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Sachsen-Anhalt

Erster CDU-Kreisverband will Öffnung zur AfD

Der Kreisverband CDU Harz hat die Aufhebung des Unvereinbarkeitsbeschlusses mit der AfD gefordert. Grund für die Forderung ist das Wahlergebnis der CDU in den ostdeutschen Bundesländern.

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Der CDU-Kreisverband Harz fordert vom Parteivorsitzenden Friedrich Merz eine Öffnung gegenüber der AfD. Das berichtet die Mitteldeutsche Zeitung. Einen entsprechenden Beschluss fasste der Kreisvorstand der CDU am Dienstag, den 1. April. „Der CDU-Kreisverband Harz fordert im Ergebnis der Bundestagswahl 2025 in allen ostdeutschen Bundesländern die CDU Deutschlands zur Aufhebung des sog. Unvereinbarkeits-Beschlusses auf“, heißt es in dem Beschluss.

Der Beschluss wurde am Montag an die CDU-Landesgeschäftsstelle in Sachsen-Anhalt weitergeleitet. Er liegt der dpa vor. In dem Beschluss heißt es, dass die CDU „die Wahl im Osten klar verloren“ habe. „An der CDU-Basis rumort es massiv“, heißt es weiter. Zahlreiche CDU-Mitglieder hätten bereits den Kreisverband verlassen und weitere würden mit Austritt drohen.

Der Landesverband der CDU Sachsen-Anhalt teilte auf Nachfrage der FAZ mit, dass man an dem Unvereinbarkeitsbeschluss festhalten werde. Der Landesgeschäftsführer Mario Zeising teilte mit, dass AfD und Linke „für uns weder Ansprechpartner noch Verbündete“ seien. Der Unvereinbarkeitsbeschluss wurde 2018 auf einem Parteitag der CDU beschlossen.

Der Kreisverband Harz fordert auch eine Abstimmung der Parteimitglieder über den Koalitionsvertrag. Der Brandenburger CDU-Chef Jan Redmann hatte sich für ein Mitgliedervotum offen gezeigt. Auch die Bundestagsabgeordnete Inge Gräßle sprach sich für ein Mitgliedervotum aus. Doch der parlamentarische Geschäftsführer Thorsten Frei erteilte der Forderung eine Absage. „Die Satzungslage ist sehr klar, nämlich dass ein kleiner Parteitag über das Ergebnis des Koalitionsvertrages entscheidet“, sagte Frei.

Des Weiteren fordert der Kreisverband „die CDU Deutschlands im Ergebnis der Bundestagswahl 2025 in allen ostdeutschen Bundesländern nachdrücklich dazu auf, Fehler und Versäumnisse in der CDU-Politik unter Bundeskanzlerin Angela Merkel klar zu benennen und offensiv aufzuarbeiten.“ In den Koalitionsgesprächen mit der SPD dürfe die CDU nicht nachgeben, was zentrale Wahlkampfversprechen angehe. Bei der Bundestagswahl waren alle Direktmandate in Sachsen-Anhalt an die AfD gegangen.

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