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Kündigungen erwartet

VW baut mittlerweile in China für den europäischen Markt – jetzt treffen Strafzölle das Unternehmen empfindlich

Die Europäische Kommission hat Strafzölle auf Elektroautos aus China beschlossen. Weil der Absatz eines E-Modells, mit dem VW in Europa die CO2-Ziele erreicht, dann massiv fallen könnte, drohen dem Autokonzern horrende Strafzahlungen. In der Folge könnte es zu Kündigungen kommen.

Die chinesischen Strafzölle sollen die europäische Autoindustrie schützen. Doch für VW könnten sie weitere Entlassungen bedeuten.

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Am Donnerstag traten die Strafzölle für chinesische Elektroautos in Kraft. Die Europäische Kommission hatte die „Ausgleichszölle“, wie die Kommission sie nennt, beschlossen, da sie der Ansicht ist, dass Elektroautos aus China der Wettbewerbsfähigkeit europäischer Elektroautos schaden. Durch massive Subventionen würde China die Preise für seine E-Autos künstlich niedrig halten.

Nach Angaben der Europäischen Kommission ist der Anteil der chinesischen E-Autos am EU-Markt von 2 auf 14 Prozent gewachsen. Die Strafzölle sollen für fünf Jahre gelten. Sie werden zusätzlich auf den regulären Zoll in Höhe von zehn Prozent aufgeschlagen. Für chinesische und deutsche Autofirmen fallen unterschiedlich hohe Strafzölle an.

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Für VW stellen die Strafzölle erhebliche Probleme dar. Durch die hohen Gebühren wird der Verkauf des spanischen VW Cupra-Modells Tavascan wahrscheinlich stark zurückgehen. Um den Strafzoll auszugleichen, müsste der Preis für das E-Auto von 52.000 Euro auf 57.000 Euro erhöht werden. Das war für den CEO von Cupra, Wayne Griffiths, keine Option, wie er Reuters am 3. September sagte. Der Rückgang der Verkaufszahlen wäre ein Problem, weil VW ohne den Tavascan nicht die CO2-Ziele in Europa erreichen kann. Wahrscheinlich muss VW dann hohe Strafzahlungen leisten. Diese Strafzahlungen hätten zur Folge, dass VW in Spanien Mitarbeiter entlassen müsste, wie Griffiths sagte.

Eine Verlagerung der Produktion nach Europa sei nicht möglich, da VW viel Geld in das Werk Anhui in China investiert habe. „Damit wird die gesamte finanzielle Zukunft des Unternehmens aufs Spiel gesetzt“, sagte Griffiths. „Die Absicht war, die europäische Autoindustrie zu schützen, aber für uns hat es den gegenteiligen Effekt. Wir müssen eine Lösung finden.“

Zehn EU-Mitgliedstaaten hatten für die Strafzölle auf chinesische E-Autos gestimmt, zwölf Staaten enthielten sich. Fünf Länder stimmten dagegen, darunter auch Deutschland. Um die Zölle zu verhindern, wäre eine qualifizierte Mehrheit von 15 Staaten, die 65 Prozent der EU-Bevölkerung repräsentieren, nötig gewesen.

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Die EU-Kommission hatte zuvor Autohersteller aus der Europäischen Union, die auch in China produzieren, unter die Lupe genommen. Die gesamten Verkäufe der Autohersteller machten im Untersuchungszeitraum 32 Prozent aller verkauften Autos in der EU aus. Außerdem wurden für die Stichprobe auch chinesische Autohersteller ausgewählt, um deren Anteil am europäischen Markt zu erheben.

Für die drei Firmen BYD, Geely und SAIC wurde je nach dem Ausmaß der chinesischen Subventionen und ihrer Kooperationsbereitschaft gegenüber der EU ein individueller Satz vereinbart, wie es in der Durchführungsverordnung der EU-Kommission heißt. So muss BYD einen Ausgleichszoll von 17 Prozent zahlen; Geely zahlt einen Steuersatz von 18,8 Prozent. Da die Firma SAIC sich weigerte, Informationen offenzulegen, muss sie den Höchstsatz von 35,3 Prozent als Strafzoll zahlen.

Für Firmen, die sich kooperativ zeigten, aber nicht Teil der Stichprobe waren, fällt pauschal ein Steuersatz von 20,7 Prozent an. Tesla stellte einen Antrag auf individuelle Ermittlung des Steuersatzes, dem stattgegeben wurde. Da Tesla kein Joint Venture mit einem chinesischen Unternehmen betreibt, sondern selbstständig in China produziert, beträgt der Strafzoll 7,8 Prozent. Für Unternehmen, die nicht kooperieren, gilt ein Zollsatz von 35,3 Prozent. Laut ZDF gilt bis zur genaueren Prüfung für die deutschen Firmen wie VW, Mercedes oder BMW ein pauschaler Zollsatz von 21,3 Prozent. Die genannten deutschen Autohersteller haben ein Joint Venture mit chinesischen Autoherstellern.

Die EU hatte die europäischen Autohersteller für die Stichprobe anonymisiert ausgewählt, da chinesische Gegenmaßnahmen befürchtet wurden. China reagierte trotzdem – mit Strafzöllen auf Importe von Brandy aus der Europäischen Union. Außerdem prüft die chinesische Regierung die Erhebung von Zöllen auf Milchprodukte und Schweinefleisch aus der EU.

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