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AfD: Zweitstärkste Kraft trotz allem

Trotz Skandalen und medialem Trommelfeuer ist die AfD einer der Wahlgewinner der Europawahl. Gerade bei jungen Menschen räumt sie ab. Das stellt die Etablierten vor ein Dilemma: Ihre Nazi-Keule zieht nicht mehr, „Kampf gegen Rechts“ bleibt wirkungslos.

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Die AfD ist einer der Sieger der Europawahl – außer dem neu gegründeten BSW kann keine Partei mit solch fulminanten Gewinnen vom Platz gehen wie die rechten Euroskeptiker. Zweitstärkste Kraft im Bund, deutlich stärkste Kraft in den ostdeutschen Ländern – für die AfD ein Erfolg, der lange nicht selbstverständlich schien.

Die Skandale um Spitzenkandidaten Krah und Listenzweiten Bystron; die Gelder-Affäre um „Voice of Europe“, ein chinesischer Spion, ein SS-Skandal und allerlei mediales Trommelfeuer begleitete die AfD im Wahlkampf, den die Partei relativ dilettantisch bestritt. Egal – zweitstärkste Kraft ist sie trotzdem, was so manchen bemühten Journalisten fassungslos zurücklassen dürfte.

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Strategischer Sieg für die AfD: Gerade die Jugend wählt Rechts

Und auch, wenn die AfD unter einst angenommenen 20 Prozent zurückbleibt: Es bleibt ein strategischer Sieg für Weidel, Chrupalla und Co. Nicht nur, weil sie das stärkste Ergebnis bei einer bundesweiten Wahl jemals eingefahren haben: Insbesondere bei den jungen Menschen zwischen 16 und 24 ist die AfD erfolgreich. So wildert die Partei in einem Milieu, das Journalisten und Analysten eigentlich stets in linker bzw. Ampel-Hand sahen. Waren FDP und Grüne bei der Bundestagswahl 2021 noch „die Jugendparteien“, muss man jetzt konstatieren: Die Jugend wählt Rechts. Also vor allem Union und AfD.

Bemerkenswert ist auch der deutliche AfD-Erfolg bei den Arbeitern. Schon lange zeichnet sich die Entwicklung ab, dass die rechte Partei das Arbeitermilieu erobert – die Europawahl bestätigt das. Laut ARD wählten 34 Prozent der Arbeiter AfD. Zum Vergleich: Gerade mal 12 Prozent wählten die einstige Arbeiterpartei SPD.

Wie die damit umgeht? Unsouverän. SPD-Chef Lars Klingbeil beschimpft AfD-Sprecherin Weidel im Fernsehen ganz ungeniert als Nazi und beschimpft damit eben auch seine ehemalige Wählerschaft -allein bei dieser Wahl verlor die SPD wohl über eine halbe Million Wähler an die AfD. Da wirken pseudo-taffe „Nazi“-Anwürfe in Wahlrunden eher wie hilfloses um-sich-Schlagen.

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„Kampf gegen Rechts“ erfolglos: Die Nazi-Keule zieht nicht mehr

Das bringt auch nichts – denn nach den ewigen Vorwürfen à la „Nazi!“ und „Rechtsextremist!“ kräht kein Hahn mehr. Eine Befragung der ARD nach der Wahl enthüllt das ganze Dilemma für die Etablierten in Politik und Medien: Die Nazi-Keule zieht nicht mehr. 82 Prozent der AfD-Wähler sagen: Es ist ihnen egal, dass die Partei als rechtsextrem gilt, solange sie das richtige sagt und fordert. Das schärfste Schwert gegen die AfD ist nach stetigem schwingen einfach abgestumpft.

Die AfD hat eine gewisse Art von Unzerstörbarkeit für sich geschaffen. Ja, nach vielen Skandalen und medialen Attacken musste sie Federn lassen. Aber sie ist zweitstärkste Kraft trotz allem und hat eine Kernwählerschaft um sich geschart, der all das, all die Anwürfe und Charakterisierungen als „Rechtsextrem“, schlicht egal ist. Die Europawahl ist daher auch eine krachende Niederlage für den gesamtgesellschaftlichen „Kampf gegen Rechts“, der mit Kampagnenvideos und Großdemos die letzten Wochen ja nochmal richtig aufgedreht wurde – aber relativ wirkungslos blieb.

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