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Über 20 Prozent

AfD im Umfragehoch: Ein Jahr später bleibt von der Correctiv-Recherche nichts

Vor einem Jahr dachten viele die Potsdam-Recherche von Correctiv wird der AfD dauerhaft zusetzen. Ein Jahr später ist die Partei zurück in einem Umfragehoch – mit über 20 Prozent in den Sonntagsfragen.

AfD-Parteivorsitzende Alice Weidel

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Es sollte ein „Geheimplan gegen Deutschland“ gewesen sein, ein Vorhaben, Millionen von Menschen aus Deutschland zu vertreiben. So stellte Correctiv in einer vor genau einem Jahr veröffentlichten Recherche ein vermeintliches Geheimtreffen verschiedener rechter Aktivisten und Politiker dar. Die Recherche würde der AfD nachhaltig politisch schaden, dachte damals viele. Doch nach einem Jahr wird deutlich: Davon bleibt nichts übrig.

Gegen den „Geheimplan gegen Deutschland“, wie es Correctiv nannte, gingen in den Wochen nach der Veröffentlichung Hunderttausende auf die Straße. Gleichzeitig sanken die AfD-Umfragewerte von einem Allzeithoch von durchschnittlich 22 Prozent. Bei der Europawahl im Sommer des vergangenen Jahres erhielt die Partei nur noch 15 Prozent der Stimmen.

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Doch nun, ein Jahr nach der Veröffentlichung, wird offensichtlich: Von den Auswirkungen der Correctiv-Recherche ist kaum etwas geblieben. Entscheidende Aussagen, etwa die Behauptung, dass über die Ausweisung deutscher Staatsbürger diskutiert wurde, wurden zudem durch Gerichte untersagt. Mittlerweile ziehen immer mehr Medien die Ausrichtung der Recherche infrage (Apollo News berichtete).

Auch die AfD hat sich nach einem Jahr Correctiv-Recherche wieder erholt. 44 Tage vor der Bundestagswahl befindet sich die Partei wieder im Aufwind. In fünf der sechs Umfragen, die von verschiedenen Umfrageinstituten in diesem Jahr erhoben wurden, legte die AfD deutlich zu. Mittlerweile erreicht sie in den Umfragen von vier Instituten die 20-Prozent-Marke, bei INSA liegt sie sogar bei 21,5 Prozent.

Mit solchen Zahlen rangiert die AfD wieder in etwa dort, wie vor rund einem Jahr – bei der 20-Prozent-Marke. Dabei hat die Partei mit dem BSW mittlerweile aufgrund ähnlicher Außenpolitik und Anti-Establishment-Außendarstellung einen weiteren Konkurrenten auf der politischen Bühne gewonnen. Die Gründe für den plötzlichen Anstieg der Zahlen sind wohl vielfältig.

So geht nach der Ruhe zwischen den Jahren der politische Betrieb wieder los; die AfD profitiert dabei vermutlich von den politischen Folgen nach dem Anschlag von Magdeburg, bei dem ein Saudi-Araber in einen Weihnachtsmarkt raste und sechs Menschen tötete.

Ein weiterer Einflussfaktor könnte außerdem das Engagement des Multimilliardärs und X-Besitzers Elon Musk sein. Dieser veröffentlichte erst vor einigen Wochen in der Welt am Sonntag einen Kommentar, in dem er für die AfD warb. Am Donnerstag unterhielten er und die designierte Kanzlerkandidatin der Partei, Alice Weidel, sich in einem live übertragenen Gespräch (Apollo News berichtete). Hunderttausende Menschen verfolgten den Stream, die mediale Aufmerksamkeit war enorm.

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