Zensur, Größenwahn, Anti-Amerikanismus: Der EU-Glaube und seine Abgründe
Weil die USA Sanktionen gegen europäische Zensur-Aktivisten verhängen, steigert sich die politische Klasse in ihren typischen EU-Größenwahn hinein. Schaut man sich den Anti-Trump-Diskurs seit 2016 an, stellt man fest: Dieselben Leute kritisieren Trump heute genau aus der gegenteiligen Richtung von damals - was bleibt ist nur ein dumpfer Anti-Amerikanismus.
Im Jahr 2019 gewährte uns die CDU einen kleinen Einblick in das Innenleben ihrer zutiefst schizophrenen außenpolitischen Stimmung. Zum 75-jährigen Jubiläum des D-Days postete die Partei und die damalige Vorsitzende Kramp-Karrenbauer einen Beitrag über die sozialen Netzwerke. In Gedenken an die alliierte Landung in der Normandie folgt die Schlussfolgerung der Partei daraus für heute – man setze sich nämlich für ein „wehrhaftes Europa“ ein.
Das „wehrhafte Europa“ wird im Hintergrund mit Bunkeranlagen des Atlantikwalls illustriert. In unfreiwilliger Komik offenbart sich der zwanghafte Versuch, die EU und deren Kompetenzerweiterung aus allen politischen Ereignissen irgendwie als Lösung abzuleiten, egal wie maximal unpassend es auch ist – selbst wenn man dabei so einen großen Knoten im Kopf produziert, dass Historiker in ferner Zukunft mit Blick auf diese Social-Media-Kachel wohl Schwierigkeiten haben dürften zu erkennen, welcher Seite die CDU an Omaha Beach denn nun die Daumen gedrückt hielt.
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Die Empörung ist dieser Tage mal wieder groß – die USA haben Teile jenes Komplexes sanktioniert, der die Meinungsfreiheit in den sozialen Netzwerken mittels einer fatalen Vermischung von Regulierung, politisierter Bürokratie und privat ausgelagerter Zensurstellen unter Feuer nimmt. Unter anderem betroffen ist der stets im Stile eines Zensur-Gouverneurs auftretende Thierry Breton, der auch schon mal mit der gänzlichen Abschaltung einiger sozialer Netzwerke bei mangelnder Zensur-Euphorie drohte. Mit großer Verve und einem eigentümlichen, dem politischen Betrieb vorbehaltenen EU-Patriotismus, erklärt man im Gegenzug die EU jetzt zum wahren „Land of the Free“ und ergeht sich in großen Reden über Europas Souveränität. Manch ein Spruch über die vermeintliche Fremdherrschaft der Amerikaner hätte man vor Kurzem – wäre er von rechts gekommen – wohl noch der Reichsbürger-Szene zugerechnet.
Ein Thema, über das die wortgewaltigen europäischen Trump-Kritiker sehr ungerne sprechen, ist die Tatsache, dass es ja schon eine erste Trump-Amtszeit gab – und auch damals schon hatte man sich in den gleichen politischen Szenen in einen glühenden EU-Abwehrkampf hinein gesteigert. Man kann allerdings nur schmunzeln, wenn man bedenkt, was damals die Gründe für die vehemente Ablehnung von Trump waren. Wird Trump heute sein mangelndes militärisches Engagement für die Ukraine vorgeworfen, so warnte das deutsche Establishment in Trumps erster Amtszeit in heller Aufregung vor Trumps Bombardierung des Putin-vertrauten Assad; als er den iranischen Terrorführer Soleimani tötete, warnte man hier einhellig panisch vor einem kriegslüsternen Präsidenten auf dem Weg in den Dritten Weltkrieg.
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Gilt Trump „uns Europäern“ heute als „Buddy der Autokraten“, warnte man damals noch vor seiner vermeintlich zurückgebliebenen antichinesischen Industriepolitik, und Merkel betonte – jenseits von Gut und Böse – eine halluzinierte Mittellage Deutschlands im Konflikt zwischen Peking und Washington. Trumps Rhetorik gegen Nord Stream galt in Deutschland als Auswuchs US-amerikanischer Bereicherungspolitik, um uns Fracking-Gas zu verkaufen, dessen vermeintlich apokalyptische Umweltschäden uns wiederum in ellenlangen ARTE-Dokumentationen aufbereitet wurden. Während man heute Trumps Kampf für die Meinungsfreiheit als eine Verbrüderung mit den ominösen „Tech-Bros“ und den finsteren Westküsten-Konzernen schmäht, waren Correctiv & Co. damals noch begeistert dabei, im Einklang mit genau diesen Konzernen Faktenchecking und Deplattforming voranzutreiben, „Falschinformationen“ der Corona-Zeit zu jagen und schließlich gar Zuckerberg & Co. zu bejubeln, nachdem sie Trump von den Plattformen verbannt hatten – und die Maßnahme wiederum über deren unternehmerische Freiheit zu rechtfertigen.
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Vielleicht hatte Trump auch einfach zu oft Recht
Kurz gesagt: Zwischen 2016 und 2025 haben sich die Sprüche und Farben der Empörung über Trump und Amerika freizügig verändert, wurden durchrotiert und nicht selten um exakt 180 Grad gedreht – unter dem Strich bleibt nicht viel mehr als ein penetranter Antiamerikanismus der europäischen politischen Elite, die in egal welcher Form der amerikanischen Politik ein Feindbild findet. Katalysator für dieses Gefühl sind die Großmachtsfantasien der EU – wir bräuchten gleich noch die europäische Armee, hört man immer öfter, die Vereinigten Staaten von Europa oder gleich die europäische Atombombe. Ursula von der Leyen – kaum eine westliche Politikerin kombiniert eine derartige Machtfülle mit einer derartigen Unbekanntheit und Unbeliebtheit in der Bevölkerung – soll jetzt die Anführerin des Westens sein.
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In Donald Trump kommt das McDonalds-fressende, fette und ungebildete amerikanische Feindbild des deutschen Bildungsbürgertums besonders zum Tragen – vielleicht aber auch, weil er mit den meisten Mahnungen an die Europäer in den letzten 10 Jahren schlichtweg Recht hatte. Die Inhalte sind für das Lager der religiös anmutenden „Europäer“ aber eher nebensächlich. Und natürlich geht es auch nicht um einen wahrhaft europäischen oder gar einen westlichen Gedanken.
Die Idee der Abgrenzung Kontinentaleuropas vom angelsächsischen Raum und eine damit einhergehende neue Machtfülle für Deutschland oder Frankreich ist nicht neu. Schon Napoleons konsequentester Gegner war Großbritannien, das auch mit einer mehrjährigen Handelsblockade, der Kontinentalsperre, nicht kleinzukriegen war. Wir Deutschen zelebrieren trotz mehrjährigem blutigen französischen Imperialismus lieber der vermeintlichen Errungenschaften von Napoleons Code Civil, statt die britischen Interventionen bei Trafalgar, im spanischen Befreiungskrieg und schließlich bei Waterloo, die entscheidend für ein freies Europa waren, zu würdigen. Folgerichtig verehren wir die zweifelhaften Errungenschaften der Französischen Revolution unter totaler Ausblendung ihres überwiegend totalitären und wiederholt massenmörderischen Charakters, während wir über die im Rahmen liberaler Reformpolitik tatsächlich dauerhaft realisierten Errungenschaften im britischen Weltreich von Rechtsstaat, modernem Parlamentssystem, Abschaffung der Sklaverei, Marktwirtschaft und Meinungsfreiheit wenig wissen wollen.
Über die EU muss man zunehmend eines sagen: Sie ist entgegen ihrer eigenen Propaganda längst kein Instrument der Vereinigung der freien Völker dieser Erde mehr, sondern ihrer Spaltung. Sie eliminiert unter erdrückender und überwiegend auf den eigenen Machtausbau ausgerichteter Bürokratie Freiheitsrechte und unterminiert die Souveränität und vor allem die demokratische Verankerung ihrer geschichtsträchtigen Nationalstaaten. Ihre seit 2016 endgültig in einer Mischung aus weiterer Ermächtigungs-Rechtfertigung und nacktem Ressentiment geführte, systematisch antiangelsächsische Politik ist natürlich zutiefst antiwestlich und verkennt die Tatsache, dass der freie Westen ohne England und Amerika nicht einmal vorstellbar ist. Die moderne, real existierende EU kann sich nicht auf den vermeintlichen Willen großer Europäer berufen – ihr fällt auch nicht mehr viel ein außer einer Kontinentalsperre gegen unerlaubte Postings unterhalb der Strafbarkeitsgrenze. Und vielleicht erklärt Ursula von der Leyen Europa ja auch bald schon zur Festung gegen Hass im Netz.
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Großartiger Text, Herr Mannhart.
Ein Artikel, den man mehrmals lesen und lange aufbewahren sollte. Ich rege an, ihn noch etwas zu extemporieren und eine Buchveröffentlichung daraus zu machen. Es steht viel Wahres drin. Vor allem, was die EU angeht. Als normaler Bürger kommt man kaum noch mit. Es ist wie in der spätstalinistischen Sowjetunion, wo man versuchen musste, der jeweils letzten Krümmung der Parteilinie zu folgen.
Danke, Herr Mannart, für diesen Augenöffner!!
Sehr geehrter Herr Mannhart!
BRAVO, well done!
Mit freundlichen Grüßen
Karl Heinz Maierl
Spielt die EU International überhaupt eine Rolle? Ausser um Steuergelder zu verplempern!
Da hat doch IM Erika aus der CDU über Jahrzehnte die Partei zu einem neuen Teil der SED2.0 alias auch (Die Altparteien ) gemacht . Selbstverständlich können da nur die Konservativ Kapitalistisch und Freimauermäßig Weltoffen geprägten USA eben nur der neue und alte Klassen und Systemfeind dieser neuen UDEUSR sein .
Der Vergleich mit dem D-Day zeigt da nur ein weiters erschreckendes aber auch vielsagendes Ideologisch geprägtes Weltbild über die Einflusssphären Deutscher Politik in Europa gestern und heute inkl. dem Status der USA als die Gefahr für ihren Machterhalt durch den Schutz freiheitlicher Demokratien in Europa .
Da projiziert einer seine Minderwertigkeitskomplexe auf die Weltpolitik.
Da projizierst einer seine Minderwertigkeitskomplexe auf jemand andern?
Chapeau!!!
Die innenpolitischen Feinde des US-Präsidenten führen die EU-Chargen, und diese verhalten sich entsprechend.
Bei Milena Preradovic gibt es ein interessantes Interview zu
„Jacques Baud, Schweizer Oberst a.D. und Ex-Natoberater wurde wg „russischer Propaganda“ von EU sanktioniert, sein Vermögen eingefroren, Reisefreiheit eingeschränkt. Warum? Laut EU u.a. für diese nachprüfbare Aussage. Hervorragender Analyst. Interview August 2023…EU am Ende“
Achse und Kontrafunk berichten, AN nicht
Die EU und ihrer korrupte Spitze wird politisch nicht überleben. Die gesamte Unterstützung ist weggebrochen. Weder von innen, noch von außen wird der Laden noch ernst genommen. USA, China und Russland, sowie die gesamte Brics sehen die EU eher als Gegner wie als Partner. Keine Rohstoffe, keine Technologie, kein Geld. Nur Hass und Zwiespalt kann Brüssel noch säen, sowie Kriege anheizen.
Bitte nicht vergessen: Meinungszensur und Einschränkung der Reichweite im Internet kam als Idee der Democrats. Wokismus und Klimawahn kamen aus US Universitäten. Anikolionalismus auch. Höhepunkt Großbritannien heute. Und jetzt wollen wir gemeinsam auch nicht vergessen, warum die Flüchtlingsströme zu uns gekommen sind. Na?
Es waren die Kriege gegen Irak, Afghanistan, Syrien, Libyen… geplant und ausgeführt von …???
So, jetzt ist die Katastrophe angerichtet, unsere Politklasse noch voll auf Democrats Linie dumm geschaltet. Und jetzt hat der Wind in den USA gedreht.
Sehr gut und wichtig, die betreffende US-Partei „Democrats“ zu nennen, nicht wie es sonst quasi immer geschieht, irreführend „Demokraten“.
Epstein Files.
Für mich absolut nachvollziehbar, dass Trump sich von dieser EU abwendet. Haben die doch alles Mögliche getan, um ihn zu verunglimpfen. Selbst jetzt noch ist das tägliche Trumpbashing im focus zu lesen.
Ihr habt es Euch verdient, von der Welt ausgelacht zu werden. Nur schade, das wir kleinen Bürger hieran den größten Schaden nehmen.
Ich rate den Apollo Leuten, die überhaupt in der BRD leben, zum auswandern.
Warum sollen wir unser Land aufgeben? Es fehlt ein großer Besen zum aufräumen!
Zumindest, die Kinder mit Bildung sichern und ihnen beim Neuaufbau außerhalb dieser EU zu helfen.
Die EU-Bürokraten handeln exakt wie die Apparatschicks der UdSSR in den Endzügen der achtziger Jahre.
Wenn sie eine Mauer gegen die USA bauen könnten, würden sie es tun.
Frage ans Plenum: Wie sollte man aktuell die Kriegstreiber im Ukraine-Krieg benennen? Nur „der Westen“ geht ja schon länger nicht mehr, aber auch „der Westen jetzt ohne die USA unter Trump“ reicht ja nicht hin. „Die EU“ würde ich so aber auch nicht sagen, weil man die weitaus meisten Statements aus Bundespolitik, Parteipolitik und Altmedien vernimmt, und Profiteure offensichtlich in der Wirtschaft und der Finanzbranche sitzen. Also wie kann man das derzeit auf den Punkt bringen?
Diese Frau hat einen großen Anteil am Untergang von Deutschland. In keinem Ministerinnenfach etwas getaugt und von der Fürstin in Brüssel – nach einem furiosen Wahlbetrug – installiert. Dort macht sie munter weiter. Sie kann sehr wenig und macht dafür weiterhin viel kaputt!
Satanisten sind am Werk !
Das gilt besonders für eine Blondine, wo die Alpha- und Betawellen stetig durcheinander laufen !
Es ist aber auch nicht überraschend, das die Seite Apollo einerseits immer Stimmung gegen die deutsche Regierung machen will, allerdings nie für die AfD Partei ergreift. Apollo hat 2018 schon als diese Möchtegern-Atlantiker Juli Fanfiction Seite begonnen, wo es nie um Deutschland ging. Das man sich jetzt an Trump und Musk ranschmeißt. Oder ist Musk schon wieder out, weil er nicht mehr bei MAGA mitmachen darf?
@ Joson – Die deutsche Regierung ist es ganz allein die Stimmung gegen sich selbst macht !
Das schafft sie völlig problemlos!
Wenn Sie ein Medium suchen das deren Fehler vertuscht und beschönigt und Sie im gewünschten Schlafmodus hält, steht Ihnen doch der ÖÖR rund um die Uhr zur Verfügung.
Nach Ihrem Kommentar zu urteilen nutzen Sie aber diesen Service doch schon sehr ausgiebig.
ÖRR natürlich !
Ist auch peinlich das man einen auf Angloamerikanismus keult, wenn Großbritannien heute ein dystopischer, gescheiterter Staat ist.
Joson – Peinlich sind zuallererst solche hohlen Kommentare !
Der „Antiamerikanismus“ ist bei der EU bei weitem nicht so ausgeprägt wie der Anti-Europaismus der MAGA Regierung von Trump. Die Angriffe von einem Vance z.B. richten sich nicht gegen die Regierungen in Europa, die schon schlimm genug sind, sondern gegen deren Regularien von Konzernen wie den von Musk, einem Billionär der überall nur noch seine autonomen E-Autos will und Leuten Neurolink Chips in das Gehirn implantieren.
Können wir uns da vielleicht auf eine mittlere Position einigen? Ich bin auch nicht dafür, dass Musk irgendwelchen Leuten Chips einpflanzt. Aber ich bin der Meinung, dass die EU Musk nicht zwingen darf, kritische europäische Stimmen weltweit zu zensieren. Die EU könnte natürlich das Internet ganz abschalten und durch ein streng kontrolliertes EU-Net ersetzen. Das würdeallerdings ziemlich offensichtlich wie eine Rückkehr zur guten alten Sowjetzeit aussehen – aber umgekehrt die Amis einfach für den deutschen Zensurwahn mit einzuspannen, geht ein bisschen weit.