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Mannheim

Zu Messermord: „Bauarbeiter leben gefährlicher als Polizisten“, titelt der Stern

„Bauarbeiter leben gefährlicher als Polizisten“, schreibt der Stern anlässlich des Todes von Oberkommissar Rouven L. Außerdem zieht das Magazin über die Polizeibehörde her und behauptet: Polizisten würden absichtlich eskalieren, weil sie dafür Entschädigungen kassieren würden.

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„Bauarbeiter leben gefährlicher als Polizisten“ titelte der Stern am Sonntagmittag und nahm mit dieser Überschrift Bezug auf den Tod des Oberkommissars Rouven L. Der 29-Jährige erlag am Sonntag seinen Verletzungen infolge eines Messerangriffs während einer Veranstaltung der islamkritischen Bürgerbewegung Pax Europa (Apollo News berichtete).

Rouven L. starb im Einsatz – ein Risiko, dessen sich alle Sicherheitskräfte bewusst sind, wenn sie ihren Dienst antreten. Und dennoch relativiert der Stern diese Aufopferungsbereitschaft, vergleicht das Berufsrisiko eines Polizisten mit dem eines Handwerkers. Sicherlich kann auch der Handwerker oder Bauarbeiter aus Versehen den falschen Draht berühren und einen Stromschlag erleiden oder während Dacharbeiten vom Gerüst fallen – mutwillige Gewalt müssen Bauarbeiter aber nicht fürchten.

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Dennoch: Über „90 Prozent der Polizeieinsätze in Deutschland verlaufen ohne körperliche und verbale Gewalt“, weiß der Stern. Und deshalb würde die Beamtenlaufbahn als Sicherheitskraft nicht zu den gefährlichsten Berufen gehören. „In Deutschland stirbt statistisch gesehen fast jeden fünften Tag ein Bauarbeiter“, fügt die Autorin hinzu.

Währenddessen sind 406 Polizisten seit Mai 1945 getötet worden. Mit dem Tod von Rouven L. würde in Deutschland also Politik betrieben werden, schlussfolgert der Stern. Obwohl andere Berufsgruppen wesentlich häufiger von Übergriffen betroffen seien, würden sich führende Politiker jetzt auf die steigende Gewalt gegen die Beamten stürzen, heißt es weiter kritisch.

Dabei sind die 42.777 Gewaltvorfälle gegen Polizisten aus dem Jahr 2022 vor allem auf eine Gesetzesreform von 2017 zurückzuführen, meint die Autorin mit Verweis auf „diverse Experten“. Damals wurde die Strafe bei Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte verschärft. „In Hessen bekommen Polizisten und andere Beamte eine Angriffsentschädigung von 2.000 Euro – steuerfrei. Welcher Polizist hat da noch Interesse an einer Deeskalation?“

Lieber 2.000 Euro mehr auf dem Konto und dafür ein Messer im Rücken? Folgt man der Stern-Argumentation, würden zahlreiche Beamte genauso denken. Das kann Rouven L. nicht mehr – und hat er auch sicher nicht. Im Gegenteil. Der Beamte reagierte mutig, wenngleich aufgrund der unübersichtlichen Situation unglücklich und bezahlte sein schnelles Eingreifen mit dem eigenen Leben (Apollo News berichtete).

Statt aber die undefinierbare Gewalt durch Stich- und Hiebwaffen zu thematisieren, verweist der Stern auf ein gänzlich anderes Thema: die Gewalt von Beamten. Jährlich würden 2.000 Polizisten wegen unangebrachter Gewalt angezeigt. Natürlich handelt es sich dabei eben nur um das: Anzeigen, nicht Verurteilungen.

Aber die Autorin scheint den Polizeibehörden generell sehr kritisch gegenüberzustehen: In anderen Beiträgen kritisierte sie bereits ein Lehrbuch der Polizei, das angeblich NS-Sprache verwendete oder berichtete über Opfer von Polizeigewalt.

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Auch der Beitrag zum Tod von Rouven L. war in erster Linie genau das: Statt eine Kondolenz auszusprechen, sollten die Sicherheitsbehörden in ein schlechtes Licht gerückt werden. In diesem traurigen Moment ist derartige Kritik jedoch unangebracht – das merkte wohl auch der Stern. Die Überschrift wurde am Dienstagmorgen abgeändert. Statt der Bauarbeiter-Analogie ist dort die Zeile „Mit dem Tod des Beamten wird Politik gemacht“ zu lesen.

Zudem findet sich jetzt ein Verweis am Ende des Textes, der sämtliche Ausführungen der Autorin konterkariert: „Unfall und Krankheit sind nicht dasselbe wie gewalttätige Angriffe. Und die erschreckenden Zahlen aus der Baubranche können die Todesfälle unter Polizisten nicht relativieren“, heißt es da. In der ersten Fassung des Beitrags war dieser Absatz aber noch nicht zu sehen.

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70 Kommentare

  • Jeder tote Fisch wäre beleidigt, wenn man ihn in diese Zeitschrift einwickeln würde.

    83
  • Eigentlich erwartet man von so einer subjektiv ausgerichteten Zeitung nichts anderes. In dem Fall hätte ich allerdings schon so etwas wie einen Funken Anstand schön gefunden.

    57
  • „In Hessen bekommen Polizisten und andere Beamte eine Angriffsentschädigung von 2.000 Euro – steuerfrei. Welcher Polizist hat da noch Interesse an einer Deeskalation?“

    ich finde es schon ziemlich eklig wie diese Frau unseren Freund und Helfer zu einem Kopfgeldjäger des Wilden Westens macht. Unterirdisch…

    22
  • Kaum ein Medien-Skandal bot derart viel komödiantisches Potenzial wie die gefälschten Tagebücher, die das Hamburger Nachrichtenmagazin „Stern“ 1983 veröffentlicht hatte.
    40 Jahre später, am 25. August 2023, berichtete die Süddeutsche Zeitung über den Verdacht, Hubert Aiwanger habe als Schüler ein rechtsextremistisches Flugblatt verfasst und sei für seine rechtsextreme Gesinnung bekannt gewesen.
    Was haben nun beide Verlage in einem seit Jahren rückläufigen Printmarkt gemeinsam? Ganz einfach: noch einmal schlechtere Verkaufszahlen am Kiosk!

    18
  • Zwei Tage nach dem Tod des Polizisten meint der Stern eine derartige Relativierung zu veröffentlichen. Noch nicht einmal beerdigt. Die Familie und die Kollegen noch in Trauer. Was soll die Familie des Polizisten von so einem Artikel halten? Er war also nur ein Zufallsopfer? andere leben gefährlicher wie der Kommentar beschreibt? Was ist wenn erst Sprengstoff zum Einsatz kommt und keine einzelne Terroristen. Dann stimmt die ganze Statistik vom Stern nicht mehr. Ich bin fassungslos wie eine Zeitung so einem Kommentar nach dem Tod eines Polizisten schreiben kann.

  • Der Stern ist zu einem linken Schmierenblatt verkommen, das nur noch die Lügen der Regierung verbreitet und Opportunismus Politpropaganda betreibt, damit es das Schmiergeld der Regierung bekommt. Henry Nannen würde sich im Grabe herumdrehen, wenn er wüsste, was aus seinem Magazin wurde.

    16
  • Was ich von Frau H. angesichts
    dieser übelsten Äußerungen halte, kann ich hier gar nicht schreiben.

    Aber Dieses dann doch:

    SHAME ON YOU !!!!!!!!!!!!!!

  • „…während einer Veranstaltung der islamkritischen Bürgerbewegung Pax Europa.“
    die bewegung richtet sich gegen den politischen islamismus, nicht gegen den islam an sich, sie ist auch nicht rechts oder populistisch. man sollte nicht das wording der msm nachplappern!

  • Wer meinte, die Hitlertagebücher zu besitzen, ist eine ganz arme Sau, sowie im journalistischen als auf im kaufmännischen.

  • Ja, das hört man auch ständig und überall – von diesen Bauarbeitern, die von Islamisten mit dem Messer ermordet werden.

    Diese sinnlosen Vergleiche findet man aber auch häufig heutzutage.

    3
  • Einfach nicht mehr kaufen, dieses Toilettenpapier! Die Stern-Seite ignorieren! Negative Klicks sind auch Klicks und bringen Profit.

  • Wer liest denn noch den Stern…? Das ist doch nur noch ein Abschreibungs-Produkt. Die nippeln doch eh bald alle ab…

  • Einfach widerlich!

  • Ich kenne viele Bauarbeiter. Bisher wurde noch keiner gemessert. Sicher, weil sie über bessere Verteidigungswerkzeuge verfügen als unsere Polizei. Oder die Bundeswehr.

  • Was für ein Glück, daß Frau Herrnkind den Beruf des Journalisten ergriffen hat! Die Wahrscheinlichkeit, sich dabei die Finger zwischen den Tasten einzuklemmen, sich beim Versuch, sich daraus zu befreien, in einem Stromkabel zu verfangen, die Kaffeemaschine herunterzureißen und sich den heißen Kaffee übers Gesicht zu schütten und an den Verbrennungen zu versterben, ist doch relativ gering.
    Ich weiß, daß es auch andere Journalisten gibt, etwa wenn sie aus Krisengebieten berichten. Das ist durchaus mit erhöhter Lebensgefahr verbunden. Aber dieser Gruppe habe ich Frau Herrnkind einmal nicht zugerechnet. Man belehre mich eines Besseren, wenn ich mich irre.

  • Ob es für so einen scheinbar verachtenden Artikel des Stern einen Extrabonus gibt von bestimmten linken Politikern für die Autorin?
    Es scheint wohl bestimmte Medien, die Rot-Grün-Links verherrlichen, wütend machen, wenn sie den Eindruck haben, dass ihnen plötzlich durch so einen heimtückischen Mord ein Strich durch die ganze woke Planung gemacht wird.
    Und Menschlichkeit scheint dann auf der Strecke zu bleiben.
    Das einzig Positive:
    Der Hass, den manche Leser in dem Bericht evtl. spüren, könnte so abstossend sein, dass es zu einer Selbstschädigung— einer Art „massiver Selbstverletzung“ des „Stern“ dadurch kommt– es könnte nach und nach zu einer „Selbstausradierung“ kommen— .
    Hass kann auch selbstzerstörerisch wirken- in diesem Fall für den Stern.
    Vielleicht wird er sich selber retten und die Autorin verabschieden.

  • Als halbamtliches Blatt müssen die sowas schreiben.

  • Wer liest dieses ‚Qualitäts‘blatt noch?
    Hatte zum Glück lange nichts mehr gehört!

  • Der Radikale Islam ist die Schlange im Grass
    Der Moderate Islam ist des Grass das die Schlange versteckt

  • Wer liest den scheiss ???

  • Apollo News mausert immer mehr zu WeLT. Man erinnere sich an die gewalttätigen Verbrechen der Clowns in blauer Uniform im Rahmen „Corona“. Von denen wurde keine abgeurteilt und Apollo kommt hier an und macht sich über die Anzeigen lustig. Wo seid ihr nur hingekommen?

    -11
  • Der Stern macht ausnahmsweise mal eine faktisch völlig korrekte Aussage. Und es stimmt auch dass mit dem Toten Politik gemacht wird. Von euch kommt dagegen schwammige „Moral“ und irgendwelche verletzten Empfindsamkeiten die sich in einen Pathos flüchten wollen der gar nicht exiistert.

    -42

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