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Parteitag

AfD beschließt Ende der Jungen Alternativen und Gründung neuer Nachwuchsorganisation

Die lange angedeutete Ausgliederung der Jungen Alternative aus der Mutterpartei ist vollzogen. Auf dem Parteitag in Riesa stimmte eine notwendige Zweidrittelmehrheit der AfD-Delegierten für die Gründung einer neuen Nachwuchsorganisation. Als Name wurde „Patriotische Jugend“ vorgeschlagen.

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Schon länger wollte der AfD-Bundesvorstand die Junge Alternative ausgliedern.

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Bereits in den vergangenen Monaten hatte sich eine Trennung der AfD von ihrer Jugendorganisation angedeutet. Am Sonntag wurde der Schritt dann offiziell vollzogen. Mit 71,9 Prozent stimmten mehr als die notwendige Zweidrittelmehrheit der Delegierten auf dem Parteitag in Riesa für eine Satzungsänderung, wodurch die Junge Alternative durch eine neue Jugendorganisation ersetzt werden kann. Die AfD möchte damit mehr Kontrolle über Nachwuchses bekommen, aber auch diesem womöglich mehr Schutz – etwa vor einem Vereinsverbot geben, was einfacher ist, als ein Verbot von Parteiorganisationen.

Dementsprechend soll der Parteinachwuchs künftig fester Bestandteil der Partei sein. Im Moment fungiert die JA als eingetragener Verein einigermaßen selbstständig, Mitglieder müssen nicht explizit auch in die AfD eintreten. Bis auf Personen unter 16 Jahren, die nicht in die Partei eintreten dürfen, soll der Parteinachwuchs künftig automatisch auch Teil der Mutterpartei sein.

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Der AfD-Bundesvorstand, der den Antrag eingebracht hatte, erhofft sich dadurch mehr Kontrolle über die Jugendorganisation. Derzeit agiert die JA vergleichsweise unabhängig – wird aber auch vom Bundesamt für Verfassungsschutz als rechtsextremistische Bestrebung eingestuft.

Gegen diese Einordnung sowie die Einstufung der AfD als Verdachtsfall laufen derzeit noch gerichtliche Verfahren. Die JA, die teilweise als aktivistisch eingeschätzt wird, ist dem Bundesverband schon länger ein Dorn im Auge. Nach eigenen Angaben zählt die JA etwa 2.400 Mitglieder – nur die Hälfte davon soll auch in die AfD selbst eingetreten sein.

Weil besonders diejenigen Mitglieder, die nicht in die AfD eingetreten sind, mit negativen Äußerungen und Taten auffielen, wurde zwar damit das öffentliche Bild der Partei selbst beschädigt, die Funktionäre konnten aber aufgrund einer fehlenden Mitgliedschaft unliebsamen Personen keine Konsequenzen aus den Vorkommnissen ziehen.

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Wie die neue Jugendorganisation heißen soll, steht derweil noch nicht fest. Der AfD-Bundesvorstand schlug den Namen „Patriotische Jugend“ vor.

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