„Sondervermögen“
Grüne bemängeln zu wenig Klimaschutz: Muss Merz jetzt noch mehr Zugeständnisse machen?
Merz plant mit der SPD ein schuldenfinanziertes „Sondervermögen“ in Höhe von 500 Milliarden Euro für Investitionen in die Infrastruktur. Für die Grünen geht das nicht weit genug: Muss Merz jetzt noch weiter einlenken?

Die Spitzen von Union und SPD haben am Dienstagabend erste Ergebnisse ihrer laufenden Sondierungsgespräche bekannt gegeben und für großes Aufsehen gesorgt. Schon in der kommenden Woche wolle man einen Antrag zur Änderung des Grundgesetzes in den Bundestag einbringen, der sich konkret darum dreht, dass notwendige Verteidigungsausgaben, die oberhalb von einem Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts liegen, von der Schuldenbremse ausgenommen werden.
Binnen kürzester Zeit seien zudem massive Investitionen in die deutsche Infrastruktur notwendig. Für diese Investitionen soll die Infrastruktur von einem entsprechenden Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden Euro für die kommenden zehn Jahre profitieren – was für das Land nichts anderes bedeutet als 500 Milliarden Euro neue Schulden. Eine SPD-Forderung, die die Union nun mitträgt.
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Dazu räumt die Union mit einem weiteren ihrer zentralen Wahlversprechen vollständig auf: In dem entsprechenden Sondierungspapier von Union und SPD heißt es nämlich zudem, „dass eine Expertenkommission eingesetzt werde, die einen Vorschlag für eine Modernisierung der Schuldenbremse entwickelt“. Das Ende der Schuldenbremse, das Merz noch im Wahlkampf explizit ausschloss, ist demnach absehbar.
Merz‘ Schuldenpläne sorgen für scharfe Kritik. Während aus der Union und FDP bereits kritische Stimmen kommen und sagen, Merz würde auf Kosten der jungen Generation Geld für SPD-Politik ausgeben, kommt harte Kritik auch aus dem linken Lager.
Diese Kritik ist nicht unwesentlich, schließlich will Merz die Pläne der Union und der SPD noch in der alten Zusammensetzung des Bundestages verabschieden, da es dort die nötige Zweidrittelmehrheit ohne die Linke und die AfD gibt. Er ist also gezwungen, die Grünen und die FDP für seine Pläne zu überzeugen. Die FDP stellt sich in ihrer ersten Reaktion bislang entschieden dagegen: „Schulden für alles Mögliche zulasten der Menschen in Deutschland sind aus meiner Sicht verantwortungslos“, sagte FDP-Fraktionschef Christian Dürr der Nachrichtenagentur dpa in Berlin.
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So schrieb etwa die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt via „X“: „Habe ich überlesen, wie viel Investitionen in Klima-, Natur- und Umweltschutz gehen?“. Ein klarer Hinweis an Friedrich Merz: Will er, dass die Grünen für seine Schuldenpolitik stimmen, dann muss Merz eventuell sogar noch weitere Zugeständnisse machen.
In der ZDF-Talksendung „Markus Lanz“ sprach der Grünen-Politiker Anton Hofreiter davon, dass man nicht ausschließen könne, dass sich seine Fraktion dem Vorschlag von Merz und der SPD verweigert. „Man darf Stimmen nicht als garantiert annehmen – so funktioniert Demokratie nicht“, so Hofreiter. Auch er verwies auf Ausgaben für den Klimaschutz. „Herr Merz hätte sich an die Macht gelogen“, so Hofreiter zum CDU-Chef später in der Sendung.
„Es ist ja ein gewisses Maß an Skrupellosigkeit und Unverfrorenheit, dass Merz sich eine Woche nach der Wahl hinstellt und exakt das Gegenteil von dem tut, was er den Wählerinnen und Wählern noch vor der Wahl erzählt hat“, sagte die Grünen-Fraktionschefin Dröge zu dem Merz-Vorhaben. Auch sie mahnte an, dass die beiden Sondierungsparteien den Klimaschutz „nicht auf dem Schirm hätten“.
Schwer wird es Friedrich Merz nicht nur im Bundestag haben. Die Linke, die sich klar für eine Reform der Schuldenbremse positioniert, aber per se gegen neue Militärausgaben ist, kündigte an, eine verfassungsrechtliche Klage zu prüfen. Es sei „demokratieverachtend“, solche Vorhaben wie ein Sondervermögen mit „alten Mehrheiten“ zu beschließen, weil die „neuen stören“.
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Was passiert in Deutschland ?
Erst haben wir einen Kanzler der vieles vergisst und sich an nichts erinnert .
Dann bekommt man einen Kanzler der vieles vorher verspricht und nichts hält und zusätzlich den Grünen noch Milliarden für den Klimawahn bereitstellt
Es scheint als hätte man es schon vor der Wahl vereinbart .
Merz hat sich durch die Brandmauer zur Marionette der Linksgrünen gemacht. Und wir sind verdammt beim Abstieg zuzusehen.
Wenn er mit dem alten Mehrheiten die Schuldenbremse aushebeln will, muss er den Grünen Zugeständnisse für ihren ganzen Unsinn machen. Ich tippe hier mal auf das Heizungsgesetz, dass Merz und die CDU/CSU wieder abschaffen wollte. Was sagt jetzt eigentlich Söder dazu? Der wollte niemals mit den Grünen…
Aufrüsten um JEDEN Preis und parallel dazu schön auf die Feinstaubbelastung achten MÜSSEN, beim Abrollen des Fußgelenkes! Ganz mein Humor!
Der Klimawahn hat nichts mit echtem Natur- und Umweltschutz zu tun. Wer Wälder abholzt, um dort Windräder zu bauen, vernichtet das betroffene Ökosystem. Ein intakte Wald- oder Heidelandschaft, reguliert das regionale Klima auf natürliche Weise. Der vorgebliche Klimaschutz, ist eine gigantische Geldmaschine für Grüne Lobbyisten und internationale Investoren.
Lasst das!
Es sind Sonder-SCHULDEN!!!
Sacrafixluja nochmal
Was die Grünen bemängeln interessiert keinen mehr. Die sind nicht mehr in der Regierung und hoffentlich auch nie wieder!
Mit der AFD an der Seite könnte Merz wie Trump auftreten und Deutschland wieder auf die Füße stellen, aber er läßt sich lieber von den Linksgrünen durch die Manege ziehen. Liebe CDU, war das wirklich euer bester Kandidat?
Klimaschutz und Aufrüsten. Passt nicht zusammen.
Wir müssen uns von dem Gedanken verabschieden, dass wir eine Partei wählen. An vorliegendem Beispiel wird einmal mehr deutlich, dass wir ein Kartell von Parteien wählen, die miteinander vernetzt zu sein scheinen. Nachdem unser Wahlzettel in der Urne verschwindet, haben wir keine Kontrolle mehr darüber, was mit unserem Mandat passiert.