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Migration kein Thema

Hart aber fair: An Gewalt gegen Frauen sind die AfD und „sexistisches Spielzeug“ schuld

Bei Hart aber fair wurde über Gewalt gegen Frauen diskutiert. Das Thema Migration wurde dabei nicht angesprochen. Stattdessen gab man „sexistischem“ Kinderspielzeug und der AfD die Schuld.

Dorothee Bär warnt Eltern davor, die AfD zu wählen.

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„Hass und Gewalt gegen Frauen: Ist Empörung genug?“ lautete der Titel der neuesten Folge von Hart aber fair. Sah man sich die Sendung an, lässt sich die Frage einfach beantworten. Denn einer der wichtigen Faktoren bei dem Thema wird nicht angesprochen: Migration. Stattdessen sucht man die Gründe für Gewalt gegen Frauen bei der AfD, in klassischem Spielzeug und bei blauen T-Shirts oder dem Internet. 

So warnte CSU-Vizepräsidentin Dorothee Bär davor, die AfD zu wählen. „Ich sitze leider direkt neben der AfD im Bundestag. Ich höre jeden frauenfeindlichen Zwischenruf. Und nicht nur die Männer, auch die Frauen.“ Weiter sagte sie: „Deswegen mein Appell an diejenigen, die Töchter haben: Man kann nicht guten Gewissens dieser Partei eine Stimme geben, wenn man für die eigenen Töchter eine gute Zukunft in diesem Land haben möchte.“ 

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Der Autor Fikri Anil Altintaş sagte, dass junge Männer im Internet nach Orientierung suchen würden und diese zum Beispiel beim Thüringer AfD-Chef Björn Höcke finden würden, der bereits 2015 gesagt habe, dass man seine Männlichkeit wiederentdecken müsse. Er verwies auf die Leipziger Autoritarismus-Studie aus dem Jahr 2022, laut der ein Drittel der Männer ein geschlossen sexistisches Weltbild hätte. „Wir können es uns als Demokratie nicht mehr leisten, mit diesen jungen Männern nicht mehr zu arbeiten. Denn das sind die Rechtsextremen von morgen“, sagte er. 

Generell würde in Deutschland „im digitalen Bereich“ gerade eine „antifeministische Gegenrevolution“ stattfinden, über die man eigentlich viel öfter in Talkshows reden müsste. Während Altintaş das sagt, nickt die ehemalige Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang eifrig. Im weiteren Verlauf der Sendung konstruierte der Autor dann einen Zusammenhang zwischen klassischem, „sexistischem“ Spielzeug und Gewalt von Männern.

Man müsste schon im Kinderzimmer ansetzen. Jungs müssten einen „fürsorglichen Umgang“ mit sich finden, damit sie „mehr zur Therapie gehen” und „weniger selbstmordgefährdet” seien. Jungs würden blaue T-Shirts angezogen werden, sie sollen Astronauten sein und „rüpeln”, während Mädchen sich hübsch machen würden und zur „Care-Arbeit“ erzogen werden würden. Das würde zu einer „Hierarchie“ zwischen den Geschlechtern führen. 

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Dieser Argumentation konnte selbst der Moderator Louis Klammroth nicht folgen. „Was hat ein Astronauten-T-Shirt mit Gewalt zu tun?“, fragte er sichtlich verwirrt. Altintaş, der auch Mitglied der UN-Kampagne „HeForShe“ ist, die sich dafür einsetzt, dass auch Männer sich für die Gleichstellung der Geschlechter engagieren, beantwortete die Frage nicht, sondern betonte, dass schon „früh interveniert“ werden müsse, um Sexismus zu verhindern. Er forderte, dass es Maßnahmen geben müsse, damit „dieser Sexismus aktiv, von den Männern, von sich selbst verlernt wird“. 

Moderator Klammroth verwies darauf, dass laut dem Lagebild des Bundeskriminalamtes zum Thema „geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“ letztes Jahr 180.715 Frauen häusliche Gewalt erfahren haben. Was in diesem Zusammenhang nicht angesprochen wurde, ist die Tatsache, dass 2023 69 Prozent der Frauen, die häusliche Gewalt erfahren und in einem Frauenhaus Schutz suchen, nicht in Deutschland geboren wurden. Das ergab eine Statistik des Vereins Frauenhauskoordinierung, der deutschlandweit Frauenhäuser unterstützt.

In dem Bericht des Vereins heißt es, dass zu den häufigsten Herkunftsländern von betroffenen Frauen Syrien, Afghanistan, Türkei, Ukraine und Irak gehören. Ähnlich ist es auch bei Sexualstraftaten – auch hier sind Täter aus arabischen Ländern wie Syrien, Afghanistan und dem Irak gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil deutlich überrepräsentiert (Drucksache 20/11412, Stand 2023). Doch auch das fand bei hart aber fair keine Erwähnung.

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