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Flugverkehr

„Euer arroganter deutscher Weg ist fucking over“, wütet der Ryanair-CEO über Deutschland

Immer höhere Abgaben belasten die Flugbranche in Deutschland. Jüngst hat Ryanair-Chef Michael O'Leary diese Verhältnisse kritisiert – jetzt legt er nach: „Euer arroganter deutscher Weg ist verdammt nochmal vorbei“. Es brauche eine neue Regierung, „die sich dem Wachstum verschreibt“.

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Kürzlich hat Michael O'leary gesagt, Deutschland habe den „beschissensten Luftmarkt“ – jetzt legt er nach.

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Erst kürzlich hat Ryanair-Chef Michael O’Leary kritisiert, Deutschland habe den „beschissensten Luftmarkt“ in Europa – jetzt legt er nach. Im Gespräch mit der Welt am Sonntag erklärt der CEO der irischen Fluggesellschaft, dem Kanzleramt bereits im vergangenen Januar ein Angebot zur Sicherstellung der Flugverbindungen unterbreitet zu haben – eine Antwort erhielt er nach eigenen Angaben jedoch nicht.

Aufgrund der strengen Regelungen in der Europäischen Union und vor allem Deutschland befindet sich die europäische Flugbranche in einer schwierigen Situation. So wurde beispielsweise die Luftverkehrssteuer, die in Deutschland zu den höchsten in Europa zählt, erst im Mai erneut angehoben. Je nach Streckenlänge müssen Passagiere zwischen 15,53 und 70,83 Euro zusätzlich zahlen.

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Aber auch andere Vorgaben erschweren den Fluggesellschaften das Wirtschaften. Deshalb habe O’Leary Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt im Januar persönlich vorgeschlagen: „Sie senken die Steuern und Gebühren, wir verdoppeln das Flugangebot in Deutschland binnen sieben Jahren“ – der Vorschlag blieb unkommentiert.

Bei O’Leary, der immer wieder die deutschen Rahmenbedingungen kritisiert, traf das auf Unverständnis. „Euer arroganter deutscher Weg ist fucking over!“, wütet der Ryanair-CEO in der Welt am Sonntag. „Die Ticketpreise sind hier schneller und höher gestiegen als in irgendeinem anderen Markt.“ Aber auch andere Vorgaben treffen bei O’Leary auf Unverständnis.

So führt beispielsweise eine Erhöhung der Sicherheitsgebühren zu höheren Kosten für die Flugbetreiber – am Flughafen BER sollen diese Gebühren ab Januar 2025 beispielsweise um 50 Prozent steigen. Auch die steigenden Kosten für die Flughafenkosten stoßen bei den Fluggesellschaften auf Kritik. Die Start- und Landegebühren sind demnach in den letzten Jahren drastisch gestiegen, was die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Luftfahrtbranche massiv beeinträchtigt hat.

„Was wir brauchen, ist eine neue Regierung, die sich dem Wachstum verschreibt“, hält O’Leary deshalb fest. Erst Ende November hatte der Ryanair-Chef in einem Gespräch mit Journalisten harte Worte für Deutschland gefunden: Die Wirtschaftspolitik der Ampel-Regierung sei „semi-intelligent“, die Regierung treffe „dumme Entscheidungen“. In dieser Hinsicht sei das Land das „Schlusslicht in Europa“, erklärte O’Leary.

Ryanair hat längst angekündigt, das eigene Angebot im deutschen Flugverkehr reduzieren zu wollen – während das Unternehmen in anderen Ländern weiter expandiert. Ab Sommer 2025 sollen in Deutschland insgesamt 1,8 Millionen Flugzeugsitze gestrichen werden. Von den Flughäfen in Dortmund, Dresden und Halle/Leipzig möchte sich die irische Fluggesellschaft komplett zurückziehen. An anderen Standorten, wie beispielsweise Hamburg, sollen die Kapazitäten verringert werden – in dem Fall um satte 60 Prozent.

„In zwei, drei Jahren, wenn die Regierung und die Regionalflughäfen ihre lächerlich hohen Steuern und Gebühren gesenkt haben, werden wir zurück nach Deutschland stürmen“, sagt O’Leary dennoch voraus. Der Ryanair-CEO gab sich in der Vergangenheit bereits als Deutschland-Liebhaber – vor allem Bier und Fußball würden ihn begeistern, meinte der Ire.

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