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70 Millionen Euro

China baut Solarkraftwerk in Namibia – finanziert von deutschem Steuergeld

Chinesische Konzerne bauen in Namibia das größte Solarkraftwerk des Landes – finanziert wird das von Deutschland. Mit einem 70-Millionen-Darlehen der KfW, die dafür Mittel vom Bundesentwicklungsministerium erhält.

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Chinesische Firmen bauen in Namibia ein 100 Megawatt starkes Solarkraftwerk, das größte des Landes – und das Geld dafür kommt aus Deutschland. Zumindest der überwiegende Anteil. Denn das Projekt des namibischen Stromerzeugers NamPower wird zu 80 Prozent von einem Darlehen der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanziert. Insgesamt 70 Millionen Euro fließen dafür von der KfW nach Namibia.

Und das Geld für dieses Darlehen kommt offenbar vom Bund, genauer gesagt vom Bundesentwicklungsministerium. Konkret schreibt die deutsche Botschaft in Namibia auf Social Media nämlich: „Die Mittel für das vergünstigte Darlehen der KfW wurden vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bereitgestellt.“

Ob es dabei um die gesamten 70 Millionen Euro oder nur um einen Teil geht, ist offen. Auf Apollo News-Anfrage wollte das Entwicklungsministerium seinen Anteil nicht weiter erläutern. Das Solarbranchen-Portal Solarserver geht von rund 30 Millionen Euro aus, die für das Projekt aus dem Bundeshaushalt flossen. Und den Zuschlag zum Bau der Photovoltaikanlage erhielt nun ein chinesisches Konsortium um die Chint New Energy Development (Zhejiang) Co. Ltd.

Laut Hintergrundinformationen von Solarserver haben es deutsche Unternehmen bei dem KfW-Projekt nicht einmal ins Ausschreibungsverfahren geschafft. Demnach haben sich dort nur drei chinesische und ein indisches Unternehmen beteiligt.

Bei Energieprojekten geht das immer so: KfW finanziert und China liefert und baut.

Solarunternehmer Conrad Roedern

„Bei Energieprojekten geht das immer so: KfW finanziert und China liefert und baut“, zitiert Solarserver den deutschen Unternehmer Conrad Roedern, dessen Firma SolarAge seit Jahrzehnten in Namibia Solaranlagen baut. Demnach nutze China seinen Einfluss durch andere, eigene Wirtschafts- und Entwicklungsprojekte im Land, um Ausschreibungsverfahren für seine eigenen Firmen zu manipulieren.

„Die Ausschreibung wurde vom Projektträger NamPower unter Einhaltung internationaler Standards in Absprache mit der KfW durchgeführt“, erklärte KfW-Vorständin Christiane Laibach gegenüber Solarserver. Aber die Auswahl der entsprechenden Unternehmen erfolge „nach objektiven, also qualitativen und ökonomischen Kriterien“, meint Laibach.

Klar ist jedenfalls: Der deutsche Steuerzahler liefert jetzt Millionen von Euro, damit chinesische Konzerne das größte Solarkraftwerk Namibias bauen. Wie das in die deutsche Entwicklungspolitik passt, dürfte wohl nicht jedem klar sein.

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