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Regierungsbildung

CDU-Generalsekretär Linnemann verzichtet auf Ministerposten

Der CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann wird keinen Posten im neuen Kabinett Merz bekleiden. Ein entsprechendes Angebot hat er abgelehnt, wie er jetzt bekannt gab.

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Carsten Linneman wird wahrscheinlich Generalsekretär der CDU bleiben.

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Der CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann wird der kommenden Bundesregierung nicht angehören. Das berichtet die Bild. Linnemann galt als aussichtsreicher Kandidat für das Wirtschaftsministerium. Er wird nun im Amt des Generalsekretärs bleiben. Gegenüber Bild sagte Linnemann: „In meinem ganzen politischen Leben ging es mir immer um die Sache. So ist es auch diesmal.“ Der Prozess, die CDU wieder aufzubauen, sei noch nicht abgeschlossen. „Ich will ihn fortsetzen. Es braucht eine starke CDU, um den Politikwechsel in Deutschland umzusetzen.“

Der CDU-Vorsitzende Merz habe Linnemann ein Ministeramt angeboten, doch dieser habe abgelehnt. Innerhalb des Parteivorstands heißt es laut Bild auch, dass zumindest bei einem Posten Kontinuität bestehen solle. Denn wenn Merz Kanzler wird, müsste der Parteivorsitzende neu gewählt werden. Sollte Thorsten Frei ins Regierungskabinett wechseln, müsste auch der Posten des Parlamentarischen Geschäftsführers neu besetzt werden.

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In einem Video, das Linnemann auf dem Account der CDU Deutschlands auf X postete, sagt er: „Ich bleibe Generalsekretär der CDU Deutschlands.“ Und weiter: „Ich finde das gut, richtig gut, weil das ist genau mein Ding.“ Es hätte die Möglichkeit gegeben, einen Kabinettsposten zu übernehmen. Doch wer ihn kenne, wisse, dass es ihm um die Sache gehe. „Und es muss halt auch passen, sonst macht es einfach keinen Sinn“, sagte er. Als Generalsekretär könne er den Politikwechsel besser forcieren.

Dass er auf einen Ministerposten verzichtet, könnte man so auslegen, dass er Defizite im Koalitionsvertrag sieht. Allerdings verteidigte er diesen zuletzt in der ZDF-Sendung Maybrit Illner. Linnemann sagte: „Der Politikwechsel steckt nicht nur drin, er steht drin.“ Es gebe konkrete Ansagen wie die Abschaffung des Heizungsgesetzes, Einführung der Aktivrente, steuerfreie Überstundenzuschläge, eine neue Migrationspolitik.

Die Union bewege sich nicht nach links, sondern „in die Realität“. Er habe „große Zuversicht“, dass der Vertrag ein Erfolg werde (Apollo News berichtete). Linnemann war auch als Wahlkampf-Chef für die CDU tätig. Das schwache Wahlergebnis wird daher zu Teilen auch ihm angerechnet. Während er im November eine Reform der Schuldenbremse ausschloss, zeigte er sich nach dem ersten TV-Duell zwischen Merz und Scholz zu einer Reform der Schuldenbremse bereit (mehr dazu hier).

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62 Kommentare

  • Wenn er als bestens informierter insider schon nicht an diese Regierung glaubt, warum sollten wir es dann tun?

  • Clever, gar nicht erst Mitmachen bei den loosern…

    92
  • Finde ich schlau. Die Halbwertzeit dieser Koalition könnte sehr kurz sein. Warum nur Minister für einen Sommer werden?

    49
  • Die CDU ist es gerade so schlecht bestellt, dass man sich besser in die zweite Reihe verdrückt, um nicht verheizt zu werden.
    Besser ist das. Wenn Fritze scheitert oder in 4 Jahren sowieso nicht mehr antritt, dann kann man immerhin seine Hände in Unschuld waschen, um dann erneut durchzustarten. „Angezählt“ ist er ja schon, wegen des Wahlergebnis.

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  • Wie großzügig und selbstlos .

  • Der Mann ist nicht dumm. So gibt es auch Situationen, wo man eine Erbschaft besser ausschlägt. Besonders, wenn die Schulden des Verstorbenen größer sind als das Vermögen.

  • Diese Partei ist mir sowas von egal. 😐😐😐

  • Da haben wir aber wirklich Glück gehabt!

  • Wer will schon Co-Pilot bei einem Geisterfahrer sein. Besser abwarten …

  • Ich könnte mir vorstellen, dass Frau Esken das Wirtschaftsministerium übernehmen könnte.

  • Gar nicht dumm. Er weiß, dass das nichts wird und bringt sich für später in Stellung

    18
  • Nachtigall, ick hör dir trapsen

  • Was da wohl in Wahrheit dahintersteckt….vielleicht sich schon distanzieren und bei der kommenden Kanzlerin Weidel in Stellung bringen.

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  • Linnemann gilt in der CDU als einer der fleißigsten Parteiarbeiter, der seine Aufgaben wirklich ernst nimmt und dem man mitten in der Nacht noch eine e-mail schreiben kann – und er antwortet.
    Damit scheint er einer der „letzten seiner Art“ zu sein.

    Ende Januar äußerte er sich dahingehend, dass der bisherige Umgang mit der AfD (Brandmauer) ein Ende haben müsste.

    Dass er einen Ministerposten ablehnt, spricht Bände.
    Man darf wohl ein bisschen vermuten, dass er sich für „bessere Zeiten“ aufheben will. Denn nach Merz/Klingbeil (falls es dazu kommt) braucht das Land Politiker, die in ihrer Aufgabe noch einen Sinn für das Land sehen.
    Schaumermal.

  • Er sollte auch gleich auf seine CDU-Mitgliedschaft verzichten, eh er sich darin restlos aufreibt.

  • Wieso sollte der Parteivorsitzende der CDU neu zu wählen sein, wenn Merz Kanzler wird? Natürlich bleibt er auch dann CDU-Vorsitzender – so wie Merkel und Kohl auch viele Jahre beide Posten gleichzeitig hatten.

  • Er weiß, dass das mit dieser Regierung nix wird. Für seine zukünftig Karriere ist es also besser, damit nicht noch mehr als bisher zu tun zu haben.

  • Linnemann wirkte zuletzt bei Interviews sehr angespannt und wenig zuversichtlich. Vielleicht spürt er, daß seine Partei auf einem völlig falschen Kurs ist und somit ihre Glaubwürdigkeit verspielt, was er aus innerparteilichen Gründen natürlich nicht sagen darf.

  • „Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.“ Winston Churcilll

  • Wechselt er nun offiziell zu den Grünen?

    8
  • „Denn wenn Merz Kanzler wird, müsste der Parteivorsitzende neu gewählt werden. “

    Statt „Parteivorsitzende“ muß es wohl „Fraktionsvorsitzende“ heißen. Merz wird den Parteivorsitz behalten.

  • Das ist ja mal ein ganz Smarter. Der traut dem Braten nicht.

  • Sympathisches Kerlchen.

  • Ja, ich denke, Linnemann hat ein gutes Gespür..
    Selbst wenn die Merz-Regierung in spe vier Jahre lang durchhalten würde ohne zu scheitern– sie scheint für viele Bürger auf Wählertäuschung aufgebaut zu sein— . Evtl. betrachten Unionswähler sie als von der Sünde der Lüge befleckt.
    Linnemann ist meinem Eindruck nach der glaubwürdigste Politiker in der Union—- dem das Leid bzgl. der anscheinenden “ Irrfahrten des Merz“ ins Gesicht geschrieben stand, ebenso die Anstrengung, dessen Fehler auszubügeln oder zu „schönen“.
    Es könnte sein, dass es Linnemann ist, der aus der Merz-Regierung in vier Jahren den wenigsten Schaden genommen hat und neu durchstarten kann— wenn er dann noch für die CDU überhaupt antreten will.

  • Matrose Linnemann, hat schon mal vorsichtshalber abgemustert.

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