EM-Berichterstattung
Immer wieder „Spielermaterial“: Christoph Kramer demütigt das ZDF für Sprachverbot
In der ZDF-Analyse des Spiels England gegen Slowenien verwendete der deutsche Fußballspieler Christoph Kramer immer wieder den Begriff „Spielermaterial“. Zuvor hatte der Sender versucht, dem ehemaligen Nationalspieler das Wort zu verbieten.

Er hat es wieder getan: Der deutsche Fußballspieler Christoph Kramer hat am Dienstagabend im ZDF erneut von „Spielermaterial“ gesprochen. Vor wenigen Tagen kam es wegen dieser Formulierung zum Eklat im ZDF – weil das Wort von Fans angeblich kritisch betrachtet wird.
Während der Vorberichterstattung zum EM-Spiel der spanischen Fußballnationalmannschaft gegen Italien brachte ZDF-Moderator Jochen Breyer die als Experten geladenen Per Mertesacker und Christoph Kramer dazu, das Wort „Spielermaterial“ nicht erneut zu verwenden, weil das „bei einigen Fans zu Hause kritisch gesehen“ wird.
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Kramer sollte laut Breyer künftig vom „Spielerpotenzial“ oder „Kader“ sprechen. Warum genau der Begriff problematisch sein soll, präzisierte Breyer nicht. Möglicherweise schien dem ZDF der sprachliche Zusammenhang zwischen „Spielermaterial“ und „Menschenmaterial“ zu riskant.
Kramer ließ sich allerdings nicht von Breyer verunsichern und nutze augenscheinlich sehr bewusst gleich in der nächsten Sendung den Begriff „Spielermaterial“ nun erneut. Kramer sagte da mit leicht ironischem Tonfall: „Jetzt haben die Portugiesen nicht mit Fünfer-, sondern Viererkette gespielt, das ändert alles, von den Winkeln, vom Spielermaterial – es ändert alles, ob du mit fünf oder mit vier spielst.“
Und auch vergangenen Abend ließ sich Kramer nicht von der öffentlich-rechtlichen Sprachpolizei verunsichern. Während der ZDF-Sendung zum Spiel der englischen Mannschaft gegen Slowenien trat Kramer erneut mit seinem ehemaligen Mitspieler in der Nationalmannschaft Per Mertesacker als Experte auf.
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ÖRR
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Auch der deutsche Stürmer Niclas Füllkrug war offenbar von dem Sprachverbot des ZDF leicht irritiert. „Ah, das ZDF. Das ist gut. Bitte senden Sie, was ich gleich sage“ – mit diesen Worten richtete sich Niclas Füllkrug nach dem Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Schweiz an Reporter des ZDF. Der 31-jährige Hannoveraner berichtete zunächst über den Jubel im Frankfurter Stadion, nachdem er in letzter Minute ein entscheidendes Kopfballtor machte und der deutschen Nationalmannschaft so den Gruppensieg sicherte. Bevor er zum nächsten Interview ging, wollte er jedoch noch etwas loswerden. Füllkrug lachte und sagte: „Schöne Grüße noch an Jochen Breyer“
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Wenn schon weichgespülte und korrekte Dullis anfangen zu rebellieren, muss diese unerträgliche Bevormundung bereits so weit vorangeschritten sein, wie es mir noch gar nicht bewusst gewesen ist.
Es reicht einfach!
Diese ganze Idiotie ist doch nur möglich, weil alles sofort kuscht und sich duckt. Also weiter schön den Schwanz einziehen und sich bevormunden lassen. An Kramer und Füllkrug : Kompliment an Euch, ihr habt Eier!!!
Und genau so macht man es. Wenn einem ein gebräuchliches Wort oder eine gebräuchliche Redewendung verboten werden soll, weil sich irgendjemand dabei „unwohl fühlt“, dann sagt man das Wort oder die Redewendung erst recht. Jetzt verstehe ich von Fußball so viel wie der Herr Habeck von Wirtschaft, deswegen äußere ich mich nicht dazu, ob „Spielermaterial“ ein brauchbarer Begriff ist oder nicht. Wenn er aber untersagt werden soll, ist er auf jeden Fall der „richtige“ Begriff.
Der Füllkrug ist so herrlich anders und hat offenbar noch kein Briefing vom DFB und Innenministerium bekommen. Die meisten anderen vom Spielermaterial sind ja ziemlich austauschbar.
Der größte Fehler den man machen kann, ist, irgendwas darauf zu geben was jemand vom ZDF erzählt. Einfach ignorieren das Geschwafel.
Ich muss gerade ein bisschen an eine Karikatur von Bernd Zeller denken.: Ein Mann wird von StaatsJournalisten
vorgeladen und verhört. Mit dümmsten Vorwürfen und Fragen. Im letzten Moment wird ihm klar, was für Idioten das eigentlich sind, er fängt an sie zu beschimpfen und geht einfach.
Kramer zeigt den Journalisten ganz deutlich, dass ihm mal den Buckel runterrutschen können. Ich hoffe, es gibt viele Nachahmer
Diese ganze Bevormundung ist einfach nicht mehr zu ertragen. Wo ist Deutschland bloß gelandet?
Gute Chancen das Spielermaterial zum Unwort des Jahres gewählt wird.
Interessant wäre, wieviele ewigempörte sich beschwert haben und wieviele von diesen überhaupt Fussball gucken.
Guter Mann 👏👏👏👏👏👏👏
Dieser tendenziöse Breyer hat seine Experten nicht im Griff! Und das ist gut so! 😉
Die Konzentration gilt dem Fußball!
Besserwisserei und Rechthaberei eines Moderatoren sind dort sicherlich nicht gefragt!