Werbung

...
...

Solingen-Attentat

Wuppertals Polizeipräsident: Ob man noch in die Öffentlichkeit geht, muss jeder „mit sich ausmachen“

Die Pressekonferenz zum Messeranschlag in Solingen brachte kaum neue Erkenntnisse. Nur Polizeipräsident Röhrl war erstaunlich ehrlich, als er sagte, „dass so etwas immer und überall passieren“ könnte. Deshalb müsste jeder mit sich „ausmachen“, ob er noch zu öffentlichen Veranstaltungen geht.

Der Wuppertaler Polizeipräsident Markus Röhrl

Werbung

Am Samstag, knapp 18 Stunden nach dem Messeranschlag in Solingen, gaben die Polizei Düsseldorf, die Generalstaatsanwaltschaft der Landeshauptstadt sowie der Wuppertaler Polizeipräsidenten Markus Röhrl eine Pressekonferenz, um der Öffentlichkeit den Stand der Ermittlungen zu präsentieren. Die Veranstaltung dauerte 45 Minuten, trotzdem blieben alle Fragen offen – es gab nicht mal eine offizielle Beschreibung des Täters (Apollo News berichtete).

Nur einer war erstaunlich ehrlich: Röhrl erklärte, dass sich die Bürger von einem Gefühl der Sicherheit verabschieden müssten. Aus solch einer „Einzeltat“ in Solingen sei mit Nichten „hochzurechnen“, dass „dass so etwas immer und überall passieren“ könne. Daher müsse jeder mit sich „ausmachen, ob er beispielsweise zu Festivitäten geht, ob er zu Fußballspielen geht, ob er im öffentlichen Personennahverkehr unterwegs ist.“

Empfehlen könne Röhrl, so ein Vorgehen zwar „überhaupt keinem“, doch sich Zuhause einzusperren sei die Konsequenz, wenn man zu „all dem Nein sagen würde“. Weiter erklärte der Wuppertaler Polizeipräsident: „Umso belebter unsere Straßen, unsere Städte sind“, umso „sicherer“ seien diese „vom Grundsatz her“. Doch auch das würde „eine solche Einzeltat“ nicht verhindern. Das sei laut Röhrl „völlig klar.“

Was solche Taten verhindern würde, erklärten die Ermittler nicht. Stattdessen flüchtete man sich in Phrasen und versuchte so wenig wie möglich über den Stand der Ermittlungen bekannt zu geben. Am Sonntag wurden dann trotzdem einige Details über den Täter bekannt: Er sollte eigentlich bereits Anfang 2023 nach Bulgarien abgeschoben werden. Doch zu dieser Abschiebung kam es nicht, weil der Syrer Al H., der zu diesem Zeitpunkt in Paderborn wohnte, kurz vor der Abschiebung untertauchte und mehrere Monate untergetaucht blieb.

Später tauchte Al H. wieder auf und wurde nach Solingen gebracht, wo er bis zu seinem Terroranschlag in einer Flüchtlingsunterkunft lebte (Apollo News berichtete). Der 26-Jährige töte am Freitag auf dem „Festival der Vielfalt“ in Solingen drei Menschen und verletzte weitere schwer. Bereits vor der Tat wollen Zeugen den Mann in einem Gespräch mit einem 15-jährigen Tadschiken gesehen haben wollen, dort erklärte der Täter: „Heute steche ich alle ab“. Nach dem Terroranschlag reklamierte der IS den Anschlag für sich (lesen Sie hier mehr).

Werbung