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Nach Gerichts-Niederlage

Böhmermann tritt in Schönbohm-Affäre nach – und sieht sich als Sieger

Das Landgericht München gab Arne Schönbohm gegenüber dem ZDF und Jan Böhmermann in vier von fünf Punkten recht; nur eine Schadensersatzforderung wurde abgelehnt. Trotzdem tritt Böhmermann in den Sozialen Medien nach – er sieht sich als Sieger.

ZDF-Komiker Jan Böhmermann

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Der ZDF-Komiker Jan Böhmermann beziehungsweise sein ZDF-Magazin Royale hat am Donnerstag vor dem Landgericht München I gegen Arne Schönbohm, den ehemaligen Präsidenten des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik, verloren (Apollo News berichtete). Böhmermann hatte Schönbohm in seiner Sendung ZDF-Magazin Royale Kontakte zu russischen Geheimdiensten unterstellt. Die Verbreitung von insgesamt vier Äußerungen hat das Gericht nun untersagt.

Insgesamt erhielt Schönbohm gegen Böhmermanns Sendung in vier von fünf Punkten Recht; nur Schönbohms Schadensersatzforderungen wurden abgelehnt. Das nutzte Böhmermann, um in den sozialen Medien einen Sieg vor Gericht für sich zu reklamieren. Auf Mastodon schrieb der gebührenfinanzierte Komiker: „Das Landgericht München I hat die Schadensersatzklage von Ex-BSI-Präsident Arne Schönbohm abgewiesen!“ Die anderen vier Klagen ließ Böhmermann derweil unerwähnt.

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Stattdessen feierte er seinen scheinbaren Sieg vor Gericht: „Wir haben das Urteil zur Kenntnis genommen. Mehrdeutigkeit, Meinungsfreiheit und Machtkritik bleiben eine juristische Herausforderung. Sehr gut!“ Seinen Post teilte Böhmermann außerdem auf seinem Profil bei Bluesky. Seine Leser ließ er über seine juristische Niederlage in den anderen vier Fällen jedoch im Dunkeln. Faktisch hatten er und das ZDF inhaltlich in allen Punkten verloren.

In einer Pressemitteilung begründete das Gericht die Entscheidung damit, dass Schönbohms allgemeines Persönlichkeitsrecht verletzt worden sei. Bei mehreren von Böhmermanns Behauptungen über Schönbohm stellte das Gericht eine „unwahre Tatsachenbehauptung“ fest.

Im Zuge der Berichterstattung des ZDF-Magazin Royale hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser Schönbohm von seiner Position als Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik entfernt. Stattdessen wurde er Präsident der Bundesakademie für öffentliche Verwaltung.

Böhmermann hat Schönbohms Karriere mit seiner falschen Berichterstattung also deutlich geschadet. Dennoch zeigt der Komiker keinerlei Reue, nicht mal nach einer eindeutigen Niederlage vor Gericht.

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