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Grünen-Streit

Baerbock verlor parteiinternen Machtkampf um Fraktionsvorsitz – plötzlich wollte sie Top-Posten bei der UN

Anfang März kündigte Annalena Baerbock überraschend an, nicht den Fraktionsvorsitz ihrer Partei übernehmen zu wollen. Jetzt wird klar: Davor verlor sie einen innerparteilichen Machtkampf. Möglicherweise in Reaktion darauf verschaffte sie sich die Leitung bei der UN-Generalversammlung.

Annalena Baerbock übernimmt voraussichtlich im September den Präsidenten-Posten bei der UN-Generalversammlung.

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Die Nominierung von Annalena Baerbock als Präsidentin der UN-Generalversammlung hat möglicherweise eine brisante Vorgeschichte. Ursprünglich wurde die amtierende Außenministerin als Fraktionsvorsitzende neben Katharina Dröge im Bundestag gehandelt, hätte dafür Britta Haßelmann verdrängen müssen (Apollo News berichtete).

Doch dann kündigte Baerbock überraschend an, auf ein höheres Amt verzichten zu wollen – offenbar nach internen Unstimmigkeiten bei den Grünen. Demnach habe Haßelmann, die stattdessen als Bundestagsvizepräsidentin gehandelt wurde, von dem möglichen Ringtausch nur durch die Medien erfahren, berichtet Table.Media.

Daraufhin habe sich die Grünen-Politikerin quergestellt, wollte den Posten der stellvertretenden Fraktionschefin nicht an Baerbock abtreten. Als klar wurde, dass sich die Außenministerin öffentlich gegen Haßelmann hätte behaupten müssen, teilte sie in einem Schreiben Anfang März mit, „aus persönlichen Gründen“ auf den Fraktionsvorsitz zu verzichten (Apollo News berichtete).

Sie wolle sich mehr um ihre Familie kümmern. Zu wenig Zeit mit ihren Kindern, abgesagte Familienurlaube und die Trennung von ihrem Mann im November hätten sie ins Nachdenken gebracht. Dabei könnte vor allem Haßelmanns Widerstand zu Baerbocks Resignation geführt haben. Unklar ist laut dem Bericht jedoch, ob die Grünen-Politikerin damals schon wusste, dass sie stattdessen den Posten der Präsidentin der UN-Generalversammlung annehmen könnte.

Dass Baerbock diese Option erst zog, nachdem sie keine Aussichten auf ein höheres Amt bei den Grünen hatte, ist nicht unwahrscheinlich. Laut Table.Media gehen Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes dennoch davon aus, diese Darstellung würde jetzt verbreitet werden, um Baerbock nachträglich zu schaden. Auch das ist aufgrund der Kritik an der Außenministerin in den vergangenen Jahren möglich.

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Die Nominierung hat in jedem Fall einen Beigeschmack: Nicht nur übernimmt das Entsenderland die Gehaltszahlungen für den UN-Posten – Baerbocks Tätigkeit würde also weiterhin aus Steuergeldern finanziert. Die Grünen-Politikerin könnte sich sogar selbst in die Position gebracht und damit die seit vergangenem Juli eigentlich für das Amt vorgesehene Diplomatin Helga Schmid verdrängt haben.

Auf Apollo News-Anfrage wollte das Auswärtige Amt dieses Szenario nicht dementieren. Baerbocks Nominierung wurde als eine „Kandidatur auf hoher politischer Ebene“ gerechtfertigt, die Deutschlands „starkes Bekenntnis zu den Vereinten Nationen“ unterstreiche. Auch auf die explizite Nachfrage, ob Baerbocks Ministerium ihre eigene Nominierung für den UN-Job einfädelte, kommt von dort kein Dementi (lesen Sie hier mehr).

Nach dem enttäuschenden Abschneiden der Grünen bei der Bundestagswahl mit 11,6 Prozent kam es in der Partei zu personellen Umbrüchen. Zunächst kündigte Robert Habeck an, künftig keine Spitzenposition in der Partei verfolgen zu wollen. Dann wurden die Ungereimtheiten bei der Besetzung des Fraktionsvorsitzes bekannt, von dem Haßelmann durch die Medien erfuhr.

Der Plan damals: Baerbock übernimmt neben Dröge das Amt der Fraktionsvorsitzenden, Haßelmann wird dafür Bundestagsvizepräsidentin. Dieses Amt hatte bislang eigentlich Katrin Göring-Eckardt inne, auch weil sie als ostdeutsche Frau zur Diversität der Parteispitze beiträgt, worauf die Grünen besonderen Wert legen.

Weil die eigentlich aus Hannover stammende Baerbock seit längerem in Potsdam wohnt, wurde sie auch als ostdeutsche Frau gehandelt, womit ein Ausscheiden Göring-Eckardts gerechtfertigt worden wäre. Aber auch Omid Nouripour bewarb sich um das Amt. 

Zuletzt hatte sich auch Claudia Roth, die bereits von 2013 bis 2021 Vizepräsidentin des Bundestages war, für das Amt beworben. Zu den Quoten-Vorstellungen der Grünen kann die in Ulm geborene Roth jedoch weniger beisteuern. In ihrem Bewerbungsschreiben betont sie stattdessen ihre Erfahrung. Am Montag möchte die Bundestagsfraktion der Grünen voraussichtlich über ihren Kandidaten entscheiden.

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78 Kommentare

  • Jetzt exportiert Deutschland gescheiterte Politiker, statt Luxuskarossen.
    Ob die Welt uns das danken wird?

    • Ich freue mich auf Ihre erste Rede

    • Wieso gescheitert? Sie kann bestimmt gut Matte.

      • ganz besonders die 360 Grad Kreis Wende 🙂

        0
    • Export würde bedeuten, dass wir im Ausland zahlende Kunden haben.
      In diesem Fall ist es eher eine Leihgabe, für die der deutsche Steuerzahler weiter aufkommt.
      Ich entscheide mich allerdigs dazu, die Sache anders zu sehen. Wir entsenden ein strahlendes Mahnmal für politische Naivität und kulturelle Inkompetenz in die Welt. Frei nach dem motto: nehmt euch kein Beispiel an uns, sonst droht euch…. naja, DAS.

  • Stühle schieben wie man es auch noch nicht gesehen hat.

    • „Weil die eigentlich aus Hannover stammende Baerbock seit längerem in Potsdam wohnt, wurde sie auch als ostdeutsche Frau gehandelt“
      einfach nur noch unfassbar, zu was die wessis alles faehig sind !!!

  • Ich finde den von Reitschuster publizieren Hinweis: UN – fähig , sowas von treffend!!

  • Was hier als biografischer Neubeginn verkauft wird, ist in Wahrheit das lehrbuchhafte Exempel einer politisch kaschierten Entmachtung – verpackt als globaler Ehrenaufstieg. Die Grünen inszenieren es als Ausdruck von Verantwortung. Tatsächlich ist es ein Beleg dafür, wie selbstverständlich Macht in Ämter kanalisiert wird, auch wenn der politische Auftrag längst verglüht ist. Baerbock geht nicht – sie steigt um. Vom Regierungshandwerk in Berlin auf die große, aber machtentleerte Bühne der UN-Generalversammlung, wo sich politische Wirkung in Rhetorik erschöpft. Dass Baerbocks Aufstieg zugleich den Abstieg einer erfahrenen Diplomatin bedeutet, ist nicht nur schlechter Stil, sondern zeigt auch, wie wenig sich das grüne Spitzenpersonal noch um institutionelle Integrität schert, wenn parteitaktischer Nutzen lockt.

    • einer erfahrenen Diplomatin……
      ist das Satire oder wie ist es gemeint?

    • Aufgrund welcher ihrer Qualifikationen bedeutet für Frau Baerbock „den Abstieg einer erfahrene Diplomatin“? Wenn schon huldigend, dann doch „erflogen“, oder?

      • Ursprünglich war die international „erfahrene Diplomatin“ Helga Schmid für den Posten in der UN-Generalversammlung vorgesehen.

        7
  • Englisch spricht sie ebenso gut wie Deutsch, da kann nichts mehr schief gehen.

    • der schinken der hoffnung laesst gruessen…

    • Das ist dann aber auch schon alles.

  • Wie bei Ursula = kann nix und wird nach oben befördert. In der freien Wirtschaft würde man eh fristlos entlassen. Nicht aber in der korrupten Politik.

    • Hatte mich gewundert, da der nächste Schritt eigentlich immer die EU ist, was auch die Leistungen dieser Behörde mit begründet. Nun wird die UN so ein Sammelbecken.

      Was für mich aktuell erstaunllich war: warum reist Armin Laschet mit Annalena Baerbock nach Syrien. Soll oder will er auch wieder nach oben gepusht werden. Wäre letztendlich egal, da ja grün-rot regieren wird und nicht die Union, aber trotzdem wundert es mich.

      • Man kann da nicht nur Unmengen Geld hinschicken, man kann dort auch gut Waffen verticken, dann kommt das Geld wieder zurück.

        5
    • und wird jetzt auch noch als ostdeutsche kandidatin gehandelt, weil sie neuerdings in potsdam lebt.

  • Gestattet mir zwei Fragen: was macht der Präsident der UN- Generalversammlung? Und wie oft im Jahr findet sowas statt?

  • Im Tagesspiegel kann man lesen, dass zu diesem Amt auch der Besuch von UN-Mitgliedschaften gehört. Davon wird sie sicher ausgiebig Gebrauch machen. Wegen der Befristung des Amtes auf ein Jahr muss sie sich bei 193 Mitgliedstaaten allerdings sehr beeilen.

  • Lachen ist ja bekanntlich gesund , die UN wird die gesündeste Behörde weltweit sein

  • Unser 360 Grad Trampolinchen. Man sieht mal wieder Stroh…. hilft. Da war doch schon mal eine??? Da werden sie geholfen

  • Dafür ist doch völlig überqualifiziert. Ich schlage den Posten der ersten Päpstin vor. Da brauch man keinen echten Lebenslauf, keine Lebensleistung und der Rest regelt ein imaginäres Wesen 😏

    • Manchmal denke ich, die Trutsche ist selbst ein imaginäres Wesen, aber das ist vor dem Hintergrund was die schon alles angerichtet hat, völlig ungerecht gegenüber jedem Imaginären Wesen.

    • 👉
      😵‍💫 😂

  • solange sie nicht Englischnachhilfe geben soll!

  • Da dreht sich das Politkarussel bis zum Erbrechen….

    • und macht westdeutsche wie baerbock ploetzlich zu ostdeutschen, weil sie in potsdam wohnen. bisher waren wir dunkeldeutschland und nazis und jetzt wollen wessis ploetzlich ossis sein. es wird immer verrueckter.

  • Wichtig ist, wenn ein Trampel Trampolin springen tut, dass man die 360 Grad Wende schafft. Vor allem wenn man bei der 180-Grad-Wende danebensprigt.

  • Korruption hoch drei.

    • Nur so…schönen Tag noch.

    • Mittlerweile nicht mehr , kratzt gerade mal an Korruption.
      Gehört fast schon zum guten Ton.

  • Sie ist meiner Meinung nach eine durch und durch machtbessene Person. Hauptsache im Konzert der Großen mitspielen. Egal was, Hauptsache Frau Baerbock darf mitreden und Entscheidungen treffen😣

    • Sie darf Entscheidungen treffen, ich glaube eher, dass sie zur allgemeinen Belustigung dort installiert wird. Auch bei der UN will man sich gelegentlich mal amüsieren.

  • Annalena Baerbock – dt. Außenministerin, aber eigentlich Außenministerin auf Abruf.
    Doch im Vakuum zwischen den Regierungen in Deutschland steht die Welt nicht still, wird das Leid nicht geringer, so offenbar die Botschaft der Reise, auf der auch Armin Laschet als Vertreter der bei der Bundestagswahl siegreichen CDU dabei ist.
    „Immer noch leben 90 Prozent der Bevölkerung in Syrien unter der Armutsgrenze“, erklärte Baerbock vor ihrer Abreise in die syrische Hauptstadt. „Viele treibt die Angst um, dass ein Leben in Syrien auch in Zukunft nicht für alle Syrerinnen und Syrer sicher ist.“
    Baerbock will deshalb bei der syrischen Übergangsregierung Druck machen, aber auch Angebote unterbreiten.
    Hilfsgelder bereitstellen, Sanktionen lockern. (tagesschau)
    https://www.deutschlandfunk.de/baerbock-zu-zweitem-besuch-seit-umsturz-in-syrien-100.html
    – Laschet Party

  • Die ist noch nicht weg, die macht eine 360° Wendung.
    Langsam begreifen es auch die Grünen wen sie alles in ihren Reihen haben
    und die Baerbock ist mit Sicherheit nicht die Beliebteste.

  • Egal warum und weshalb, Hauptsache weg! Und in diesem Puppentheater kann sie weiter Phrasendreschen bis zum Nimmerleinstag.

    • 100000 km, 97 Zeitzonen weit weg, wäre mir lieber

    • Der Steuerzahler finanziert das aber weiter.

  • Mann weg, Job weg, Visagisten weg, Staatsflieger weg. Eine echte 360°-Wende. Mausi-Kind hat es wirklich nicht einfach.

  • 2te Wahl

  • Tuten Tag auch

  • Die Erfinderin der 360°-Wende!

  • Will man sie in D loswerden?

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