CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann, Kopf aller CSU-Abgeordneten im Bundestag, demonstriert dieser Tage besonders gut, wie der deutsche Kampf gegen die AfD in all seiner Hysterie gegen eine Wand anrennt – und längst aus der Zeit gefallen ist.

Der Bundestagsabgeordnete sprach sich gegenüber der dpa mit Nachdruck für einen fortwährendne Ausschluss der AfD von der Münchner Sicherheitskonferenz aus. Seine Begründung: „Dort fließt auch Information“, sagte er. „Und deswegen wäre das ein Sicherheitsrisiko.“ Es ist freilich Mode geworden, diese Behauptung einfach mal so in den Raum zu stellen – Beweise sind zweitrangig.

Schon die Behauptungen von Thüringens Innenminister Georg Maier, die AfD würde „im Auftrag des Kremls“ sicherheitsrelevante Anfragen stellen, löste in der Politik über Wochen hinweg eine regelrechte Psychose aus – während das Innenministerium und schließlich auch Maier selbst einräumten, für diese Behauptung Null Belege zu haben (Apollo News berichtete).

Hoffmann macht aber einfach dort weiter, wo man damals aufgehört hatte – und gibt sich selbst damit direkt auf mehreren Ebenen der Lächerlichkeit preis. Unbelegtes Geraune und Behauptungen dieser Art nannte man früher mal Verschwörungstheorien, und das bleiben sie auch, selbst wenn sie ein ach so hochseriöser CSU-Politiker verbreitet.

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Mal ganz abgesehen davon, dass es wahrlich keine AfD-Politiker bräuchte, um die Münchner Sicherheitskonferenz für Moskau und Peking auszuspionieren – wo hochrangige chinesische Delegationen gern gesehene Gäste sind und auch Russland in Person von Putin und Lawrow in der Vergangenheit lang und breit zu Wort kamen.

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Für Hoffmann aber am peinlichsten: Während er noch große Brandmauer-Forderungen aufstellt, hat ihn die Realität längst überholt. Die Münchner Sicherheitskonferenz unter ihrem Interims-Chef Wolfgang Ischinger hat entschieden, im kommenden Jahr auch AfD-Politiker einzuladen. Damit reagiert man vor allem auf die stechende Kritik der Trump-Regierung im vergangenen Jahr, wo US-Vizepräsident JD Vance den Ausschluss der AfD wie auch den Umgang mit ihr generell beklagt hatte: „Kein Platz für Brandmauern“, hatte Vance in seiner Rede gerufen.

Dass diese deutsche Brandmauer-Ideologie eigentlich schon gescheitert ist, hat inzwischen jeder bemerkt. Fast jeder zumindest. Die Alexander Hoffmanns dieses Landes noch nicht – der CSU-Mann zumindest klammert sich mit immer absurder werdenden Begründungen an diese bröckelnde Mauer, als könne man sie mit derartigem Geschwurbel stützen.

Die Welt insgesamt ist davon nicht nur unbeeindruckt: Sie lässt die zunehmend anachronistisch wirkenden Deutschen im Zweifel einfach hinter sich. Insbesondere die USA haben unter Trump kein Verständnis mehr für diese Art von fanatischer Ausschluss-Politik – was JD Vance deutlich gemacht hatte. Die MSC selbst zieht unter Ischinger ihre Lehren daraus. So klug könnten auch Hoffmann und die deutsche Politik an sich sein. Denn die Welt wird nicht warten, bis die deutsche Brandmauer-Psychose mal kuriert ist.

Im Gegenteil. Aktuell scheint relativ wenig dagegen zu sprechen, dass der globale Aufstieg der Rechten gestoppt werden kann. Kaum jemand glaubt zumindest aktuell, dass die Trump-Ära 2028 zu Ende geht, auch, wenn Trump nicht mehr antritt. In Japan regiert eine rechtskonservative Premierministerin, die ihr Land regelrecht inspiriert. Auch in Europa gewinnt eine rechte Partei nach der anderen Wahlen. Dieser Trend dürfte sich 2026 und in den Folgejahren fortsetzen. Man wird mit all diesen Gewählten arbeiten müssen – so, wie man etwa schon jetzt mit Trump arbeiten muss.

Sich auch international in Brandmauern einzumauern, ist da keine tragfähige Alternative: Die Welt wird sich im Zweifel auch ohne ein geistig-politisch zugemauertes Deutschland weiterdrehen. Es gilt auch bei dieser Entwicklung der alte Gorbatschow-Satz: Gefahren warten nur auf jene, die nicht auf das Leben reagieren. Wer aber zu spät kommt, den bestraft das Leben.

Warum sollen AfD-Vertreter nicht mitdiskutieren können? Wo eine Ricarda Lang, die mit Sicherheitspolitik gar nichts zu tun hat, wie selbstverständlich auf dem Podium sitzt, können auch Fachpolitiker der AfD Platz nehmen. Man könnte es ja mal wieder mit dem „in der Sache stellen“ versuchen, was die etablierte Politik seit einiger Zeit ja komplett aufgegeben hat. Und auch manch fragwürdige AfD-Position in der Außen- und Sicherheitspolitik mal in einer ernsthaften Diskussion herausfordern und auf Herz und Nieren prüfen. Moralinsaures und immer absurder werdendes Brandmauer-Geschrei ist offensichtlich gescheitert.

Das Interesse an der AfD, immerhin laut Umfragen konstant stärkste politische Kraft in Deutschland, ist jedenfalls da – auch international. Daran ändern auch Alexander Hoffmanns Spionageromane nichts. Amerika und der Rest der Welt werden sich von einem deutschen Establishment, das sich vor allem durch brutales Scheitern in fast allen Politikfeldern, vor allem aber in Außen- und Sicherheitspolitik, auszeichnet, sicherlich nicht allzu gern vorschreiben lassen, mit wem sie reden oder nicht reden dürfen.

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