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Die Kommunikation, CDU und SPD, Russland: Wen die Grünen für die Niederlagen im Osten verantwortlich machen

Der Wahlkampf der anderen, „Desinformation“ aus Russland und ganz viele „anti-grüne Narrative“: Nach der dritten Ost-Niederlage haben die Grünen allerlei Ausreden für ihre schlechte Performance. Nur von Selbstkritik ist keine Spur zu finden - als hätte man mit der eigenen Niederlage gar nichts zu tun.

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Auch in Brandenburg kassieren die Grünen eine herbe Niederlage: 4,1 Prozent, mehr als die Hälfte der Stimmen seit der Wahl 2019 verloren, auch das wichtige Direktmandat in Potsdam ist weg – damit fliegen die Grünen sang- und klanglos aus dem Landtag. Vernichtender hätte das Ergebnis für die Grünen kaum ausfallen können. Nach der Niederlage in Sachsen und dem Aus in Thüringen ist es die dritte Klatsche in Folge.

Schon nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen haben sich die Grünen in allerlei kreative Formen der Problemanalyse begeben. Die Partei hat inzwischen diverse Personen und Gruppen benannt, die an den schmerzlichen Niederlagen schuld sein sollen. Vorweg sei schon mal gesagt: Die Grünen selbst sind es natürlich nicht.

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Nach der Brandenburg-Wahl beklagt Grünen-Chef Nouripour nun den „taktischen“ Wahlkampf und meint, diesmal sei die SPD am schlechten Ergebnis der Grünen schuld. „Das ist nicht das, was wir uns gewünscht haben“, sagte Nouripour am Sonntagabend im ZDF. Der Wahlkampf von Ministerpräsident Dietmar Woidke habe die Grünen „einen Preis gekostet“, sagte Nouripour. Er hoffe, „dass wir wieder in Zeiten kommen können, wo auch Programme zentral sind und nicht nur taktisches Wählen“. Das Gleiche machten Grünen-Politiker auch der CDU in Sachsen und Thüringen zum Vorwurf. „Wir haben jetzt wirklich den Horror-Landtag, vor dem wir gewarnt haben“, sagte Brandenburg-Spitzenkandidat Benjamin Raschke. „Da gibt es keine progressive Kraft, die für soziale Gerechtigkeit, für Umwelt- und Klimaschutz steht.“

Die Leipziger Bundestagsabgeordnete Paula Piechotta beklagte nach den Wahlen in Sachsen „Grünen-Bashing auf allen Seiten“. Ihr Fraktionskollege Konstantin von Notz sprach davon, andere würden die Grünen „dauerhaft, völlig überzogen, unsachlich und bösartig“ schlechtreden. Die Thüringer Spitzenkandidatin Henfling erklärte: „Wir sind in einer Situation in den Wahlkampf gestartet, in der sich anti-grüne Narrative breitgemacht hatten. Zum Beispiel das Bild von der Verbotspartei, die den Leuten in den Keller hineinregiert.“ Daran haben natürlich auch die anderen Schuld – es ist keinesfalls so, dass die Grünen tatsächlich die Verbotspartei sind, die den Leuten in die Keller hineinregiert. Daran, dass das „Heizungsgesetz“ so unbeliebt ist, hat laut Habeck ja auch vor allem die CDU schuld.

Katharina Dröge, Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, kündigte währenddessen nach den Niederlagen in Sachsen und Thüringen an, „entschlossen gegen Wahlbeeinflussung und Desinformation aus Moskau vorzugehen. Alle Aktivitäten müssen gebündelt werden.“ Als hätten die Russen und ominöse „Desinformation“ die Schuld an der Unbeliebtheit der Grünen. Sie beschwerten sich gerne über „Kreml-Narrative“ und Ähnliches, ohne irgendetwas davon wirklich und konkret belegen zu können. Aber selbst das Abdriften in solche Verschwörungstheorien kaschiert nicht, dass die Grünen diese Niederlage mit ihrer Politik ganz alleine zu verantworten haben – da braucht es gar keine „Desinformation“ aus Moskau.

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Nur an den eigenen Inhalten – an denen kann und darf es natürlich nicht liegen. Nein, allenfalls hat man nicht gut genug kommuniziert, um zu erklären, wie gut die eigenen Inhalte in Wahrheit sind. Das hieß es ja auch aus Sachsen. Es ist das Markenzeichen von Ideologen jeder Couleur, dass sie in ihrer Weltsicht immer richtig liegen – und der Wähler das im Zweifel nur nicht verstanden hat. Wenige Parteien sind so immun gegen echte Selbstkritik wie die Grünen.

Ein Parlament ohne Grüne ist kein „Horror-Landtag“ – sondern das, was die Brandenburger gewählt haben. Es ist Wählerwille, den auch die Grünen mal zu respektieren lernen sollten. Respekt vor dem Wähler drückt man mit dem weinerlichen Suchen nach Schuldigen und der Kommunikationslinie, der Wähler habe die großartige grüne Politik nur nicht richtig begriffen, jedenfalls nicht aus. Die Grünen stecken in ihrer größten Krise seit Jahrzehnten wegen genau dieser Reflexe – wegen der notorischen Besserwisserei, der Selbstwahrnehmung als geistig-moralische Elite des Landes. Und natürlich vor allem wegen der schlechten Ampel-Performance, die ja maßgeblich von den Grünen geprägt ist. Die Grünen sind so schlecht, weil die Bundesregierung schlecht ist – und die Bundesregierung ist so schlecht, weil sie grün ist.

All das wird aber kein Grünen-Politiker jemals anerkennen. Schuld haben die anderen: SPD und CDU mit ihrem Wahlkampf, die ominöse „Desinformation“ aus Russland, und die bösen „anti-grünen Narrative“ derer, die es tatsächlich wagen, die Grünen zu kritisieren. Diese unerträgliche Wehleidigkeit wird nur noch übertroffen von der Arroganz des Glaubens, mit der eigenen Niederlage gar nichts zu tun zu haben. Wer so denkt, hat sich den Gang in die politische Bedeutungslosigkeit in Ostdeutschland wirklich verdient.

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71 Kommentare

  • ich würde die Grünen niemals schlecht reden.
    Sie sind als Verbotspartei mit totalitärem, faschistischem Gedankengut sehr gut als Zerstörer der Deutschen Wirtschaft und der bürgerlichen Freiheit.

    127
  • Diese grüne Partei ist völlig Weltfremd und Selbstverliebt.
    Die predigen Toleranz und sich nur Intolerant.
    Die meisten der Grünen haben nie in der freien Wirtschaft gearbeitet oder einen ordentlichen Berufsabschluß.

    101
  • Die Grünen sind -mit Ansage- der Sargnagel am Wohlstand dieses Landes („Wohlstand des Weniger“). Sie zerstören aus ideologischen Gründen alles: Energieversorgung, Wirtschaft, sozialen Frieden, etc., etc.
    Das verstehen immer mehr Wähler und das manifestiert sich in den Umfragewerten und nun auch in den Wahlergebnissen.

  • Max Roland entlarvt Grünes Gemüse – Köstlich 😉

    52
  • Erstaunlich ist doch, das anscheinend immer noch genug Wähler den Schwachsinn der Ampel Regierung glaubt. Sonst würde es solche Ergebnisse nicht geben. Was ist los mit den Menschen in Deutschland, reichen falsche politische Entscheidungen, die das Leben enorm verteuern, Meinungsfreiheit verbietet…..,
    nicht aus, um umzudenken!

    50
  • An alle, die sich hier jetzt so freuen (Ich tue es ja auch, der Whisky ist schon leer!):
    Was wählt IHR denn in einem Jahr? Glaubt wirklich jemand ERNSTHAFT, CDU oder SPD würden nach einem Wahl-„Sieg“ 2025 AUCH NUR EIN EINZIGES dieser Ampelkatastrophengesetze einfach ersatzlos streichen, ohne Geschwurbel, ohne juristisches Hintertürchen? Oder gar den ÖRR abschaffen? Wer A sagt, muss auch B sagen. Mit keiner Altpartei wird sich irgendetwas ändern.

    49
  • Fehlt nur noch der Gang in die Bedeutungslosigkeit im Westen, Es wird Zeit.

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  • Helmut Schmidt am 01.03.1980: „Wer die Grünen wählt, der wird sich später mal bitterste Vorwürfe machen!“

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  • Gestern, beim ersten Wahlergebnis haben die Grünen geklatscht und gejubelt. Hier sieht man, dass diese sich in einer Parallelwelt mit jeglichem Realitätsverlust bewegen.

  • Interessanterweise hat doch die Frau Lang vor ein paar Tagen geäußert, die Grünen sollten Politik nicht nur mit dem „erhobenen Zeigefinger“ rüberbringen (und dann stattdessen skurrilerweise den Humor von Kamala Harris vorgeschlagen).

    Die wissen schon, dass sie selbst das Problem sind. Bin gespannt, wie die in der verbleibenden Zeit noch darauf reagieren. Kann mir gut vorstellen, dass z.B. so eine wie die Baerbock jetzt noch auf den letzten Metern versucht, einen auf „volksnah“ zu machen (was genauso katastrophal aussehen wird wie bei der Harris).

    Die tiefere Ursache für die Verluste der Grünen sehe ich darin: die Deutschen lassen sich zwar leicht spalten, aber sie wählen ungern spalterische Parteien. Man will moralisch auf der richtigen Seite stehen, aber wenn es zu viel an „gefühlter Harmonie“ kostet, dann verdrückt man sich leise. So die Wählerschaft der Grünen.

  • Die Grünen haben schlicht und einfach keine Menschenkenntnis.

    36
  • Ich hoffe, diese Richtung für die Grünen ist nur der Anfang und setzt sich Westen fort, da habe ich so meine Zweifel. Im positiven Fall werden die zwar noch mehr wehleidig jammern, aber man hört sie nicht mehr.

  • Die Grünen: „Unsere Umfragewerte sind im Killer! Ist es unsere Politik, die komplett an den Interessen der Wähler vorbei geht? Ist es gar unsere ideologisch geprägte Politik ohne Rücksicht auf reelle Bedingungen, deren Ergebnis zur Schädigung des Landes führt, welches wir regieren wollen? Ist es gar die die Inkompetenz und Unfähigkeit unserer Politiker?“
    Auch die Grünen: „Nein, die AFD, Russland und die bösen Rechten haben Schuld!“

    26
  • Kommt davon wenn man alles auf die Karte setzt, alle gegen die AFD, da werden im Hinterzimmer geheime absprachen der Altparteien getroffen die immer mehr nach hinten losgehen! Dann fliegt man halt selbst aus dem Landtag Grüne, Linke, Freie Wähler od. man fährt das schlechteste Ergebnis ein CDU. Die AFD kann gut mit ihrem 2. Platz leben, alle anderen schauen in die Röhre, Hauptsache die Blauen sind nicht 1. geworden. Wie kann man nur so bescheuert sein!!??

  • Ich bin den Brandenburgern sehr dankbar. Nicht groß herumanalysiert, sondern entschlossen gewählt.

  • Wir sollten uns in leises Mitleid für die Grünen begeben. Dazu schlage ich den „Trauermarsch“ von Beethoven Ode an die Freude vor.

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  • Kleiner Trost für die Grünen – bei der Bundestagswahl kann der Scholz nicht sagen er hört auf, wenn die SPD die Wahl nicht gewinnt – denn dann scheitern die an der 5% Marke.

    18
  • Den Grünen ist der Osten doch völlig egal. Gefühlt 95% ihrer Wähler sind im Westen. Keine andere Partei ist so westdeutsch dominiert. Kein Wunder, die Grünen sind das Produkt der linksradikalen 68er-Bewegung, die es nur im Westen gab.

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  • Die benehmen sich wie kleine Kinder, denen man im Sandkasten das Schippchen weggenommen hat. Infantil, unterstes Niveau und auch noch verlogen. Liebes Apollo-Team, vielen Dank und herzliche Grüße! Roland Papenfuß

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  • Die Frage: „wen die Grünen für die Niederlagen im Osten verantwortlich machen“ kann man eigentlich relativ leicht beantworten: alle anderen ausser sich selber.
    Das Wort „Selbstreflextion“ ist im Wortschatz dieser Wohlstands-Vernichter und De-Industiealisierer nicht vorhanden. Wer die Bürger für so doof hält und glaubt, sie permanent mit nichts anderem als diesem abstrusen Klima-Quatsch buchstäblich terrorisieren zu müssen, braucht sich nicht zu wundern, wenn sich die Wähler irgendwann mit Grausen von dieser grünen Verarmungs-Mafia abwenden, die nur ein Ziel hat, den Leuten die letzten Euros abzuknöpfen, um sich damit die eigenen Taschen vollzustopfen oder sie für ihren ideologischen Öko-Schwachsinn aus dem Fenster zu schmeissen!

  • Er, Nouripour, hoffe, „dass wir wieder in Zeiten kommen können, wo auch Programme zentral sind und nicht nur taktisches Wählen“. Taktisches wählen ist nur erlaubt wenn es gegen die AfD geht.

  • „…„entschlossen gegen Wahlbeeinflussung und Desinformation aus Moskau vorzugehen.“ Es sind „diese Stimmen“, die uns Grünen das eingeben, wir können nichts dafür…

  • Der Spruch „Hütet euch vor Leuten, die die Welt verbessern wollen.“ wird im Osten besser verstanden als im Westen.

    So eine lange Zeit sind 34 Jahre nicht, dass man nicht mehr wüsste, wie es war.

    Sozialismus ist immer gegen die Freiheit der Menschen, gegen das Individuum und gegen den Wohlstand gerichtet – egal, ob er mit einer Sonnenblume oder einer roten Nelke im Knopfloch daher kommt.

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  • :Nouripour. Er hoffe, „dass wir wieder in Zeiten kommen können, wo auch Programme zentral sind und nicht nur taktisches Wählen“

    Aber genau wegen der grünen Programme wurde doch „taktisch “ gewählt. Wenn es überhaupt so war. Wer will schon noch grün

  • Die Degrowth und Moralpolizei mit ihrer unbeirrbaren Ideologie hat in Brandenburg Tschüß gesagt. Die Politiker die 20000 € im Monat an Steuergeldern bekommen und Euch sagen ihr sollt einen Waschlappen nehmen oder kalt Duschen. Die Politiker die ein Nachflugverbot wollen, aber die Außenmenisterrin interessiert das nicht, wenn es um sie geht. Für lächerliche 250km läßt sie sich eine Ausnahmegenehmigung erteilen. Es sind die, die in der Stadt wohnen und die Stadt zum Dorf machen wollen. Sie wollen Rentnern die Autos wegnehmen und sie in die Bahn zwingen. Sie wollen sie umsiedeln in kleinere Wohnungen, damit die Fachkräfte in die großen Wohnungen können, mit ihrer nachträglich importierten Großfamilie, von der niemand arbeitet. Sie wollen Geld umverteilen aber nicht Ihr Geld. Grün ist für mich die Farbe der Unterdrückung und der verlogenen Moral.

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