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Nach Apollo News-Recherche

Letzte Generation: Organisierter Streik gegen Führungsriege – Antisemitismus-Streit eskaliert

Die wichtigste Arbeitsgruppe der Letzten Generation streikt ab sofort gegen die autoritäre Führungsmannschaft. Gleichzeitig erhebt man schwere Vorwürfe, u.a. der Einschüchterung von Abweichlern.

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Screenshot: Chatgruppe der Letzten Generation

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Die wohl wichtigste Arbeitsgemeinschaft der Letzten Generation ist in einen unbefristeten Streik gegen die Führung der Gruppe getreten. Das sogenannte „Awareness-Team“ fordert eine glaubwürdige Distanzierung von Antisemitismus innerhalb der Letzten Generation. Die Gruppe will ihre Arbeit erst wieder aufnehmen, wenn die Kerngruppe einen entsprechenden Forderungskatalog erfüllt. Das „Awareness-Team“ gilt in der Gruppe als sehr einflussreich und war unter anderem damit betraut, den Konflikt rund um eine fehlende Distanzierung von holocaust-relativierenden Äußerungen zu entschärfen. Dieser Streit brach nach einer Apollo News-Recherche aus – jüngst schaltete sich daraufhin u.a. der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung ein. Auch zahlreiche Medien wie Bild, BZ und Welt zitierten unsere Recherche.

Die Kerngruppe (die nicht-gewählte Führungsriege) der Letzten Generation sah sich vergangenen Freitag dazu gezwungen, sich zaghaft von holocaust-relativierenden Aussagen des Vaters der Organisation, Roger Hallam zu distanzieren. Die Kerngruppe distanzierte sich jedoch nicht von ihm als Person. Auch mehrere Äußerungen in dem Statement stießen Mitgliedern der Gruppe sauer auf. Im Statement wurde nämlich auch Verständnis dafür geäußert, dass man den Holocaust mit der Klima-Katastrophe gleichsetzt. Nach Ansicht der Kerngruppe wird „eine entfesselte Klimakatastrophe Milliarden von Menschenleben kosten.“

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Aufgrund dieser fragwürdigen Distanzierung von Roger Hallam probt jetzt nach Apollo News-Informationen das Awareness-Team den offenen Aufstand gegen die Führung der Organisation. Die Erklärung vom Kernteam wirke „auf uns leider nur scheinheilig.“ schreibt man.

Und weiter: „Das Awarness Team der Letzten Generation geht deswegen ab dem 17.08 um 0:01 geschlossen in den Streik.“ Man erklärt: „Wir haben über 2 Monate verzweifelt dafür gekämpft, dass Eure Sorgen und Nöte ernst genommen werden. Dutzende von Euch haben sich schon direkt an uns gewendet. Wir stehen hinter Euch! Ohne Euch gibt es keine Letzte Generation!“

Gleichzeitig erhebt man einen schwere Vorwurf gegen die Führung der Organisation: „Inzwischen werden wir sogar unter Druck gesetzt Eure Namen raus zugeben, dies werden wir auf keinen Fall tun!“ heißt es. In der Vergangenheit reagierte die Führung der Letzten Generation bereits mit Ausschluss von Mitgliedern, die Kritik übten. Das plante man wohl jetzt wieder. Es sind schwere Vorwürfe: Die Führung soll Namen von Abweichlern eingefordert haben, um gegen diese vorzugehen.

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Um sich dem Streik symbolisch anzuschließen hat das „Awareness-Team“ Grafiken erstellt. Auf diesen steht unter anderem „Gegen Personenkult in der LG“ oder „Mein Leben ist keine Strategie“. Immer mehr Aktivisten in den Chat-Gruppen nutzen diese Bilder als Profilbilder um sich zu solidarisieren.

Screenshot: Chatgruppe der Letzten Generation

Die Letzte Generation wird bisher autoritär geführt. Die „Kerngruppe“ der Letzten Generation wurde nicht gewählt – insbesondere der de facto Chef Henning Jeschke steht dabei immer häufiger in der Kritik. Der Letzten Generation droht jetzt die Spaltung an der Frage des Umgangs mit Antisemitismus. Immer mehr Aktivisten solidarisieren sich jetzt mit dem Streik und äußern ihren Unmut in internen Chat-Gruppen. Die Trans-Aktivistin Penelope Frank – die jüngst auf Aufmerksamkeit sorgte, weil sie als Transfrau nicht ins Männer-Gefängnis will – schrieb beispielsweise: „Für den Kampf gegen den Klimawandel bin ich nicht bereit, meine Werte zu verraten.“
Die nächsten Tage werden entscheidend für die Letzte Generation sein. Es könnte der Anfang vom Ende der Bewegung sein.


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