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USAID im Visier

Fast eine halbe Milliarde US-Steuergelder flossen an diese windige Gruppe zur Medien-Förderung

Fast eine halbe Milliarde Dollar erhielt die Gruppe „Internews“ von der US-Entwicklungsbehörde USAID, die nun Musk im Visier hat. Mit dem Geld finanzierte „Internews“ weitreichende Medien-Kooperationen, sitzt selbst aber an entlegenen Orten – etwa den Cayman Islands oder verlassenen Hallen einer kalifornischen Kleinstadt – und hat fragwürdige Beziehungen zu den US-Demokraten.

An diese leerstehende Halle hat USAID jahrelang Millionenbeträge gespendet.

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Seit seinem Amtsantritt am 20. Januar hat Donald Trump zahlreiche Hilfszahlungen an andere Staaten und Organisationen ausgesetzt. Die Zahl der Mitarbeiter bei der für internationale Zusammenarbeit zuständigen Behörde (Agency for International Development, USAID) soll um 97 Prozent auf nur etwa 300 reduziert werden – diesen Plänen hat ein Gericht zwar zunächst einen Riegel vorgeschoben, die Zahlungen sollen dennoch zunächst pausiert bleiben.

Während Trump und Elon Musk die Behörde, die mit dem deutschen Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung von Svenja Schulze vergleichbar ist, umkrempeln, kommen immer mehr fragwürdige Förderprogramme von USAID an die Öffentlichkeit. Am Samstag hat WikiLeaks mit einem Beitrag auf X dann für die nächste brisante Veröffentlichung gesorgt.

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Demnach hat die US-Regierung die gemeinnützige Organisation Internews Network seit den Aufzeichnungen der Zahlungen im Jahr 2008 mit 472,6 Millionen Dollar unterstützt – das untermauern auch öffentliche zugängliche Daten, 415 Millionen Dollar kamen davon von USAID. Alleine unter Joe Biden zahlte die Regierung mehr als 150 Millionen Dollar an Internews und damit fast doppelt so viel wie in der ersten Amtszeit von Trump, als es etwa 87 Millionen Dollar waren. Die Organisation ist nicht nur deshalb so interessant, weil sie die eine oder andere Verbindung zu den Demokraten aufweist, sondern vielmehr, weil sie Einfluss auf Medien auf der ganzen Welt nimmt und zudem an durchaus fragwürdigen Standorten ansässig ist.

Gegründet wurde Internews 1982, um „Informationsunterschiede zu überbrücken“, wie es auf der Webseite heißt. Die Organisation möchte angeblich die unabhängige und regionale Medienlandschaft stärken und ist dafür weltweit aktiv. Laut der Analyse-Plattform Guidestar, die Finanzen und Tätigkeiten von gemeinnützigen Organisationen untersucht, hat Internews seitdem mit 4.291 Radio- und TV-Sendern sowie Printmedien zusammengearbeitet. In diesem Kontext wurden mehr als 9.000 Journalisten auf der ganzen Welt ausgebildet.

2023 konnten sogar Inhalte mit einer Länge von 4.799 Stunden für Radio und Fernsehen produziert werden, womit die Organisation satte 396 Millionen Zuhörer per Radio und 382 Millionen Fernsehzuschauer, also insgesamt 778 Millionen Menschen erreichen konnte, berichtet Guidestar. Wie genau sich Internews die Welt der Medien vorstellt, hat die Vorstandschefin und Präsidentin der Organisation, Jeanne Bourgault, 2024 auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos deutlich gemacht.

Dort machte sie sich unter anderem für eine starke Beeinflussung der Werbeindustrie stark, sodass nur „gute Nachrichten und Informationen, die akkuraten und relevanten Informationen“ die Öffentlichkeit erreichen. Sie sprach auch von einem Ausschlussprinzip von unerwünschter Werbung. Damit bekräftigte sie auch den Kampf gegen Desinformation.

Bourgault ist die Schlüsselfigur von Internews. Bevor sie 2001 bei der Organisation anheuerte, arbeitete sie für die US-Regierung – bei USAID. Während dieser Zeit war Bill Clinton Präsident der USA, später werden sie noch einmal indirekt zusammenarbeiten. Während dieser Zeit war sie auch drei Jahre in der US-amerikanischen Botschaft in Moskau tätig. Zudem arbeitete sie als Beraterin für den Rockefeller Brothers Fund, die Charles Stewart Mott Foundation, die Ford Foundation, das Research Triangle Institute und das Zentrum der Vereinten Nationen für Menschenrechte als Beraterin.

Die Ford Foundation sowie der Rockefeller Brothers Fund gehören übrigens zu den Unterstützern von Internews. Auch andere bekannte Namen wie Google, Facebook oder die Open Society Foundations von George Soros finden sich auf der Spenderliste. Diese Prominenz lässt sich Bourgault gut bezahlen: 2023 verdiente sie laut der Steuererklärung von Internews rund 450.000 Dollar. Diese Informationen sind aber nur über Umwege auffindbar.

Durchsucht man das Internet nach Bourgault, findet man immer wieder dieselben Erklärungen über ihre Karriereschritte – nur nicht auf Internews. Hier wurde die Seite über Bourgault gelöscht, und zwar erst kürzlich. Mithilfe von Archivierungswerkzeugen lässt sich die Seite dennoch aufrufen. Im September 2024 war sie noch verfügbar, sie wurde also erst in den vergangenen Monaten entfernt. Dass Bourgault an der Spitze von Internews steht, geht vor allem aus den angesprochenen Steuerberichten hervor, die aber nur mit einer intensiveren oder akkuraten Internetsuche auffindbar sind.

Die Seitenlöschung ist übrigens nicht die einzige Merkwürdigkeit bei Internews. Auch die Auflistung des Vorstandes wurde kürzlich entfernt – am 17. Januar war sie noch abrufbar. Unter den aufgeführten Personen war zum Beispiel Simone Otus Coxe, die 2022 gemeinsam mit ihrem Mann, dem NVIDIA-Berater Tench Coxe, zwei Millionen Dollar an die Demokraten in Texas spendete. Während ihr Mann zeitweise auch Geld an die Republikaner spendete, hat Coxe überwiegend die Demokraten bevorzugt.

Doch die Verbindungen zwischen Internews und den Demokraten sind noch viel tiefer – an dieser Stelle kommt wieder Bill Clinton ins Spiel. Denn von der Webseite ist zudem die Ankündigung verschwunden, dass Internews gemeinsam mit der Clinton Global Initiative einen Fonds für „unabhängige Medien“ geschaffen hat. Die Meldung ist aus September 2023. Der Fonds umfasst zehn Millionen Dollar – verkündet wurde das von Bourgault und Hillary Clinton höchstselbst. Clinton zog 2016 für die Demokraten gegen Trump ins Präsidentschaftsrennen und ist mit Bill Clinton verheiratet.

Doch nicht nur zwischen Internews, Bourgault und anderen Personen bestehen pikante Verbindungen – auch Immobilien und Tochtergesellschaften der Organisation werfen Fragen auf. Laut eigenen Angaben führt Internews 30 Niederlassungen weltweit, darunter unter anderem in Washington DC, London, Paris, Bangkok, Kiew, Nairobi und in einer kalifornischen Kleinstadt, Arcata. Die Stadt mit gerade einmal 19.000 Einwohnern wird auch im Spendenregister der Vereinigten Staaten angegeben.

Auf Google Maps findet man an jener Adresse aber nur eine offensichtlich leerstehende, eingeschossige Halle. Über dem Eingang hängt ein ausgeblichenes Schild mit der Aufschrift „Internews“, in einem der Zimmer ist eine Leiter zu erkennen. Die Jalousien sind etwas ausgerollt, das Objekt macht einen ungepflegten Eindruck. Die Aufnahmen von Google stammen aus Oktober 2024. Auf Bildern aus 2017 sehen Gebäude und Schild noch wesentlich neuer aus.

Auf der eigenen Webseite hat Internews nur eine Postbox in Arcata als Adresse angegeben – eine Poststelle befindet sich direkt in dem Gebäude neben der Halle, die augenscheinlich zu Internews gehört. Weitere Niederlassungen sind auf der Kontaktseite der Organisation in London, Paris und Washington angegeben. Aus letzterem gibt es sogar Videos und auch aus dem kleinen britischen Büro und dem Standort in Bangkok gibt es Bilder.

Der Standort in Arcata (Quelle: Google Maps).

Währenddessen irritieren die über Umwege abrufbaren Adressen für die Standorte Nairobi und Kiew, auch die angegebene französische Adresse führt zu keinem eindeutigen Ergebnis. Mehr als leere Häuser oder Geschäftsräume ohne Firmenlogo sind auf Google Maps nicht vorzufinden. Neben den Niederlassungen kontrolliert Internews außerdem sechs konzerneigene Tochtergesellschaften, eine davon, „The Redwood Center“, ist auf den berüchtigten Cayman Islands gemeldet.

Hunderttausende Euro fließen durch diesen Standort. Letztlich könnte es sich auch um eine Briefkastenfirma handeln – auch die anderen nicht existenten Niederlassungen sowie die Postbox in Arcata nähren diesen Verdacht. Die Verstrickungen der gemeinnützigen Organisation werfen letztlich zahlreiche Fragen auf: Wie genau möchte Internews unabhängige Medien fördern oder hat das bereits getan? Was genau versteht die Organisation eigentlich unter unabhängig? Und warum hat Internews so viele merkwürdige Verbindungen?

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35 Kommentare

  • Einer der größten Skandale aber nur die Spitze eines riesen Eisberges der übrigens weltweit vernetzt ist…
    Stichwörter: UN, Weltbank, diverse Vorfeld und Unterorganisationen sowie tausende von NGO’s.
    Das riesigste Geldumverteilungssystem unserer Steuergelder seit vielen Jahren, während hier alles den Bach runter geht.
    Nie gebaute Radwege in Peru oder Milliarden an terrornahe Organisationen sind nur die Staubkörnchen.
    Musk, Trump, Milei&Teams lassen eine Lüge nach der anderen auffliegen.
    Deshalb: God save and bless Trump, Musk, Milei& Co!
    DAS repräsentierte übrigens die geniale Müllwagen Aktion von Trump – Aufräumen und Entmüllung!

    102
  • Trockenlegen und diese Leute anklagen die die Kohle rausgeworfen haben,

    78
  • Das war der Propaganda Foul der Clintons, Obamas und Bidens. Das da mal aufgeräumt wird, kann die Welt nur aufatmen lassen. Deren Gehirnwäsche hat viel Schaden verursacht.

    73
  • USAID ist bereits des Öfteren unangenehm aufgefallen und es ist richtig, dass Trump und Musk dieses Nest endlich ausräuchert. Deutschland hat es auch bitter nötig, endlich einen Kanzler zu bekommen, der mit unserer irren Steuergeldverschleuderung aufräumt!
    https://youtu.be/7TBgCfATxBU

  • Trump hat doch recht was er hier aufarbeitet .
    In Deutschland wird das ähnlich laufen , jedoch wird weder die CDU , noch die SPD oder die Grünen was aufdecken weil sie alle von den Geldern profitieren .
    1 Billionen Steuergelder sind nicht genug , Krankenkasse usw. werden erhöht und dem Steuerzahler werden Geschichten aus dem Paulaner Garten erzählt .

  • Die Plünderung von Staaten und deren Vermögen (Steueraufkommen) ist doch im 21. Jahrhundert WELTWEIT zu beobachten.

    Die Vermögensverschiebung der vielen in die Hände von wenigen. Ob nun BR, Vanguard oder Statestreet und die BIG7TECH (magnificent7).

    Wenn 3 Vertreter (ca. 23+ Billionen USD) nur etwas weniger als die größte Volkswirtschaft (mit fast 350M Bürgern) und dessen jährliche Leistung von ca. 27+ Billionen USD haben, dann sollten ALLE Warnsignale aufleuchten.

  • Korruption und Vetternwirtschaft müssen sehr hart bestraft werden.

    37
  • Das klingt nach einer riesigen Geldwaschmaschine. Es zeichnet sich immer mehr ab, dass unter dem Deckmantel linksgrüner Philantrophie richtige Sauereien passieren. Ich frage mich, wer hierzulande in diesem Sumpf mit drin steckt. Und ich frage mich immer weniger, warum Linksgrün sich nicht über Skandale wie die UNRWA-Vorgänge aufregen, scheinbar kommt Zweckentfremdung von angeblichen Hilfsgeldern regelmäßiger vor, als man dachte.

    20
  • Super Information. Hat Apollo-News schon eine Anfrage von der Tagesschau zur Nutzung dieser News bekommen und seid Ihr auch als Experten eingeladen worden? War eine rethorische Frage;)
    Aber könntet Ihr noch rausfinden ob Linkedin auch mit der USAID Verbindungen hat? Danke.

  • Danke für die vorzügliche Recherche!

  • Es ist vorbei!!!! Der ganze Wahnsinn hat ein Ende!!! ENDLICH!

    13
  • Mit anderen Worten : Es gibt Leute, die Steuergelder benutzen, um sich positiv zu „Präsentieren“.
    Der örr muss geteilt werden, die Regierung bekommt z.b. Ard und die Opposition das Zdf, Zwangsfinanzierung – keine.

  • So lange unsere ÖRR nur Ideologie und Zwietracht verbreiten wird die demonstrierende Masse davon nichts mitbekommen.

  • Kommentar dazu von den „Falschnachrichten Auf Zuruf“ fka „FAZ“

    Nichts nada nix von den MSM – oder?

  • Es wird mehr als Zeit, dass Schmarotzertum lückenlos beseitigt wird. Es ist ja schon ein Witz, dass man die Renten in Propellerland auf 48 % einfrieren möchte, Da soll doch mal jeder ins angebliche Sozialsystem ohne Deckelung einzahlen, ALLE…Linke, BSW, SPD CDU FDP…Ihr Schwätzer über 40 Jahre, Ihr seid die Auspresser der arbeitenden Bevölkerung…fast vergessen die Riester, Versicherungs- Mafia

  • Wollen wir wetten, dass mindestens 200 Millionen in die europäischen Regionen geflossen sind; allen voran Deutschland, Frankreich, GB, Spanien, Schweden und Italien? . . . Ich hoffe Musk und Trump machen dem nicht nur ein Ende, sondern bringen diese ganze Pack hinter Gitter.

  • Zur Wahrheit gehört auch, sowas würden auch die Republikaner machen. Vielleicht nicht so moralisch, so provokant, aber alle politische Partei tendieren dazu. Was also am meisten nervt, ist diese den Faschismus so nahe Idee, einzig die richtige gute Mission zu haben. Das gab es so bisher noch nicht. Man hatte früher mehr Respekt vor einander, hat den anderen nicht verteufelt, sondern versucht sich intellektuell auszutauschen. Traurige Entwicklung einer Gesellschaft

  • Erinnert sich noch jemand an Udo Ulfkotte?

    Der hat da doch ein paar Bücher geschrieben…

  • Unter dem Deckmantel der „Hilfe“ wurden so schmutzige Geschäfte betrieben, dass es mir den Atem nimmt! Deep State vom Feinsten und die deutschen Medien sind involviert! Woran kann man überhaupt noch glauben?

  • „Während Trump und Elon Musk die Behörde, die mit dem deutschen Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung von Svenja Schulze vergleichbar ist,“

    USAID ist wohl eher mit der Organisation Hydra aus den Avengers Filmen vergleichbar.

  • Die New York Times gab bekannt, dass die CIA in der Ukraine „zwölf geheime Spionagebasen“ errichtet und damit im letzten Jahrzehnt einen Schattenkrieg gegen Russland geführt habe.
    Von den USA unterstützter gewaltsamer Putsch die demokratisch gewählte…
    https://t.co/mLhxLebGWI

  • Ne halbe Milliarde für ein Mediennetz das den Demokraten nahe steht?
    Ist doch Kleingeld gegenüber den 8 Milliarden, die parteinahe Medien in Deutschland abkassieren: ÖRR

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