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Sachsen-Anhalt

Zusammenhang mit 7. Oktober? Sämtliche Stolpersteine in Zeitz herausgebrochen

Im sachsen-anhaltinischen Zeitz wurden alle zehn Stolpersteine der Stadt gewaltsam entfernt – und das scheinbar gezielt wegen des Jahrestages des Hamas-Massakers an unschuldigen Israelis, dem 7. Oktober.

In Zeitz wurden alle Stolpersteine herausgebrochen (Symbolbild Imago)

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In der sachsen-anhaltischen Stadt Zeitz wurden zehn Stolpersteine, die an jüdische Holocaust-Opfer erinnern, gewaltsam entfernt – und das möglicherweise gezielt wegen des Jahrestags des Hamas-Massakers am 7. Oktober. Wo die kleinen Messingplatten im Boden eingelassen waren, klaffen nun Lücken im Kopfsteinpflaster.

Wie die Polizei gegenüber MDR Sachsen-Anhalt auf Anfrage mitteilte, habe der Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen, da ein antisemitischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden könne. Wie Stadtsprecher Lars Werner gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd) angab, sei der Tatzeitpunkt die Nacht von Sonntag auf Montag.

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Die Polizei erklärte jedoch gegenüber Apollo News, dass sich der Tatzeitraum nicht auf diese Nacht einschränken ließe, und nannte die Tage Freitag bis Montag als möglichen Tatzeitpunkt. Wie ein Polizeisprecher laut Spiegel sagte, seien die Stolpersteine am Freitag zuletzt gesichert gesehen worden.

Bisher gebe es keine Hinweise auf Tatverdächtige. Gegenüber Apollo News erklärte die Polizei, dass man noch keine weiteren Ergebnisse zum Tathintergrund, außer dem Verdacht auf Antisemitismus, habe.

Am Samstag, dem 19. Oktober, wird es in Zeitz einen Stadtrundgang geben, bei dem die Orte besucht werden, an denen die Stolpersteine herausgebrochen wurden. Man ist entsetzt über die Tat – entsetzt darüber, dass für die Tat möglicherweise extra der Jahrestag der tödlichsten Attacke auf Juden seit dem Holocaust gewählt wurde.

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Die private Initiative „Stolpersteine Zeitz“, die nun auch Anzeige erstattet hat, hatte sich 2006 dafür eingesetzt, dass in der sachsen-anhaltischen Stadt mit knapp 28.000 Einwohnern die Stolpersteine verlegt werden. Freiwillige recherchierten die Namen und letzten Wohnorte jüdischer Einwohner.

Am 25. Mai 2007 wurden zusammen mit Gunter Demnig, dem Erfinder des Projekts, die ersten Stolpersteine öffentlich verlegt. Die Initiative widmet sich der Aufarbeitung der jüdischen Stadtgeschichte, mit besonderem Fokus auf die Zeit des Nationalsozialismus.

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