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Brandmauer

Kehrtwende bei Familienunternehmern: AfD-Einladung hat sich „als Fehler erwiesen“

Nach zwei Wochen medialer Entrüstung rudert der Verband der Familienunternehmer zurück: Gespräche mit AfD-Politikern seien falsch, Einladungen werde es nicht mehr geben. Der Verband wolle „künftig wieder“ als „Stimme der Vernunft“ wahrgenommen werden.

Doch keine Gespräche mit der AfD: Marie-Christine Ostermann, die Chefin des Familienunternehmer-Verbandes. (IMAGO/dts Nachrichtenagentur)

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Laut dem Verband Die Familienunternehmer hat sich die Einladung von AfD-Politikern zu einem Parlamentarischen Abend „als Fehler erwiesen“. Das teilte die Verbandspräsidentin Marie-Christine Ostermann nach einer Gremiensitzung am Sonntagabend mit. Damit kassiert die Unternehmervereinigung ihre seit einigen Monaten praktizierte Annäherung an die AfD.

Der Verband wolle „künftig wieder“ als „Stimme der Vernunft“ wahrgenommen werden. Er stehe für „Demokratie, Marktwirtschaft, Wirtschaftswende und Reformen“. Man distanziere sich von „Extremisten“ und habe die AfD nur hören lassen wollen, „dass ihr Programm wirtschaftsfeindlich ist und dem Standort Deutschland schadet“.

Selbst davon nehmen Die Familienunternehmer nun Abstand: „Andere Wege der Auseinandersetzung“ als Veranstaltungseinladungen und Gespräche müssten gefunden werden, um der AfD kritisch zu begegnen.

Vor zwei Wochen war bekannt geworden, dass der Bundesverband im Oktober neben vielen anderen auch AfD-Politiker zu einem Parlamentarischen Abend in Berliner Räumlichkeiten des Verbands-„Partners“ Deutsche Bank eingeladen hatte. Der wirtschaftspolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Leif-Erik Holm aus Mecklenburg-Vorpommern, war der Einladung gefolgt.

„Wir verabschieden uns von den Brandmauern“, hatte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, dem rund 6.500 familiengeführte Unternehmen aus ganz Deutschland angehören, dazu erklärt. Eine inhaltliche Annäherung war damit nicht verbunden. Eine Regierungsbeteiligung lehnten die Familienunternehmer klar ab. Vielmehr sprach aus der Strategieänderung die schiere Enttäuschung über die CDU-geführte Bundesregierung (mehr dazu hier).

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Mit der erneute Positionsänderung reagiert der Verband auf die teils entsetzten Reaktionen von Mitgliedern und Außenstehenden auf seine neue Strategie. Rossmann, Vorwerk und andere traten unmittelbar nach Bekanntwerden der Kontakte zur AfD aus. Die Deutsche Bank entzog dem Familienunternehmer-Verband die Räumlichkeiten für Veranstaltungen. Campact startete eine Kampagne gegen dm, das sich trotz bereits gekündigter Mitgliedschaft hinter die Position des Verbandes stellte (Apollo News berichtete).

Es gab aber auch positive Rückmeldungen auf die frühere Entscheidung. Mehrere Verbände schlossen sich der Position an, mit der AfD zu sprechen (Apollo News berichtete), einzelne bekannte, CDU-nahe Unternehmerpersönlichkeiten – darunter der Chef des Europa-Parks Rust – wandten sich gegen Kontaktverbote (mehr dazu hier).

Jetzt will der Verband gemeinsam mit seinen Mitgliedern über den Umgang mit der AfD diskutieren. Die wesentliche Leitplanke nimmt die Pressemitteilung des Verbandes aber schon vorweg: Bei den kommenden Landtagswahlen will man sich „klar und sichtbar gegen die AfD positionieren“.

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80 Kommentare

  • Dann sprechen sie halt später oder aber gar nicht mehr, wenn weiter viele solcher Firmen den Bach runter gegangen sind.

    • Mach dir keine Hoffnungen. Die sprechen auch nicht später miteinander. Ist wie bei Corona, da wird bis zum Exitus aus Angst vor der Linienuntreue mitgemacht. So ist die Mehrheit halt, schau dich nur in deiner Nachbarschaft um.

      • Der Chef „impft selbst“.Kein Witz.
        Ganz schlimmer Politgehorsam.

      • Rückgrat- und charakterlose Gesellen, wohin man blickt. Deshalb steht auch das ganze Land am Abgrund. Wenn das die „Elite“ sein soll, dann kann ich nur sagen: GUTE NACHT.

    • Ist doch aber auch schön zu sehen dass die Familienunternehmen anscheinend überhaupt keine ernsthaften Probleme haben ! Weis aber auch nicht wirklich was die sich dann überhaupt zu Energie Steuern Bürokratie Renten Sozialabgaben und Infrastruktur geäußert oder geändert haben wollen ! Da von der jetzigen Regierung bis spätestens 2029 überhaupt keinerlei Änderung zu erwarten ist ! Eher im Gegenteil will ja die SPD die Unternehmer allen ernstes bekämpfen .
      Selbstverleugnung und Masochismus scheinen einen neue Oberbegriff und neues Gesicht dieses Wochenende bekommen zu haben . Marie-Christine Ostermann, die Chefin des Familienunternehmer-Verbandes.

      • Das Traurige ist es ja gerade, dass es sehr wohl ernsthafte Probleme gibt, aber man DENNOCH lieber untergehen würde als öffentlich gegenüber dem System für untreu zu gelten.

        Und das trifft sowohl auf Privatpersonen als auch auf Wirtschaftsgrößen zu. Man hat sogar das Gefühl, je prominenter eine Person ist, desto eher ist es wahrscheinlich, dass sie politisch korrekt erscheint. Das liegt wahrscheinlich an der diffusen Angst „Ich habe es ja in DIESEM System zu was gebracht aber wer weiß, ob ich nach einem Umsturz meinen Status verliere…“

        • Oder mal ganz einfach ! Marie-Christine Ostermann will wie die Reiche auch an die wirklich lukrativen Töpfe ran ! Da helfe auch kleine Geschenke an die Mächtigen wie solche Statements sehr .
          Ob die ihre Mitglieder mehrheitlich ihren Äußerungen wirklich zugestimmt oder überhaupt gefragt wurden wage ich mal zu bezweifeln.

          Leider muss man aber auch schon Mittlerweile mit persönlichen Bedrohungen und Angriffen rechnen wenn man sich nach Konservative rechts äußern tut .

          0
    • So ein Verhalten ist absolut schändlich. Damit stärken sie doch die linken Verbrecher, die alle unter Druck setzen.

  • Im Text ist ein Fehler: die Kampagne gegen dm ging nicht von Compact aus sondern von Campact.

  • Diese Unternehmen haben sich für die Insolvenz und den Untergang entschieden.

  • Was sind das für erbärmliche Feiglinge.

    • „Erbärmliche Feiglinge“, „Umfaller“, „Rückgratlose“ – warum erwartet man eigentlich ständig, dass Politik und Wirtschaft einen anderen Menschenschlag hervorbringen als den, den man im Alltag überall antrifft? Feige, rückgratlos, erbärmlich – wenn das der deutsche Durchschnitt ist, warum sollten ausgerechnet dort andere Charaktere sitzen? Am Ende spiegeln diese Bereiche doch nur die Gesellschaft wider.

      Das zeigt sich auch in der Debatte über Meinungsfreiheit. Denn Meinungsfreiheit bedeutet, die eigene Meinung ehrlich vertreten zu dürfen und damit den Meinungskorridor zu erweitern. Wer jedoch unehrlich und feige agiert, verengt ihn nur – und jammert anschließend am lautesten, man dürfe angeblich nichts mehr sagen. Und natürlich dort, wo es niemand hört: anonym in kleinen Internetblasen oder hinter verschlossenen Türen. Es liegt auf der Hand, wohin ein solches Verhalten letztlich führt.

      • @Atlas
        Ich staune… der Waldmensch gibt kluge Dinge von sich..

      • „… warum erwartet man eigentlich ständig, dass Politik und Wirtschaft einen anderen Menschenschlag hervorbringen als den, den man im Alltag überall antrifft?“
        Werter @Atlas, wie oft habe ich das auch schon hier gesagt! Sie haben vollkommen recht.

    • zumal diese sogenannte „Einladung zum Gespräch“ ohnehin von Beginn an mit dem Hintergedanken erfolgt war, die Afd zu dissen, denn ein ergebnissoffeenes Gespräch war NIE vorgesehen, das haben die ja klip und klar gesagt.

    • Wir kennen ja die genauen Hintergründe nicht! Dafür kennen wir aber nur zu gut linksextreme Gewalttäter und Erpresser, wie sie in den NGOs ihr Unwesen treiben. Wer weiß, welche Geschütze – immer schön unterhalb der Strafbarkeitsgrenze, da kennen diese Gestalten sich aus – die aufgefahren habe, um den Verband und die Mitglieder zu bedrohen.

  • Die Woche der Umfaller. Erst diese Frau und dann die jungen CDU Abgeordneten bei der Rentenreform.

    • Und? Wie oft sind denn Sie in Ihrer 30jährigen politischen Karriere umgefallen?

      -12
      • kein einziges Mal. Deshalb bin ich auch aus der Partei ausgetreten und habe mich angewidert von der Politik abgewendet. Sie sind Bewunderer von Merz, SPD, Grünen und seinen Lügnern, Betrügern und Umfallern. Und sie unterstützen auch deren antidemokratisches Vorgehen gegen die AFD.

  • Das ist nur ein Verband.
    Die Unternehmer sind niemandem verpflichtet.
    Nur weil die noch nicht aus der Deckung kommen bedeutet das nicht, dass sie mit der Brandmauer übereinstimmen!

    • Duckmäusertum macht den ganzen Scheindemokraten ihr Faschistentum doch erst möglich. Feiglinge haben keinen Erfolg und noch weniger Respekt verdient.

      • Das lässt sich leicht sagen, wenn man auf der warmen Couch sitzt und das Bürgergeld regelmäßig kommt.

        Eine Freundin mit kleinem Schreibwarenladen und Poststelle hat mir kürzlich gesagt, wenn sie sich offen zur AfD bekennen würde könnte sie am nächsten Tag schließen, weil sie dann nichtmal mehr die Hälfte der Kundschaft hätte.
        Das hat nichts mit Duckmäusertum zu tun sondern mit Existenzangst.
        Duckmäuser sind für mich vor allem Figuren, die den ganzen Tag online um „ihr Land“ jammern, permanent die Fresse aufreißen aber real rein gar nichts leisten, Döner fressen und nicht fähig sind ihre Familie zu schützen!

  • Es ist unvernünftig sich darüber zu streiten, was Vernunft ist. Es ist dämlich, zu behaupten, man habe als Einziger Vernunft.

  • Da war wohl mehr Druck als der uns bekannte medial veröffentlichte Druck vorhanden.

  • Klingt schwer nach moralischer Erpressung oder?
    Pleitegehen mit Haltung?
    Rückgrat sieht anders aus.

  • Lasst sie alle machen. Zum Schluss erfolgt die Abrechnung und die wird definitiv erstellt.

    • Zum Schluss kommt die Abrechnung…bliblablub….wie kommt es eigentlich, dass vor allem bei Apollo News in den Kommentaren der Leserschaft derart stumpf rumgelabert wird? Hängt das mit der Qualität dieses Nachrichtenportals zusammen?

  • Da werden wohl die Daumenschrauben angedreht.

  • Wie immer hilft spätestens der Blick ins Gesicht jeglicher Überraschung ab.

    • Irgendwie schon, ja, seltsam.

      Dasselbe gilt ja komischerweise auch umgekehrt. Wenn man in einer Schlagzeile liest „Verband der Dingelskirchen-Unternehmer“ – dann ahnt man schon, jetzt kommt gleich das Bild von so einer mittelalten blonden „Geschäftsfrau“ 🙂

  • Umfaller!
    Wie so viele in unserem Land.

  • haben sich halt ein Beispiel am Bundeskanzler genommen.

  • Feige Umfaller. Der Druck unserer Demokratie war wohl zu hoch. Der Druck für Reformen schwindet dadurch. Also im Prinzip weiter so.

  • Der Verband wäre gut beraten sich bei den Landtagswahlen nicht einzumischen. Die Wähler werden ohnehin nicht auf ihn hören. Ob als Wahlsieger oder als starke Opposition wird die AfD nach den Landtagswahlen einen deutlich grösseren Einfluss haben; von daher könnte sich eine „Positionierung gegen die AfD“ als Schuss ins Knie erweisen.

  • Die linksgrüne Minderheit hat unser Land fest im Würgegriff.

  • Steht da ein Mann hinter ihr und hebt die Faust? Dann passt das Bild ja wie „die Faust aufs Auge“! Man kann auch davon ausgehen, daß die Dame einige „Gespräche“ hatte!

  • Danke für die Info AN.
    Dann wird der Einkauf noch selektiver und kein Familienunternehmen,das sich anti-AfD verhält wird mehr unterstützt.
    Zum Beispiel Medikamente jetzt nicht mehr von der Health-Family,die Merkel,Spahn,Braun und etlichen Bundestagsabgeordneten herzlichen Empfang bereitet hat und voll auf Transformation ausgelegt ist.

  • Homepage
    familienunternehmer.eu
    „Keine Reise ins Blaue“
    „Klare Distanz zur AfD“
    Partner u.a. Deutsche Bank!!!
    bedeutet 27% weniger Kunden,denn die AfD-Wähler werden jetzt genauer hinschauen wem sie ihr Geld geben.
    Unternehmen,die sich damit nicht identifizieren sollten den Verband verlassen und damit ein Zeichen setzen.

  • Wenn die Unternehmer so schwach auf der Brust sind wie ihr Verband, wundert mich nicht, dass die Wirtschaft so einknickt.

  • Es braucht sich keiner dieser Familienunternehmen wundern, dass es wirtschaftlich Berg ab geht, bei dem fehlenden demokratischen Rückgrat.

  • eine mit 30% demokratisch gewählte Partei auszugrenzen, ist unvernünftig – wer braucht dann diesen Verein

  • Unternehmer ist man, weil man etwas unternimmt.

    Diese Leute sind zu jämmerlichen Unterlassern verkommen, die dem Untergang ihrer Firmen nun tatenlos zusehen werden. Sie haben gerade ein ganzes Feld mit letzten Strohalmen abgefackelt.

  • Der Begriff „Wendehälse“ sollte wieder eingeführt werden.

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