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Chemie -71 Prozent

Top 100: So massiv sind die Gewinne von Deutschlands Großunternehmen eingebrochen

Die Wirtschaftskrise lässt auch die größten Unternehmen des Landes nicht unbeschadet. Sie mussten 2025 erhebliche Gewinneinbrüche hinnehmen. Mehrere Industriebranchen traf es besonders hart, die Chemie verlor 71 Prozent.

Ein sinkender Stern: Mercedes in Stuttgart-Untertürkheim. (IMAGO/Arnulf Hettrich)

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2025 war für die deutsche Wirtschaft erneut kein gutes Jahr. Nachdem bereits 2023 und 2024 im Zeichen der Krise standen, ging der Gewinn der größten heimischen Unternehmen 2025 deutlich zurück. Aus einer Analyse der Unternehmensberatung EY geht hervor, dass der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) der 100 größten deutschen Unternehmen in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 um 15 Prozent auf 102 Milliarden Euro eingebrochen ist.

Zudem brisant: Mehr als jedes zweite Unternehmen ist der Studie zufolge von einem Rückgang seiner Erträge betroffen. Die Entwicklung betrifft also die Großunternehmen in ihrer ganzen Breite. Blickt man auf den Umsatz, ergibt sich zwar nominell ein neutraler Eindruck: Die 100 größten Unternehmen erwirtschafteten zusammen rund 1,55 Billionen Euro, was einem Zuwachs von 0,6 Prozent entspricht. Doch dieses Plus liegt unterhalb der Inflationsrate. Real betrachtet sind auch die Umsätze gefallen.

Besonders betroffen von den wirtschaftlichen Verwerfungen war etwa die Chemieindustrie. Hier zeigte sich ein massiver Gewinnrückgang von satten 71 Prozent. Das ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Auslastung der Produktionsanlagen im Jahr 2025 stark eingebrochen ist. Einer Analyse des ifo-Instituts zufolge lag sie im Oktober bei 71 Prozent – und damit deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre von rund 81 Prozent.

Die ausbleibende Nachfrage macht den heimischen Chemieunternehmen zu schaffen. Laut den Experten aus München ist die Lage sogar so angespannt, dass der Auftragsbestand auf den niedrigsten Stand seit mehr als 30 Jahren gefallen ist. Mehr zu den Hintergründen der gravierenden Krise, mit der sich die deutsche Chemieindustrie herumschlägt, und welche Rolle dabei hohe Energiekosten sowie eine überbordende Bürokratielast spielen, erfahren Sie hier.

Auch die Automobilindustrie traf es 2025 hart. Der Gewinn ist dort laut den EY-Daten um rund 46 Prozent eingebrochen. Zentraler Faktor hierfür ist die starre Fokussierung auf die E-Mobilität, die die heimischen Autobauer vorantreiben. Da Volkswagen, Mercedes-Benz, BMW & Co. in Sachen E-Mobilität jedoch kaum wettbewerbsfähig sind, bricht die Nachfrage völlig ein. Die Gewinneinbußen färben dabei auch auf Branchenzulieferer wie Bosch oder ZF Friedrichshafen ab.

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Neben den Eigentümern der großen Konzerne aus Automobil- oder Chemieindustrie leiden auch die Beschäftigten: Nach Angaben von EY wurden in den analysierten 100 größten Unternehmen im Verlauf des Jahres rund 17.500 Stellen gestrichen, was einem Rückgang von 0,4 Prozent entspricht. Seit 2023 beläuft sich der kumulierte Arbeitsplatzabbau damit auf etwa 100.000 Stellen.

Darüber hinaus halten sich viele Konzerne aufgrund ihrer angespannten wirtschaftlichen Lage bei Neueinstellungen zurück. Besonders unbequem ist die Situation daher für Berufseinsteiger. Auch das nächste Jahr wird wohl kaum Besserung bringen. „Die Lage für Jobsuchende dürfte angespannt bleiben, gerade für Berufseinsteiger“, erklärt EY-Experte Jan Brorhilker.

Auch die Vorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, hatte erst kürzlich im Gespräch mit dem Nachrichtenportal web.de auf diesen Missstand hingewiesen: „Wir haben so wenige junge Menschen in Ausbildung vermittelt wie seit 25 Jahren nicht“, erklärte die Chefin der Bundesagentur für Arbeit. Mit Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt haben jedoch letztlich alle Altersgruppen zu kämpfen. Übergreifend seien die Chancen für Arbeitslose, wieder eine Beschäftigung zu finden, laut Nahles derzeit so schlecht wie noch nie zuvor (mehr dazu hier).

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18 Kommentare

  • wer CDU/CSU wählt – WILL DAS AUSDRÜCKLICH
    sonst hätte man auf Alice gehört – die hat es vorher
    gesagt

    • On Point! Das große Dilemma ist, dass sich viele nicht selber informieren und statt dessen unter Long Tagesschau leiden. Das haben die 68er immerhin in Perfektion hinbekommen – der marsch durch die Institutionen

      • Das Einzige was man diesen GEZ Verblödungssendern noch glauben kann, ist das aktuelle Datum!

  • Herrlich! Meine GözzeCashmerKuscheldecke!😍

  • Iss so, wird in 2026 beschleunigt genau so weitergehen.
    Es gibt einfach keinen einzigen Grund warum es anders laufen soll.

  • Wirtschaft, Finanzen und Geschichte sind noch ein bißchen schwach bei Apollo. Ich drücke die Daumen für 2026 und danke für 2025.

    In Deutschland ist Industrie nicht mehr konkurrenzfähig. Hätten wir noch keine, bekämen wir auch keine mehr. Nun haben wir einen großen Kapitalstock der auch sehr dezentral geführt ist. Das verschwindet nicht über Nacht. Aber es muss jedem ohne den kleinsten Zweifel klar sein: Änderns sich die Rahmenbedingungen nicht radikal, dann verliert Deutschland ALLES.

  • Und interessiert es die pol. Verantwortlichen? Das Klimagedöns wird durchgezogen koste es was es wolle.

    • Ich hoffe das bei einer eventuellen Regierungsübernahme durch die AfD alle Gehälter dieser Volksverräter erst einmal eingefroren werden. Anschließend muss per Gericht fest gestellt werden, wer sich an dem Verschleudern von Volksvermögen strafbar gemacht hat!

  • Es ist nicht selbstverständlich, dass die Industrie Gewinne macht.

    Die Politik hat das seit 1994 nach und nach komplett vergessen
    und immer mehr Blödsinn produziert.

    Nach 31 Jahren der politischen Demontage leben wir jetzt in einem Land,
    in dem nichts mehr gut und selbstverständlich funktioniert.

    Die Bundesbahn 2025 hat mehr Verspätung als die Reichsbahn der DDR 1989.

    Eine sichere und bezahlbare Energieversorgung gibt es nicht mehr.

    Die Bundeswehr ein rückständiger Scherbenhaufen mit Munition für einen Tag
    und einem modernen Drohnenkrieg in keiner Weise gewachsen.

    Prosperierende Städt wie Stuttgart erleben dank Mercedes Bosch und Porsche eine Megapleite.

    Das alles war immer demokratisch mehrheitsfähig. 3 Jahrzehnte lang.

    Darum haben die Wähler hier auch keinerlei Grund,sich zu beschweren.

    Es gab immer seit 1994 eine Mehrheit zur vollständigen Selbstzerstörung dieses Landes. Diejenigen, die das Land zerstört haben, zeigen auch keinerlei Einsicht. Lieber Brandmauer als Vernunft.

    • Die Unternehmer haben die ganze Zeit den Mist mitgemacht, weil sie alle Subventionen abkassiert haben. Und selbst die verbrecherischen Banken haben die EU Staaten mit dicken Hilfen am Leben erhalten! Wenn es schon so weit ist , das Banken „Sozialhilfe“ bekommen, dann muss der ganze EU Dreck weg!

  • Welch nur noch verschwindend geringe Wertschätzung das freie Unternehmertum hierzulande inzwischen erfährt, lässt sich bereits daran ablesen, dass exemplarisch die Volkswagen AG zwar schon früh „ein grundlegend neues Kapitel in der Rationalisierungsgeschichte von (Industrie-)Arbeit mit vermutlich globaler Wirkung aufgeschlagen“ (D’Alessio/Oberbeck, 2000: 103) hat; was aber angeblich gegen politische Vorgaben verstößt und sich dafür namentlich sogar der dort einst amtierende Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Braunschweigs verantworten sollte. Der ehrbare Kaufmann sieht sich aus dadurch zutiefst nichtigem Anlass heraus in seinem Handeln kriminalisiert. Um dem schieren Aberwitz nicht vollends den ihm noch nie gebührenden Tribut zollen zu müssen, ist schließlich aus gesundheitlichen Gründen das Verfahren gesichtswahrend vor allem für die anklagende Staatsanwaltschaft in letzter Minute doch noch eingestellt worden.

  • Eine CDU-SED Regierung hatten wir ja schon einmal, die Leute lernen einfach nichts dazu, sehr traurig 🤷‍♂️

  • Gewinner sind Verblödete Energien, wie bei Siemens Energie, einige Banken, Infrastruktur und Rüstung. Ausserdem Konzerne die zu 80% im Ausland sitze wie Heidelberg Materials.

  • Wie bestellt so geliefert ! Und immer schön aus Dankbarkeit die bunten Fetzen vor der Firmenzentrale hissen. F….Fritze wir lieben dich bis in den Untergang. Von mir allerdings keine Mitleid !

    • Und dann noch einen Krieg gegen Putin entfesseln! Wie blöde ist das Volk, das anscheinend nicht weiß, das es hier schon zweimal gekracht hat!

      • Der einfache Michel mag den Kadavergehorsam, das liegt ihm in den Genen.

  • Gewinne machen doch nur Kapitalisten. Das ist vorbei.
    Kapitalismus ist böse und nicht mehr angesagt.
    Wir retten jetzt die Welt, äh das Klima.

  • Was haben sich denn deutsche Arbeitgeber von Merkel, einer STAI Mitarbeiterin erhofft? Das sie die westliche Wirtschaft besser versteht als die hiesigen deutschen Arbeitgeber? Was für Schwachköpfe und nun jammern sie rum! Blödheit muss bestraft werden, aber richtig!

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