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Der einsame Merz bei Trumps Friedensgipfel offenbart Deutschlands außenpolitische Irrelevanz

Merz stand beim Friedensgipfel in Ägypten im Abseits. Für die Pressefotos war er angereist – bei den entscheidenden Verhandlungen hatten Deutschland und Europa keine Rolle gespielt. Der Kanzler hat Deutschlands völlige außenpolitische Irrelevanz besiegelt.

Merz stand beim Gipfel in Ägypten alleine dar (IMAGO/Bestimage)

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Als Bundeskanzler Friedrich Merz am Montag während der Zeremonie zur Unterzeichnung von Trumps Friedensplan von allen Staats- und Regierungschefs praktisch ignoriert wurde und alleine dastehend verloren vor sich hin lächelte, gingen die Bilder in den sozialen Medien um die Welt. Auch bei der Sitzordnung scheint der Kanzler düpiert: Er musste ganz hinten neben einer dekorativen Topfpflanze Platz nehmen – auf den Fernsehbildern wurde er meist durch Pedro Sánchez und Recep Tayyip Erdoğan verdeckt. Die Bilder aus dem ägyptischen Urlaubsort Scharm el-Scheich symbolisieren Deutschlands Rolle auf der Weltbühne perfekt.

Weshalb Merz überhaupt zum Gipfel eingeladen worden war, erschließt sich nicht recht: Den Vertrag – der Anlass des Treffens – unterschreiben durfte der Bundeskanzler nicht. Das war den Garantiemächten des Waffenstillstands zwischen Israel und der Hamas vorbehalten: den USA, Ägypten, Katar und der Türkei. Diese Nationen hatten den Deal zwischen der Terrormiliz und Israel vermittelt – Europäer spielten bei den Verhandlungen keine Rolle.

Eifrig stürzte sich Merz ins Gipfelgeschehen: Bereits am Vormittag war der Kanzler in Ägypten angekommen – und das, obwohl ihm lediglich eine Statistenrolle zugeteilt worden war. Dann musste Merz auch noch mehrere Stunden warten – mitten im Nirgendwo der Sinai-Wüste. Donald Trump, der im israelischen Parlament über Stunden überparteilich geehrt wurde, ließ auf sich warten – ohne den US-Präsidenten ging auf dem diplomatischen Parkett nichts. Die Europäer mussten diese Blamage mit „bilateralen Treffen“ zum Zeitvertreib kaschieren. Auf gemeinsamen Fotos machte man gute Miene zum bösen Spiel.

Die Europäer versuchten sich so zumindest eine Fassade von außenpolitischer Relevanz aufzubauen – für die Pressefotos war man angereist, bei den entscheidenden Verhandlungen, die bereits in den Wochen zuvor in Scharm el-Scheich (jedoch ohne große Fanfaren) geführt wurden, spielte man keine Rolle. Doch insbesondere Merz wurde während des Gipfels gedemütigt: Während Frankreichs Emmanuel Macron und Großbritanniens Keir Starmer von Trump zumindest marginale Gesten der Aufmerksamkeit erhielten (Starmer wurde während Trumps Rede vor der Unterzeichnung etwa ans Podium gerufen), wurde Merz vom mächtigsten Mann der Welt mit absoluter Gleichgültigkeit behandelt.

Merz hatte sich dabei zu Anfang seiner Amtszeit als „Außenkanzler“ inszeniert – es war endlich Schluss mit Scholz‘ Schlabberoutfits während Auslandsreisen. Der Christdemokrat präsentiert sich zumindest oberflächlich seriös. Wenn es um die harten Entscheidungen geht, blamieren sich der Kanzler und vornehmlich sein Außenminister Johann Wadephul jedoch am laufenden Band. Das ist insbesondere bei der Nahostpolitik der Bundesregierung der Fall.

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Ohne Frage hatte sich bereits das Kabinett Scholz nicht um Israel und die Geiseln – speziell die Deutschen – verdient gemacht. Bereits bei den ersten Deals zur Freilassung von Geiseln spielte man praktisch keine Rolle – statt Waffen hätte man am liebsten Protestnoten nach Israel entsandt.

Doch Merz, der sich in der Opposition über das Vorgehen der Regierung empörte (etwa, als die Ampel Waffenverkäufe an Israel im Bundestag verhinderte), verriet mit seinem Waffenembargo gegen Israel Anfang August alle seine Prinzipien. Statt Israel bei der Befreiung der Geiseln – darunter auch deutsche Staatsbürger – zu unterstützen, knickte der Kanzler ein. 

Auch wenn man bei dem Theater um die Anerkennung eines Palästinenser-Staates von Macron, Starmer und Kanadas Mark Carney nicht den letzten Schritt ging, beteiligte sich Deutschland unter Merz an einer Reihe selbstgerechter Stellungnahmen der Anführer des linksliberalen Establishments des Westens, in denen man Israels Kampf für die Befreiung der Geiseln und gegen die Terrormiliz Hamas praktisch verurteilte.

US-Außenminister Marco Rubio offenbarte kürzlich, dass diese Versuche westlicher Staats- und Regierungschefs, Israel unter Druck zu setzen, zu deutlichen Verzögerungen bei den Verhandlungen mit der Hamas geführt hatten – die Terrormiliz hatte sich durch die Entscheidungen von Macron und Co. bestärkt gefühlt. 

Europa verliert außenpolitisch zunehmend an Bedeutung – Deutschlands Status auf dem diplomatischen Parkett ist bereits weitgehend begraben. 

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108 Kommentare

  • Ich finde so ein Platz für Merz neben einer dekorativen Topfpflanze ist trefflich ausgewählt.

    100
    • Völlig richtig, da wird die Aufmersamkeit der Weltöffentlichkeit ganz geschickt auf die dekorative Topfpflanze gelenkt.

    • Sauerländer sauertöpfisch neben der Topfpflanze.

    • Hoffentlich hat sich die Topfpflanze auch gefreut.

    • Um so weniger sie ihn Reden lassen um so günstiger für den Deutschen Steuerzahler !!
      Aber am ende will selbst unser Geld niemand mehr !! Weil es von Menschen ohne Ehre und Prinzipien kommt ! Es werden wohl auch alle die den Frieden in der Region wirklich wollen wissen wer einen Großteil der Waffen der Hamas bezahlt hat und selbst Innenpolitisch in Deutschland vor ihnen eingeknickt ist !!
      Den Deutschen und ihrem Linksextremismus in der Regierung traut da gerade im nahen Osten niemand mehr !

    • Was will er dort? Sich publikumswirksam als großer Weltpolitiker inszenieren? Wieviel kostet uns Steuerzahler diese Farce?
      Während Trump Politik macht, meint dieser Schwindler Politik bestehe aus Schaumschlägerei.

  • Merz als einsamer Repräsentant Deutschlands bei Trumps Friedensgipfel – ein Bild der politischen Bedeutungslosigkeit. Wenn wir schon diplomatisch abgemeldet sind, dann bitte mit Stil, nicht als einsamer Hofnarr in abgetragenem Anzug. Deutschlands Außenpolitik braucht Kraft und Haltung – nicht einen Kanzler, der zu selten anwesend und zu unbeteiligt ist. Hier sollte eine gewisse Dame lieber aushelfen.

    • Hat er den wenigstens das Waffenembargo gegen Israel schon aufgehoben oder muss Trump sich da auch noch drum kümmern ??

    • Welche Dame?

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      • Gibt nur eine…

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      • Die Praktikantin bei den UN in NY??

        -13
  • Mich wundert nur, dass die Präsidentin der UN nicht anwesend war. Sie hat doch nach eigener Aussage den Grundstein für das alles gelegt.

    • Sie war entschuldigt und auf einem Trampolinkurs.

    • Möglicherweise hat sie das hunderttausende km entfernte Ägypten verfehlt.

  • Jeder erarbeitet sich die ihm gebührende Stellung.

    • Ich habe das Gefühl das mit Merz wird die peinlichste Kanzlerschaft aller Zeiten !!
      Das kann einem schon zu denken geben wenn man sich plötzlich bei Gedanken wie da war Scholz aber besser oder die Blöße hätte er sich nicht gegeben erwischt oder hätten wir den Scholz mal behalten !!
      Und Scholz war schon echt grottig !!

      • Sie fanden also Scholz würdevoller, als er, neben Biden stehend, vor der Weltöffentlichkeit von diesem gesagt bekommt, daß die Amis unsere Pipelines, immerhin ein kriegerischer Akt, zerstören werden?

        2
      • @Kampfstiefel
        Sie fanden also Scholz würdevoller,??? Wo steht das bei mir ??

        0
    • So können unsere Politclowns wenigstens als schlechtes Beispiel dienen.

  • wie ich schon des Öfteren geschrieben habe. D kann sich aus der Weltpolitik nicht raushalten, nicht mal wenn man als Statist verkommt.

    • Mit Politikern, die gerade im speziellen Fall Israel, das halten was sie versprechen „wir stehen an der Seite Israels“ kann man sich nicht aus der Weltpolitik raushalten. Umgekehrt sollte man es lassen.

      • Das Versprechen und die Handlungen waren zwei verschiedene Schuhe und wird sich noch entsprechend äußern.

        2
    • Aber es muss doch irgendwann Schluss damit sein, immer den dümmlichen sidekick zu geben. In etwa so tragend, wie der 8. Zwerg …

  • Deutsche Politiker, Merz & Co.
    Jeder Politiker macht nur das, was er aufgrund seiner Intelligenz und aufgrund seiner beruflichen Fähigkeiten kann – mehr geht nicht.
    Wo wird das deutlicher, als bei der deutschen Politikerkaste?

  • Er freut sich. Is klar, schließlich kann ihn Bärbel da nicht mobben.

  • Sie stehen an dem Platz, den Sie sich selbst ‚erarbeitet‘ haben.

  • Die 4 Hanseln auf dem Bild gehören alle vor Gericht!

    • ……. und nach dem Gericht, in langjährige Haft.

    • Mein Gott, was für ein dummes Gerede.

      -86
      • In deiner linken Blase sind das deine Helden. Versteh ich gut.

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      • Sie haben völlig recht, Gerichte braucht es da nicht mehr.

        0
      • Für den Krampfgiegl…lern mal was.

        Selbstüberschätzung, manchmal auch Vermessenheitsverzerrung, ist eine Form der systematischen Fehleinschätzung eigenen Könnens und eigener Kompetenzen.

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      • Der Außenminister hat bestimmt Kulturgüter, die in Afrika niemand vermisst zurück gebracht.

        0
      • Merz durfte doch gar nicht reden! Aber Sie haben natürlich recht: dem Mann sieht man sein dummes Gerede schon an, bevor er redet.

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      • @Stoppt den Krampfgiegl: Nein, nicht stoppen! Solch hervorragenden Beispielen totaler linker Verblödung sollte, so oft es geht, Gelegenheit gegeben werden, dies auch zu dokumentieren.

        0
      • @Freier Sachse, Herr Kohlmann, na, dann sind wir mal froh, dass wir Ihr Gerede nur lesen und wir es Ihnen nicht vom Gesicht ablesen müssen.

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      • Nein, lieber @stoppt usw.
        Mich wundert nur, dass Ihr Altlinken, die Euch jetzt blau aufbläst, nie die Politiker nennt, die *wirklich* vor ein Gericht gehören.

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      • @Dummes …
        Dann bin ich ja bei Ihnen in allerbester Gesellschaft. 😇

        -23
  • Sein holzschnittartiges Lächeln und seine verschränkten Arme sind Körpersprachsignale genug, um zu erkennen, dass hier ein unbedeutender Mensch steht, der sich seines Ranges in der Weltgeschichte bewusst wird, ihn aber noch nicht angenommen hat. Aber das wird noch, Herr Merz.

  • Die beiden Konfliktparteien – Hamas und Israel – waren bei der Show noch nicht einmal anwesend. Aber dafür hatte das Defilée der Trittbrettfahrer ihr Schaulaufen.

  • Wenn die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt über ein Viertel ihrer Wähler kategorisch vom politischen Prozess ausgrenzt, wird dieser keine besondere Strahlkraft entfalten, und das Land nicht als besonders relevant wahrgenommen werden.

  • Wieso man ihn eingeladen hat? Die Frage erscheint doch sehr naiv. Irgendwer muß doch schliesslich die Rechnung bezahlen…

    • Ich fordere den Gaza Soli!

  • Ein Aufsteller aus Pappe hätte es auch getan.

  • Wenn selbst FIFA Chef Infantino dort sein durfte, dann halt auch noch Merz. 🙂

  • Was für ein Vogel!!!

  • Das Beste: Trump hat auf Truth Social ein Bild von Merz auf dem Gipfel gepostet und dazu geschrieben „WHO THE HECK IS THIS GUY?“

    Mehr Höchststrafe geht gar nicht. Wir sind nicht einfach nur bedeutungslos – schön wärs – wir sind ein Witz!

    • Nicht wir – die Mehrheit, die diese Politiker immer noch unermüdlich wählt.

  • Die Relevanz wächst dann wieder, wenn es darum geht, Strategien und Verhandlungsergebnisse Dritter aus dem Füllhorn nicht vorhandener Mittel zu finanzieren. Nirgendwo ist wirklich eine aktive Strategie zur Durchsetzung eigener Interessen oder zumindest Interessenswahrung zu erkennen. Die Irrelevanz eines Herrschaftsmilieus national wie international.

  • Die Inszenierung ‚Pinocchio und die Zimmerpflanze‘ – man könnte auch sagen: ‚Pik-Sieben im Schneegestöber‘ dürfte in die Geschichtsbücher eingehen!

  • Der Volksmund sagt dazu: „Mit großen Hunden pinkeln gehn“.
    Schlimm war seine Ignoranz gegenüber den deutschen Geiseln und der Waffenstopp gegenüber Israel. Das wird ihn auf ewig verfolgen. Aber unser Geld darf und wird er natürlich gerne abliefern. Ich tippe auf 3stellige Milliardenbeträge. Und dann kommt auch noch die Ukraine …

  • Ist doch klar warum Herr Merz dabei ist. Es geht um die Kosten vom Wiederaufbau. Da will man dabei, auch wenn man sonst nichts zu melden hat.

  • Na, wo man ihm doch nachsagt, eine so tolle außenpolitische Figur abzugeben.

  • Die wurden alle alle nur Vorgeführt.^^ Ohne Statisten wäre die Bühne leer gewesen.

  • Was er da sollte ist doch klar: Er unterschreibt die Schecks und darf zur Wiederaufbau-Geberkonferenz einladen. Dafür wird er gebraucht.

  • Hauptsache der Lange ist mit auf dem Foto für die Enkel.

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