstbestimmungsgesetze Missbrauchsanfällig sind.

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In Spanien gilt seit März 2023 ein Transsexuellen-Gesetz, das, genauso wie das deutsche Selbstbestimmungsgesetz, den einfachen Wechsel des Geschlechts im Personenstandsregister ermöglicht. Eine Operation oder Gutachten sind nicht notwendig, um als Mann eine Frau oder als Frau ein Mann zu werden. Eingeführt wurde das Gesetz von einer sozialdemokratischen Regierung unter Führung der PSOE. Für das Gesetz war die Gleichstellungsministerin der linken Partei Podemos federführend verantwortlich.

Mittlerweile gibt es mehrere Fälle, in denen Männer das Gesetz nutzen, um aktiv Vorteile in ihrem Leben zu erlangen, wie die Frauenzeitschrift EMMA berichtet. In der spanischen Gesetzgebung wird seit 2004 häusliche Gewalt, die von Männern ausgeht, mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft. Wenn die Gewalt von der Frau ausgeht, sind es nur bis zu drei Jahre Haft. Der spanische Gesetzgeber, zum damaligen Zeitpunkt regierte die sozialdemokratische PSOE, wollte damit die häusliche Gewalt zurückdrängen, die überwiegend von Männern ausgeht.

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Ein Polizeibeamter, der seine Frau und seine Kinder mit einem Messer bedrohte, wurde nur nach dem Tatbestand der häuslichen Gewalt, nicht aber nach dem Tatbestand der machistischen Gewalt, also der Gewalt, die von Männern ausgeht, verurteilt, da er rechtzeitig sein Geschlecht geändert hatte. Seine Strafe war dadurch geringer und er kam nicht vor ein Gericht, das explizit auf die Gewalt gegen Frauen spezialisiert ist.

Beim Rettungsdienst von Madrid wurden zwei Brüder, die als Rettungssanitäter arbeiten, zu zwei Rettungssanitäterinnen. Ihre Kolleginnen müssen seitdem mit den beiden Schwestern die Umkleidekabine und die Dusche teilen. Von den Blicken der beiden Schwestern, die ihren Kleidungsstil und ihre Vornamen nicht geändert haben, fühlten sich ihre Kolleginnen belästigt. Doch ihr Arbeitgeber kann aufgrund der Gesetzeslage nichts unternehmen.

Aber auch Soldaten und Polizisten nutzen das spanische Selbstbestimmungsgesetz, um Vorteile zu erlangen. Um mehr Frauen für diese Berufe zu gewinnen, bekommen Soldatinnen und Polizistinnen in der spanischen Exklave Ceuta ein Privatzimmer mit eigenem Bad, während die Männer in großen Schlafsälen nächtigen müssen. Auch die Rentenzahlungen für Frauen sind größer als für ihr männliches Pendant. 

Das Beispiel Spanien verdeutlicht, dass ein Selbstbestimmungsgesetz, wie es die Ampel geschaffen hat, durchaus anfällig für Missbrauch ist. Bisher ist erst ein Fall bekannt, in dem ein Gericht in Spanien die formale Änderung des Geschlechts rückgängig machte. Ein Pilot gab offen zu, dass er sein Geschlecht nur änderte, um Vorteile zu erlangen.

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