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Hamburg

„Indianergeburtstage“ abgeschafft: Woke Neuausrichtung von Völkerkundemuseum sorgt für Besucher-Einbruch

Das MARKK in Hamburg kämpft mit drastisch sinkenden Besucherzahlen und erwartet für 2024 nur rund 52.000 Gäste. Die Neuausrichtung des Museums mit Fokus auf koloniale Aufarbeitung scheint das Interesse der Öffentlichkeit nicht wie erhofft zu wecken.

Früher ein gern besuchtes Museum: Das Hamburger Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt, ehemals „Museum für Völkerkunde“, kämpft seit Jahren dank woker Neuausrichtung mit schwindenden Besucherzahlen.

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Das Hamburger Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt (MARKK) hat in den letzten Jahren einen starken Rückgang bei den Besucherzahlen verzeichnet. Im vergangenen Jahr besuchten rund 64.000 Menschen das Museum, das bis 2018 als „Museum für Völkerkunde“ bekannt war. Im Vergleich dazu waren es 2014 noch fast doppelt so viele Gäste, wie aus einer Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage der AfD-Bürgerschaftsfraktion hervorgeht.

Auch in diesem Jahr setzt sich der negative Trend fort. Bis Ende August 2024 wurden lediglich 35.000 Besucher gezählt, was hochgerechnet etwa 52.000 Gäste für das Gesamtjahr bedeutet. Grund für den Besucherrückgang scheint das neue Image des Museums zu sein. Statt spannender Ausstellungen versucht man jetzt, politisch korrekt zu sein und „die Aufarbeitung von kolonialer Kultur“ zu vermitteln – bei den Besuchern kommt dieser Versuch offensichtlich nicht gut an. Im Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt versucht Museumsdirektorin Barbara Plankensteiner, diesen Trend zu erklären.

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Die 61-Jährige hat 2021 die Leitung des Museums übernommen. Laut Plankensteiner seien die Zahlen bereits seit 2014 rückläufig. Dies ließe sich laut der Direktorin nicht auf einen Faktor zurückführen. Früher hatte das Museum „eine hohe Resonanz durch populäre, folkloristische Feste und Märkte erzielt“, so Plankensteiner. Doch diese Feste wurden auch schon vor ihrer Zeit nicht mehr durchgeführt. Des Weiteren hätten eine „Generalsanierung des Hauses“, der „Umzug der Bibliothek“ und die Corona-Pandemie ihr Übriges getan. All dies hätte „das Museum lange aus dem öffentlichen Fokus genommen“.

Veranstaltungen wie „Indianergeburtstage“ seien früher der „Renner“ gewesen, doch da „heute“ solche Formate „als problematisch gesehen“ werden, hat dazu geführt, dass diese „abgesetzt“ wurden. „Das sind alles Dinge, die sich in der Museumswelt ändern, und das Publikum hat sich insgesamt auch geändert. Es gibt inzwischen ganz andere Erfahrungswerte aus den Museen“, so die Direktorin weiter.

Sie erklärt weiter, dass es „sehr wichtig“ sei, „dass die neue inhaltliche Positionierung des Hauses an Kindergärten und Schulen kritisch diskutiert“ werde. Viele würden immer noch erwarten, dass „da so Welten nachgebaut oder eben auch stereotype Bilder konstruiert wurden, wie es früher in Museen oft der Fall war“. Aber diese Form der Ausstellungen könne man „auf keinen Fall als Aufklärungsarbeit verkaufen“. Heute nehme man sich einer „differenzierten und manchmal auch unbequemeren Thematik an, die auf dem aktuellen Stand der Forschung basiert“, erklärte Plankensteiner weiter. Im Fokus solle bei der neuen Ausrichtung „die Aufarbeitung von kolonialer Kultur vermittelt werden“.

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„Einerseits wird Kolonialismus und die Aufarbeitung des Kolonialen kritisch beäugt“, so die Museumsleiterin. Doch da „kommen auch immer wieder die Menschen her“, die das interessieren würde. Besonders „Publikum aus anderen Ländern, die dieses koloniale Thema in einem ganz anderen Ruf erleben“, würde sich für die neue Ausrichtung begeistern. Schaut man auf die Rückläufigkeit der Zahlen, ist die Gruppe, die sich für die koloniale Aufarbeitung interessiert, deutlich kleiner.

Die Direktorin glaubt, dass es „Zeit“ brauche, bis sich die Menschen an „neue Inhalte und Ausrichtungen gewöhnen“ würden. Beobachter sehen allerdings eher die neueste Ausgabe von: Go woke, go broke. 

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