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USA

Gekündigt, weil sie sich nicht impfen ließ: Gericht spricht Frau 700.000 Dollar Schadenersatz zu

Tanja Benton, eine US-Versicherungsmitarbeiterin, wurde im November 2022 entlassen, weil sie sich nicht gegen COVID-19 impfen ließ. Ein Bezirksgericht in Tennessee gab ihrer Klage nun statt und sprach ihr eine Entschädigung von insgesamt 687.000 Dollar zu.

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Tanja Benton arbeitete seit 2005 beim amerikanischen Versicherungsunternehmen BlueCross BlueShield of Tennessee (BSBST). Im November 2022 wurde ihr schließlich gekündigt. Sie hatte es abgelehnte, sich gegen Corona impfen zu lassen. Gegen die Entscheidung ihres Arbeitgebers klagte die Frau. Von einem Bezirksgericht im US-Bundesstaat Tennessee wurde ihr nun recht gegeben.

BlueCross wurde zur Zahlung von 177.000 Dollar Lohnnachzahlung, 10.000 Dollar Schadenersatz und 500.000 Dollar Strafschadenersatz verurteilt. Insgesamt sprachen die Geschworen Benton, also 687.000 Dollar zu. Über den Fall berichtete unter anderem die Daily Mail.

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Während der Corona-Pandemie arbeitete Benton eineinhalb Jahre im Home-Office. Hinzu komme zudem, dass die Frau durchschnittlich nur zehn bis zwölf Mal im Jahr direkten Kundenkontakt gehabt habe. Selbst dieser Kundekontakt habe nicht immer persönlich, sondern oftmals digital stattgefunden.

Vor allem aber würdigte das Gericht, dass Benton die Impfung aus „aufrichtigen religiösen Überzeugungen“ verweigert hatte. Benton war „aufgrund persönlicher Nachforschungen fest davon überzeugt, dass alle COVID-19-Impfstoffe aus Zelllinien abgetriebener Föten stammen“. Bei der Wahl ihren Job zu verlieren oder sich impfen zu lassen, entschied sie sich also für ersteres.

Religiöse Überzeugungen Grundlage für Entscheidung des Gerichts

Bentons Behauptung über die Verwendung von abgetriebenen Fötuszelllinien in COVID-19-Impfstoffen ist so nicht zutreffend. Tatsächlich enthalten die Impfstoffe selbst keine fötalen Zellen. Fötale Zelllinien wurden jedoch in der Entwicklungsphase einiger Impfstoffe genutzt. Bei mRNA-Impfstoffen kamen diese nur in der Testphase zum Einsatz, während sie beim Johnson & Johnson-Impfstoff auch in der Herstellung verwendet wurden.

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Aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen stellte Benton deswegen auch einen Antrag auf religiöse Ausnahmegenehmigung von der Impfpflicht bei ihrem Arbeitgeber. Dieser Antrag wurde jedoch abgelehnt, und ihr endgültig mitgeteilt, dass eine Verweigerung der Impfung zur Entlassung führen wird.

Gerade die Ablehnung der religiösen Ausnahmeregelung war für das Gericht schließlich ausschlaggebend, der Klage der 52-Jährigen stattzugeben. Ihr ehemaliger Arbeitgeber BlueCross BlueShield of Tennessee gibt sich dennoch nach wie vor uneinsichtig.

Gegenüber WTVC sagte das Unternehmen: „Die Impfpflicht war die beste Entscheidung für die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter und Mitglieder“. Dalya Qualls White, Senior Vice President und Chief Communications Officer des Unternehmens, fügte gegenüber The Chattanoogan hinzu, dass BCBST „von der Entscheidung enttäuscht“ sei.

Tatsächlich könnte das Urteil folgenschwere Konsequenzen für das Unternehmen. Demnach hat eine Reihe von (ehemaligen) Mitarbeitern Sammelklage gegen das Unternehmen wegen ähnlicher Beschwerden eingereicht.

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