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Solingen

45 Minuten Pressekonferenz – alle Fragen offen

Seit dem Anschlag auf das Stadtfest in Solingen sind rund 20 Stunden vergangen - und es gibt noch immer keine offizielle Täterbeschreibung. Die Pressekonferenz von Polizei und Staatsanwaltschaft ließ alle Fragen offen.

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Drei Menschen sind tot, mindestens acht verletzt – seit dem sind rund 20 Stunden vergangen. Die Polizei Düsseldorf, die Generalstaatsanwaltschaft der Landeshauptstadt sowie des Wuppertaler Polizeipräsidenten Markus Röhrl hatten für 15 Uhr eine Pressekonferenz angesetzt, um Medien und Öffentlichkeit über den derzeitigen Ermittlungsstand zum Anschlag auf das Solinger Stadtfest zu informieren. Die Veranstaltung dauerte 45 Minuten, doch der Erkenntnisstand war gleich null. Es gibt noch immer keine offizielle Täterbeschreibung.

Die einzig wirklich interessanten Informationen, waren zum einen die Tatsache, dass man einen 15-jährigen Jungen mit der Tat in Verbindung bringe. Dieser wird allerdings weder als Täter, noch als Mittäter beschuldigt. Ihm wird lediglich das Nichtanzeigen einer geplanten Straftat zu Last gelegt. In welcher Verbindung er zum Täter steht, ließ man offen. Zum anderen teilte man mit, dass es sich bei den Todesopfern um zwei Männer im Alter von 67 und 56 Jahren sowie eine 56-jährige Frau handelt.

Weiter hieß es, dass mehrere Messer sichergestellt wurden, die nun auf ihre Verbindung zur Tat untersucht werden. Die Ermittler konnten noch kein Bildmaterial des Täters veröffentlichen, aber es sei bereits zahlreiches Material auf dem Hinweisportal eingegangen, das nun ausgewertet werde. Markus Caspers, Leiter der Zentralstelle Terrorismusverfolgung in NRW, betonte, dass bislang kein Täter ermittelt wurde und eine terroristisch motivierte Tat nicht ausgeschlossen werden könne.

Inzwischen gibt es neben den Jugendlichen, über die Apollo News berichtete, zwei Frauen, die von einem Mann – oder besser gesagt Jugendlichen – berichten, der mit dem Täter gesprochen haben soll. Laut Bild handelt es sich um den zuvor erwähnten 15-Jährigen. Der Täter soll zu ihm gesagt haben: „Heute steche ich alle ab“. Darauf angesprochen, gab die Staatsanwaltschaft auch hier keine Auskunft. Da das Gespräch vor der Tat gewesen sei, äußere man sich nicht. Insgesamt erschienen die leitenden Ermittler sehr defensiv, und wichen den meisten Fragen, auch Nachfragen, gezielt aus.

In ganz Nordrhein-Westfalen und im gesamten Bundesgebiet laufen mittlerweile umfangreiche Durchsuchungs- und Ermittlungsmaßnahmen, an denen auch Bundesbehörden beteiligt sind. Fleiß forderte die Bevölkerung auf, eventuelles Videomaterial der Polizei zur Verfügung zu stellen und nicht in sozialen Medien zu veröffentlichen, da dies die Bevölkerung mehr verunsichere, als es nütze.

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