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ARD-Format

Abgeordnete, Schauspieler, Funktionäre: Die skurrile Liste der 100 angeblich durchschnittlichen Teilnehmer

Die ARD-Sendung „Die 100“ sorgt weiter für Diskussionen, nachdem bekannt wurde, dass neben Schauspielern auch Politiker von SPD, Linken und der Satirepartei „Die Partei“ teilnahmen. Einige Mitgliedschaften wurden in der Sendung nicht offengelegt.

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Die Kontroverse um die in der ARD ausgestrahlte Sendung „Die 100“ weitet sich immer weiter aus. Mittlerweile ist bekannt geworden, dass sich unter den Teilnehmern neben Schauspielern auch mehrere Politiker der SPD, der Linken sowie der Satirepartei „Die Partei“ befanden. Darunter sind nicht nur einfache Parteimitglieder, sondern auch Mandatsträger der Kommunalpolitik und ehemalige Abgeordnete.

Einer der Teilnehmer von der SPD war der Kommunalpolitiker Martin Hobmeier. Obwohl er nicht direkt befragt wurde, war Hobmeier mehrfach in der Sendung zu sehen. Er ist pensionierter Postbeamter, „ver.di-Funktionär“ und Mitglied des SPD-Kreisvorstands. Zudem vertritt er die SPD im Gemeinderat von Tiefenbach in Bayern.

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Auch die ehemalige Linken-Politikerin und heutige SPD-Genossin Bärbel Beuermann nahm an der Sendung teil. Es wurde offen kommuniziert, dass sie einst Politikerin der Linken war, jedoch blieb ihre derzeitige Mitgliedschaft in der SPD unerwähnt. Beuermann gehörte zu den Teilnehmern, die von Moderator Zamperoni befragt wurden. Bei der Landtagswahl 2010 war sie Spitzenkandidatin der Linken in Nordrhein-Westfalen.

Vor der Ausstrahlung der Sendung wurde das SPD-Mitglied Dennis Knorn im Rahmen der Sendung „Hallo Niedersachsen“ vom NDR zu seiner Teilnahme an „Die 100“ befragt. Auch er ist Mitglied der SPD und Vorstandsmitglied der SPD Egestorf, besitzt jedoch derzeit kein politisches Mandat. In der Sendung selbst wurde Knorn nicht direkt befragt.

Neben Vertretern der SPD und der Linken war auch ein Mitglied der Satirepartei „Die Partei“ in der Sendung vertreten. Kofi Bernd Räder, nach eigenen Angaben Mitglied dieser Partei, sah seine Zugehörigkeit in der Sendung ebenfalls unerwähnt.

In den sozialen Medien kursieren zunehmend Gerüchte über die Teilnahme weiterer Vertreter von SPD, Linken und Grünen an der Sendung „Die 100“. 

Schauspieler bei „Die 100“

Neben den zahlreichen Parteimitgliedern stellte sich in den letzten Tagen heraus, dass auch mehrere Schauspieler unter den Teilnehmern der Sendung waren. Dabei geht es um die Teilnahme von Michael Schleiermacher, der in der Sendung als Bürokaufmann vorgestellt wurde. Tatsächlich ist Schleiermacher zwar gelernter Bürokaufmann, arbeitet aber als Schauspieler und ist bei der Agentur „Stagepool“ registriert, die Laien-Darsteller vermittelt. Schleiermacher hat bereits in verschiedenen Produktionen, darunter „Tatort“ und „First Dates“, mitgewirkt und kündigte an, in weiteren Serien der ARD und des ZDF zu sehen zu sein.

Während der Sendung erklärte Schleiermacher, dass die Argumente ihn überzeugt hätten, die AfD als „Wolf im Schafspelz“ zu betrachten. Diese Aussage wurde jedoch von vielen als unglaubwürdig empfunden, da Schleiermacher als Schauspieler agiert. Der NDR wies die Vorwürfe, Schauspieler bewusst als normale Bürger eingesetzt zu haben, empört zurück und erklärte, es würden keine Darsteller in der Sendung verwendet.

Nun kam jedoch ans Licht, dass mit Harry Leutfried Tomberg ein weiterer Schauspieler aus derselben Agentur an der Sendung teilnahm und ebenfalls als normaler Bürger dargestellt wurde. Auf seinem Profil bei „Stagepool“ gibt Tomberg an, sich seit Mitte 2023 als Komparse zu bewerben. Ob der NDR ihn gezielt anheuerte, ist unklar, doch es erscheint unwahrscheinlich, dass zwei Schauspieler derselben Agentur zufällig in der Sendung landeten. Sollte sich dieser Verdacht bestätigen, hätte der NDR nicht nur die Sendung manipuliert, sondern auch gegenüber der Öffentlichkeit die Unwahrheit gesagt.

Gegenüber Apollo News dementierte der NDR erneut alle Vorwürfe, ohne allerdings ins Detail zu gehen. Man erklärte: „Der Norddeutsche Rundfunk weist die erhobenen Vorwürfe zur Produktion ‚Die 100‘ als falsch zurück. Es werden keine Darstellerinnen oder Darsteller eingesetzt. Im Mittelpunkt der Sendung stehen Menschen aus der Bevölkerung, die frei ihre Meinung äußern. Jede und jeder kann sich für die Teilnahme an der Sendung bewerben. Die Teilnehmenden erfahren erst kurz vor der Aufzeichnung der Sendung, welches Thema behandelt wird. Der NDR schließt keine Menschen aus, die als Privatperson teilnehmen – auch nicht aufgrund von Tätigkeiten im darstellenden Bereich. ‚Die 100‘ ist ein journalistisches Diskussionsformat, das zu einer Frage Pro und Contra-Argumente präsentiert. Die Menschen auf der Spielfläche entscheiden dann, wie sie die Argumente bewerten und ob sie ihnen folgen oder nicht.“

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