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Erfundene Belästigungsvorwürfe

Gelbhaar hat offenbar Beweise für Audretsch-Netzwerk hinter Intrige

Stefan Gelbhaar sieht sich nach schweren Belästigungsvorwürfen und dem Verlust seiner Direktkandidatur als Opfer einer gezielten Intrige. Er beschuldigt Unterstützer seines parteiinternen Rivalen Andreas Audretsch, eine „Schmutzkampagne“ orchestriert zu haben.

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Stefan Gelbhaar verlor nach Belästigungsvorwürfen seine Direktkandidatur für die Bundestagswahl. Der 48-jährige Grünen-Politiker sah sich schweren Vorwürfen ausgesetzt, mehrere Mitglieder der Grünen warfen ihm sexuelle Belästigung und Fehlverhalten vor. Mitte Januar wurde öffentlich, dass Shirin Kreße, eine 27-jährige Lokalpolitikerin der Grünen, mit gefälschten Dokumenten angeblich eine der zentralen Aussagen gegen Gelbhaar inszeniert haben soll. Die eidesstattliche Versicherung einer Frau, die unter dem Pseudonym „Anne K.“ agierte, wurde offenbar benutzt, um Gelbhaar öffentlich zu schaden.

Stefan Gelbhaar vermutet, dass hinter den Vorwürfen eine gezielte Intrige steckt. Er sieht die Kampagne als Werk von Unterstützern seines parteiinternen Rivalen Andreas Audretsch. Laut internen Unterlagen macht Gelbhaar Personen aus Audretschs Umfeld für die „Schmutzkampagne“ verantwortlich – und behauptet, dafür Beweise zu haben, dies berichtete die B.Z.

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Die jüngste Abgeordnete der Grünen-Fraktion, Klara Schedlich, spielt eine Rolle in den Spekulationen. Sie teilt sich ein Abgeordnetenbüro mit einem Grünen-Politiker, dessen Mitarbeiterin Leonie Wingerath ist. Wingerath, Sprecherin der Grünen Jugend Berlin, hatte im Dezember öffentlich Vorwürfe gegen Gelbhaar erhoben, diese jedoch später zurückgezogen.

Sie stammt aus dem Grünen-Kreisverband Berlin-Neukölln – derselbe Kreisverband, dem Audretsch angehört. Gelbhaar hatte sich um einen aussichtsreichen Listenplatz für die Bundestagswahl beworben. Sein Rivale in diesem Rennen war kein Geringerer als Andreas Audretsch, der Wahlkampf-Manager von Robert Habeck. Dies gibt den Vorwürfen einer parteiinternen Intrige weiteres Gewicht.

In Schriftsätzen seiner Anwälte klingen Gelbhaars Anschuldigungen deutlich. Ende Dezember warnte sein Anwalt den RBB, mit einer Veröffentlichung der Vorwürfe würde der Sender „zum Sprachrohr des linken Landesflügels um Herrn Audretsch“ werden. Gelbhaar behauptet, schon Wochen vor der entscheidenden Listenwahl habe es in Wingeraths Umfeld geheißen, er sei „erledigt“. Dies könne er belegen, so sein Anwalt.

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Gelbhaar hat mittlerweile Strafantrag gegen zwei seiner Parteikollegen gestellt. Sein eigener Bezirksverband Pankow hatte ihm zuvor eine Entschuldigung verweigert (Apollo News berichtete). Der Rechtsanwalt und Politiker reichte Strafanzeigen wegen Verleumdung und übler Nachrede ein. Eine der Beschuldigten ist die 27-jährige Shirin Kreße, ehemals Bezirkspolitikerin in Berlin-Mitte. Ihr wird vorgeworfen, Belästigungsvorwürfe erfunden und eine falsche eidesstattliche Versicherung abgegeben zu haben.

Darüber hinaus richtet sich die Anzeige gegen eine nicht namentlich genannte Nachwuchspolitikerin aus der Spitze der Grünen Jugend. Diese soll gegenüber Journalisten Anschuldigungen der „sexualisierten Gewalt“ gegen Gelbhaar erhoben haben.

Inzwischen konnte der Politiker auch einen ersten juristischen Erfolg in der Affäre verzeichnen. So kam das Landgericht Hamburg den Unterlassungsforderungen von Gelbhaar nach. Damit darf der RBB, der zuerst über die Vorwürfe der sexuellen Belästigung berichtet hatte, diese Behauptungen nicht weiter verbreiten (Apollo News berichtete).

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