Werbung:

Zu Telefonat mit Ukraines Präsidenten

E-Mails unter Pseudonym: Was wollte Biden verheimlichen?

In E-Mails, bei denen es um ein Gespräch mit Ukraines damaligen Präsidenten Poroschenko ging, taucht statt Joe Biden für ihn eine Pseudonym-Adresse auf. Was wollte er verheimlichen? Und warum gingen die Mails auch an seinen Sohn, der Ukraine-Geschäfte machte?

Um das Biden-Telefonat mit Ukraines damaligen Präsidenten, Petro Poroschenko, (links) ging es in den fraglichen E-Mails.

Werbung:

Es war ein „perfektes Telefonat“ mit dem ukrainischen Präsidenten, das im Zentrum des ersten Impeachment-Verfahrens gegen Ex-US-Präsident Trump stand. Die Demokraten wollten ihn damals aus dem Amt drängen – oder taten zumindest für ihre Basis so – weil er versuchte Selenskyj dazu zu bringen, Ex-Vizepräsident Biden und die Geschäfte seines Sohnes in der Ukraine unter die Lupe zu nehmen. Es war der Skandal über den Skandal. Letztere Affäre – die Biden-Involvierung bei Ukraine-Geschäften – kocht nun seit einige Wochen so richtig hoch.

Neuerdings mittendrin in den Kongressermittlungen gegen US-Präsident Joe Biden ist ebenfalls ein Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten, damals Petro Poroschenko. Dabei geht es (noch) nicht so sehr darum was gesagt wurde, sondern vor allem an wen die Infos gingen. Denn wie der Aufsichtsausschuss des US-Repräsentantenhauses jetzt hinweist, existieren E-Mails zu jenem Gespräch, die wohl an Biden adressiert sind, aber nicht unter seinem echten Namen.

Werbung

E-Mails für Biden an „Robert L. Peters“

Stattdessen schickte der Biden-Vertraute John Flynn eine E-Mail an einen gewissen „Robert L. Peters“ – dabei handelte es sich allem Anschein nach um ein Pseudonym des damaligen Vizepräsidenten. Die E-Mail-Adresse gehört, wie die von Flynn, zu einem Regierungsaccount: Seine „robert.l.peters@pci.gov“-Adresse hat die „.gov“-Domain, die nur von US-Behörden verwendet wird.

Flynn adressiert den Empfänger dabei in der Mail auch als „Boss“ und schickte ihm vertrauliche Termindaten, die für Biden bestimmt waren – „Robert Peters“ kann also nur Joe Biden sein. Aber warum verwendete der Vizepräsident ein Pseudonym? 

Warum wurde Hunter Biden informiert?

Das würden die Republikaner im Aufsichtsausschuss nun gerne wissen, genauso wie etwas, das mindestens genauso brisant ist: Nämlich, dass Flynn dabei die private E-Mailadresse von Bidens Sohn Hunter in CC, also Kopie-Empfänger setzte. Was für ein Interesse geschweige denn Informationsrecht hat Hunter, der Privatmann, über ein Telefonat des US-Vizepräsidenten mit dem Präsidenten der Ukraine? 

Werbung

Sofort ins Auge stechen dabei natürlich Hunters eigene Auslandsgeschäfte in der Ukraine. Konkret beim ukrainischen Energiekonzern Burisma. Die Entlassung des für Burisma problematischen ukrainischen Staatsanwalts, Viktor Shokin, auch auf US-Druck von Joe Biden, lässt seit Jahren Vorwürfe der Korruption gegen den nun amtierenden US-Präsidenten laut werden. Zugleich heißt es, unabhängig von den Bidens hätten die USA und die EU ein Interesse daran gehabt Shokin wegen Korruptionsvorwürfe loszuwerden.

Kongressausschuss will mysteriöse E-Mails aufdecken

Der Aufsichtsausschuss will jetzt jedenfalls tief graben, wenn es um Bidens mysteriöse Pseudonym-E-Mail geht: Der Ausschussvorsitzende James Comer (Republikaner aus Kentucky) beantragte nun beim Nationalarchiv die Herausgabe aller bisher noch, offiziell aus Persönlichkeitsgründen, zurückgehaltenen E-Mails Bidens in der Ukraine-Sache – insbesondere aller E-Mails, die von oder an Biden-Pseudonyme gingen. Weitere solche Pseudo-E-Mailadressen hätten dabei neben „Robert Peters“ auch die Namen „Robin Ware“ und „JRB Ware“ verwendet.

„Joe Biden hat erklärt, dass zwischen den Auslandsgeschäftsplänen seiner Familie und seinen Pflichten als Vizepräsident eine ‚absolute Mauer‘ bestand, aber die Beweise zeigen, dass der Zugang zum Einfluss seiner Familie weit offenstand. Wir haben bereits Beweise dafür, dass der damalige Vizepräsident Biden mit den ausländischen Geschäftspartnern seines Sohnes sprach, speiste und Kaffee trank“, so Comer. Und weiter: „Wir wissen auch, dass Hunter Biden und seine Mitarbeiter über die offiziellen Regierungsaufgaben des damaligen Vizepräsidenten Biden in Ländern informiert wurden, an denen sie ein finanzielles Interesse hatten. Das Nationalarchiv muss diese ungeschwärzten Aufzeichnungen zur Verfügung stellen, um unsere Ermittlungen zur Korruption der Familie Biden voranzutreiben.“

Werbung

Werbung