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Niedriger Gewinn

Auch die Deutsche Post rutscht jetzt in die Krise – Erwartungen abgesenkt

Die Deutsche Post DHL Gruppe korrigiert ihre Erwartungen nach unten. Verschiedene Faktoren erschweren das Geschäft, jetzt will man das Briefporto anheben. Gleichzeitig fährt das Unternehmen eine aggressive Nachhaltigkeitsstrategie.

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Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind angespannt, während das Paket- und Briefgeschäft kontinuierlich zurückgeht. Infolgedessen sieht sich die Deutsche Post DHL Group gezwungen, ihre Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr nach unten zu korrigieren.

In einer aktuellen Mitteilung erklärte der Dax-Konzern, dass der erwartete Gewinn für 2024 nicht realisierbar ist. Dies führte Mittwochnachmittag zu einem vorübergehenden Abverkauf der Aktie. Der Kurs fiel kurzzeitig um vier Prozent.

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Der Vorstand der Deutschen Post hat in Anbetracht des Rückgangs im Brief- und Paketgeschäft sowie der schwachen konjunkturellen Lage beschlossen, die Prognose für den operativen Gewinn (EBIT) im Jahr 2024 auf 5,8 Milliarden Euro zu reduzieren. Zuvor hatte das Unternehmen eine Bandbreite zwischen sechs und 6,6 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.

Diese Revision deutet darauf hin, dass das Ergebnis möglicherweise sogar unter dem des Vorjahres liegen könnte. Im Jahr 2023 verzeichnete der Konzern noch ein EBIT von 6,3 Milliarden Euro. Die Mittelfristprognosen bis 2026 wurden ebenfalls nach unten korrigiert.

Rückgänge muss der Bonner Konzern im Frachtgeschäft und im deutschen Brief- und Paketgeschäft verbuchen. Insbesondere bei der Luftfracht sind die Margen unter den Erwartungen geblieben. DHL hofft nun im vierten Quartal auf eine Paketflut ausgelöst durch das Weihnachtsgeschäft.

Um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen, plant die Deutsche Post unter anderem eine Erhöhung der Portokosten für das Jahr 2025. Die Bundesnetzagentur hat bereits signalisiert, dass sie eine Preisanhebung von etwa 10,5 Prozent für Briefe genehmigen möchte. Dies würde bedeuten, dass der Preis für einen Standardbrief, der derzeit 85 Cent beträgt, voraussichtlich auf 95 Cent steigen könnte. Darüber hinaus wird auch im Bereich der Paketsendungen eine Preiserhöhung von rund 7,2 Prozent erwartet.

Doch woran kränkelt der Dax-Konzern eigentlich? Die wirtschaftlichen und geopolitischen Schwierigkeiten wirken sich stark negativ auf das Geschäft des Unternehmens aus. Vor allem der mangelnde Welthandel sowie die Krise in der Ukraine und im Roten Meer belasten die Geschäftsergebnisse erheblich.

Ein Blick hinter die Kulissen der Deutschen Post offenbart jedoch noch tiefgreifendere Ursachen. Die Deutsche Post hat sich nahezu vollständig der Nachhaltigkeit verschrieben: Die neuen Brief- und Paketzentren werden mit Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen ausgestattet, was jedoch mit erheblichen Zusatzkosten einhergeht.

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Außerdem setzt das Unternehmen auf die Nutzung von teuren, nachhaltigen Flugzeugkraftstoffen, baut seine Elektroflotte in der Zustellung aus, entwickelt sogenannte klimaneutrale Gebäude mit Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen und erweitert ein durchweg grünes Produktportfolio.

Als Teil dieser Strategie hat die Deutsche Post daher auch die Briefbeförderung per Flugzeug eingestellt. Diese Entscheidung reduziert zwar den CO2-Ausstoß pro Brief, bringt jedoch auch bedeutende organisatorische Schwierigkeiten mit sich. Die Maßnahme, die am 30. März 2024 in Kraft tritt, markiert das Ende einer Ära: Über 62 Jahre hinweg hatte das Nachtluftpostnetz, das am 1. September 1961 offiziell in Betrieb genommen wurde, einen effizienten Transport von Briefsendungen gewährleistet.

Insgesamt könnten all diese Faktoren langfristig zu einer erheblichen finanziellen und strukturellen Belastung für den Konzern führen. Es bleibt zu hinterfragen, ob die ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele tatsächlich die gewünschten Ergebnisse erzielen oder ob sie sich letztlich als zu kostspielig erweisen.

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