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Koalitionsgespräche

Brandbrief an Union und SPD: Wirtschaftsverbände fordern „mutige Reformen“ und „mehr Dynamik“

Vier führende Wirtschaftsverbände kritisieren Union und SPD in einem Brandbrief scharf dafür, dass neue Milliardenschulden geplant werden, während wesentliche Reformen für Unternehmen und Beschäftigte fehlen. Sie fordern dringend mehr Mut bei Steuerentlastungen, Bürokratieabbau und Fachkräftesicherung, um Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu stärken.

Peter Leibinger, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, ist Mitunterzeichner des Brandbriefes an Union und SPD

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Vier Spitzenvertreter der großen Wirtschaftsverbände wenden sich in einem Brandbrief an Union und SPD. Darin äußern sie ihr Unverständnis darüber, dass die mögliche nächste Bundesregierung Milliarden neuer Staatsschulden aufnehmen wolle, gleichzeitig aber entscheidende Maßnahmen für Unternehmen, Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum zu vergessen scheine.

In dem Brief, über den die Bild berichtet, fordern die Verbandspräsidenten Rainer Dulger, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Peter Leibinger, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer, sowie Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, eine grundlegende Kurskorrektur.

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Die bisherigen Ergebnisse der Sondierungsgespräche seien schlicht unzureichend. Deutschland brauche dringend eine „mutige Reformagenda“ für „mehr Dynamik“. Die Parteien müssten in den „Koalitionsverhandlungen weitergehen“, so die Wirtschaftsvertreter.

In ihrem 10-Punkte-Plan fordern die Verbände Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu stärken. Im Zentrum steht die Forderung, Unternehmen „spürbar reduziert“ zu besteuern, um Investitionen und Wachstum gezielt anzukurbeln. Ebenso dringlich seien umfassende Reformen der sozialen Sicherungssysteme wie der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung, um eine drohende Explosion der Beiträge abzuwenden und Belastungen für Betriebe sowie Beschäftigte zu minimieren.

Außerdem müssten Genehmigungs- und Planungsverfahren dringend vereinfacht und deutlich beschleunigt werden; auch der Abbau unnötiger Vorschriften und bürokratischer Hürden sei essenziell, um mehr Dynamik zu ermöglichen. Politische Eingriffe wie eine staatliche Vorgabe zur Mindestlohnhöhe lehnen die Verbände dabei ausdrücklich ab: „Die Politik muss die grundrechtlich geschützte Tarifpartnerschaft und Tarifautonomie respektieren.“

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Zudem brauche Deutschland dringend mehr qualifizierte Fachkräfte. Um dem zunehmenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken und langfristig Wohlstand und Wachstum zu sichern, fordern die Verbandspräsidenten eine „umfassende Gesamtstrategie“. International mahnen sie ebenfalls zur Vernunft: In einem sich anbahnenden Handelsstreit mit den USA sollten Bundesregierung und EU-Kommission alles dafür tun, „gegenseitige Zölle möglichst zu vermeiden“, um Schaden von exportorientierten deutschen Unternehmen abzuwenden.

Abschließend warnen die Spitzenvertreter ausdrücklich davor, Wachstum und Reformen lediglich mit neuen Schulden zu finanzieren. Stattdessen müssten Reformen und Aufschwung „selbsttragend und nicht nur schuldenfinanziert sein“.

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45 Kommentare

  • Also diese Wirtschaftsverbände sind letztlich auch nur noch eine einzige Lachnummer.

    24
  • „Brandbrief“ 🤣 klingt immer so dramatisch. Der wievielte ist das mittlerweile? Und hat so ein „Brandbrief“ jemals etwas bewirkt? Eher nein, soweit ich mich erinnere.
    Alles nur Show.

    19
  • Es ist zu spät, ihr Luschen.
    Seit 2009 kuschen und buckeln und viel Steuergeld für den großen Transformations- und Ideologietransfer einstreichen; jetzt anzufangen „Bedenken“ mutmaßlich zu formulieren?
    Der Zug steht nicht mehr am Bahnsteig, ihr Luschen!

    34
  • Fachkräftesicherung ist die ureigenste strategische Aufgabe von Geschäftsführungen. Ein CEO in der USA, der über Fachkräftemangel weinen würde, müsste sofort seinen Schreibtisch räumen.

  • no comment !

  • Ich lach mich tot. Klar, Fritze und Lars gehen notwendige Reformen an……😂

    17
  • Bereits zur Mitte der 1980er Jahre ist festgestellt worden, dass eine Machtstruktur aus Verbänden einschließlich den Gewerkschaften, politischen Apparaten und Bürokratien den Zugang versperrt (Baethge/Oberbeck, 1986: 414). Angesichts dessen wären allen voran der BDA, der BDI, aber auch die DIHK sowie der ZDH selbst dazu aufgerufen, heutzutage den Weg ins Freie endlich zu öffnen. Stattdessen einen Brief an die Union und die SPD zu schreiben und Maßnahmen zuvörderst von der künftigen Bundesregierung zu verlangen, stiehlt sich insofern bloß aus der eigenen Verantwortung für die gegenwärtige Misere.

  • All diese zahnlosen Steuergelder Ablieferungsvereine bin ich so leid…. nichts wird passieren, solange man Staat und Politik nicht in die Schranken verweist.

  • Da paßt nichts besser als der schöne alte Spruch, „Die haben den Schuß nicht gehört“…

  • „mutige Reformen“ = Kürzungen für Arbeitnehmer, Rentner, Kranke und Pflegebedürftigte.

    „„mehr Dynamik““ = mehr Bürokratie und mehr Verbote und Vorschriften.

  • Tja, zwei Jahre zu spät.

    5
  • Da hätten die Wirtschaftsverbände mal etwas früher aufstehen müssen. Nun ist es zu spät, es regieren 4 links-grüne Parteien und die Opposition wird medial unterdrückt und bald wohl auch noch gerichtlich verboten.

    Liebe Unternehmen, baut lieber weiter eure Arbeitsplätze im Inland ab und zieht ins Ausland. Dank einer völlig sinnfreien Energiewendepolitik und der nun auch noch in der Verfassung verankerten Klimaneutralität bis 2045 geht es in Deutschland die nächsten 20 Jahre nur noch abwärts. Eure Investitionen wären hier keinesfalls sicher.

    15
  • Aber Lösungen haben sie auch keine. Und am Ende läuft es auch nur noch auf mehr Subventionen für die Verbände aus. Langweilig.

  • … die Forderungen der Wirtschaftsverbände sind berechtigt, solange sie nicht aus dem Schuldentopf gefüttert werden wollen;

  • Übersetzt in normales Deutsch heißt „mutige Reformen“ = mehr Subventionen und „mehr Dynamik“ = mehr Aufträge von der öffentlichen Hand. Beide aus Steuergeldern finanziert.

    Totale Selbstbedienungsmentalität einer Zombie-Wirtschaft, die im freien Markt nicht überleben würde.

  • Von was träumen die nachts ?

  • Die Preise die der Endkunde überall zu zahlen hat legen nahe, dass es der deutschen Wirtschaft nicht wirklich schlecht gehen kann. Klappern gehört natürlich zu jedem Handwerk.

    Ich halte auch Pflegekräfte mit 19,50 Eur nicht für unterbezahlt. Wers anders sieht soll sich nicht übers Endergebnis nicht beschweren.

  • Go woke…

  • Keine Sorge die Sozialisten (SPD, CDU, Grüne)
    bringen das Geld unter die richtigen Leute.

  • All das ist seit 20 Jahren brandaktuell, danke Merkel, danke Grüne

    8
  • Nicht vergessen, ihr „Wirtschaftsweisen“, zumindest solltet ihr das in einem Nebensatz erwähnen, um wie viel es erst schlechter werden würde wenn die AfD MITregiert….. Nicht auszudenken…….

  • Geld allein wird all die Nepper und Schmarotzer nicht in Arbeit bringen. Anscheinend ist z.G. genug Geld für Autobahninstandhaltung vorhanden, gemessen an den kilometerlangen Baustellen. Allein, niemand arbeitet dort.

  • Heisst:
    Wirtschaftverbaende quaengeln und wollen auch was vom Kuchen.
    Entspannt Euch.
    Ihr muesst die Fuesse der linken Regierung nicht mehr lutschen, wenn Ihr
    A.) in Rente/Pension seid.
    B.) wenn Ihr eure Insolvenz nicht verschleppen duerft.
    C.) wenn Eure naechste Bonusrunde unter 5% liegt.
    D.) wenn Ihr ins Ausland zieht und euer Job Floeten geht.
    E.) ……
    Aber dann interessiert sich keine BILD mehr fuer Euch.

  • Die Verbände sind doch fest im Würgegriff des Parteiensystems. Da passiert doch gar nichts. Die Verbände sind Teil des Systems.

    Als Beispiel mal der VDA Verband der Automobilindustrie.

    Die schauen ihrer systematischen Vernichtung durch Bundesregierung und EU und von der Leyen in Brüssel völlig tatenlos und ohne rechtzeitige Gegenwehr zu. Gegen die Energiewende ins Nichts, wie sie seit 1998 betrieben wird, haben die nichts getan. Auch nicht gegen das Atomaus.

    Von der Leyen zerstört seit 2019 und bis 2029 komplett die deutsche Erfolgsindustrie. Green Deals Verbrennerverbot Flottenverbrauch Milliardenstrafen weitere Zerstörung der zerstörten Lieferketten per Gesetz.

    Wissmann von der CDU war Verbandschef und hat nichts gegen Merkel von der Leyen und Co vermocht. Jetzt verhindert die Merkeljüngerin Müller jedwede Gegenwehr gegen die Zerstörung der deutschen Kernindustrie. Mit Merz geht das alles ungebremst weiter.

  • Wo war der Totalausfall „Wirtschaftsverbände“ eigentlich die letzten Jahre ? Jetzt geht die Klopperei um die Sonderschulden los.

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