Werbung

...
...

Migration

Neuer Vorschlag: Faeser will Asylzentren an der Grenze

Innenministerin Faeser bringt einen neuen Spontan-Vorschlag in die Migrationsdebatte ein: Sie schlägt neue Asylzentren an der Grenze vor. Es könnte ein taktisches Manöver gegen die Union sein - der Vorschlag erinnert an alte Ideen von CDU und CSU.

Werbung

In den Migrations-Beratungen zwischen Ampel und Opposition wartet Innenministerin Faeser mit einem neuen Vorschlag auf: Wie der Tagesspiegel unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, plane Faeser die Einrichtung von Grenzlagern an den Bundesgrenzen. In solchen Asylzentren sollen Asylbewerber beziehungsweise ihr Gesuch mit einem Schnellverfahren geprüft werden. Wer nach dieser Schnellprüfung kein Recht für einen Aufenthalt in Deutschland habe, solle dann zeitnah ausgewiesen oder rückgeführt werden, berichtet das Blatt weiter.

Das geplante Verfahren gleicht dem, auf das sich die EU-Staaten auf europäischer Ebene geeinigt haben: Das gemeinsame Europäische Asylsystem GEAS sieht vor, Asylverfahren künftig schon an den EU-Außengrenzen durchzuführen und die zulässigen Asylbewerber auf ganz Europa zu verteilen. Der Vorschlag ist laut Tagesspiegel unabgesprochen und soll erst in der laufenden Sitzung zwischen Regierung und Opposition erörtert werden. Es könnte als Manöver dazu dienen, die Union von einer Abkehr von den Migrations-Gesprächen abzuhalten.

Denn der Vorschlag ist aber nicht neu: Bereits während der Migrationskrise 2015 und 2016 brachten Teile von CDU und die CSU den Vorschlag sogenannter „Transitzonen“ ins Spiel, um Asylbewerber in Grenznähe einzuquartieren. Die Merkel-CDU beerdigte diesen Vorschlag, insbesondere die Bundeskanzlerin sperrte sich – aber auch die SPD, damals an der Regierung beteiligt war.

Der damalige SPD-Chef und Vizekanzler Sigmar Gabriel sprach von „Haftzonen“, die weder organisatorisch durchführbar noch rechtlich darstellbar seien. „Die SPD hat sich durchgesetzt. Transitzonen sind vom Tisch. Keine Haft, kein Zaun“, feierte er damals auf Twitter. Bayern richtete später sogenannte „Ankerzentren“ (Anker: Ankunft, Entscheidung, Rückführung) ein, die dem aktuellen Faeser-Plan so ziemlich entsprechen.

Werbung