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Sparmaßnahmen

Haushalts-Streit: Lindner fordert Rentenkürzungen

Bundesfinanzminister Lindner rückt den Bundeshaushalt 2025 in den Fokus und sorgt mit möglichen Einsparungen bei Sozialausgaben, insbesondere der Rente, für Spannungen in der Ampel-Koalition. Ökonomen nehmen auch die Mütterrente ins Visier für Kürzungen.

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Bundesfinanzminister Christian Lindner hat den Bundeshaushalt 2025 erneut in den Fokus genommen und damit die Ampel-Koalitionäre gegen sich aufgebracht. In der angespannten finanziellen Lage deutet sich an, dass bei den Sozialausgaben weitere Einsparungen notwendig werden könnten. Besonders die Mütterrente ist im Visier, was für viele Frauen in Deutschland erhebliche Konsequenzen haben könnte.

FDP-Chef Lindner hat bereits betont, dass weitere Reformen der Rente unerlässlich sind. Das Rentenpaket II sei nur der Anfang einer Reihe von weiteren Anpassungen, die mit Rentenpaket III, IV, V und so weiter folgen werden.

Um das Defizit im Bundeshaushalt zu decken, das laut Lindner derzeit bei rund fünf Milliarden Euro liegt, könnte die Ampel-Koalition auf unpopuläre Maßnahmen zurückgreifen. Rentenkürzungen oder eine Absenkung des Bürgergeldes sind politisch schwer durchzusetzen, daher rücken andere Leistungen ins Blickfeld. Wirtschaftsweise Veronika Grimm hatte bereits im November 2023 angedeutet, dass die Rente ab 63 oder die Mütterrente als Sparmöglichkeiten infrage kommen könnten.

Die Mütterrente, die seit 2014 gezahlt wird, unterstützt Frauen, die vor 1992 Kinder geboren haben, mit einer zusätzlichen Rentenleistung. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat die Auswirkungen einer möglichen Abschaffung der Mütterrente untersucht und alarmierende Ergebnisse präsentiert.

Die Berechnungen des DIW zeigen, dass die Streichung der Mütterrente den Bundeshaushalt zwar um etwa 14 Milliarden Euro jährlich entlasten könnte, jedoch gravierende soziale Folgen nach sich ziehen würde. Nach Angaben des DIW erhielten im Jahr 2022 rund neun Millionen Frauen diese Rente. Bei einer Abschaffung würden diesen Frauen durchschnittlich 107 Euro pro Monat fehlen – ein Verlust, der insbesondere Frauen aus den unteren Einkommensschichten schwer treffen würde. Die ärmsten 20 Prozent der Rentnerinnen müssten mit einem Einkommensverlust von etwa acht Prozent rechnen, während die wohlhabendsten 20 Prozent lediglich ein Prozent weniger Einkommen hätten.

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