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Terror in Solingen: 2022 eingereister Flüchtling soll Anschlag begangen haben

Bei einem Terroranschlag in Solingen kamen drei Menschen ums Leben. Inzwischen hat auch die Generalbundesanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Demnach handelt es sich bei dem Attentäter um einen 26-jährigen Syrer, der 2022 nach Deutschland eingereist ist.

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Die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) hat die Verantwortung für den Anschlag in Solingen übernommen. In einer am Samstag veröffentlichten Erklärung behauptet der IS, der Angreifer, welcher das Jubiläumsfest der Stadt Solingen attackierte, sei ein „Soldat des Islamischen Staates“ gewesen. Konkret hieß es: „Der Angreifer auf die christliche Versammlung in der Stadt Solingen in Deutschland gestern war ein Soldat des Islamischen Staates.“ Laut der Stellungnahme führte der Attentäter die Tat als Vergeltung für das „Leid der Muslime in Palästina aus.“

Nach eigenen Angaben habe auch die Polizei Düsseldorf ein Bekennerschreiben vom Islamischen Staat erhalten. Ein Polizeisprecher gab an, dass das Schreiben nun auf Echtheit geprüft werden müsse. Es ist das erste Bekennerschreiben des IS in Deutschland seit dem islamistischen Anschlag auf den Berliner Breitscheidplatz – Anis Amri raste damals mit einem LKW in den Weihnachtsmarkt vor der Gedächtniskirche und tötete so 13 Menschen.

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Nach Informationen der Bild haben Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) in Solingen um 20.18 Uhr ein Flüchtlingsheim in Solingen gestürmt. Inzwischen hat auch die Generalbundesanwaltschaft die Ermittlungen in dem Sachverhalt übernommen. Demnach handelt es sich bei dem Attentäter um einen 26-jährigen syrischen Staatsangehöriger namens Issa al H. Er soll 2022 in die Bundesrepublik eingereist sein und in Bielefeld Asyl beantragt haben. Aufgrund seiner Herkunft wurde ihm subsidiärer Schutz gewährt, und er konnte sich legal in Deutschland aufhalten. Bislang soll es keine Hinweise auf eine islamistische Gesinnung des Mannes gegeben haben.

Zuvor wurde ein 15-Jähriger von der Polizei in Verbindung mit dem Anschlag gebracht, diesem wird allerdings lediglich das Nichtanzeigen einer geplanten Straftat zur Last gelegt. Er soll laut Spiegel aus Kirgisistan stammen und wurde in ebenfalls in einer Flüchtlingsunterkunft festgenommen.

Die Polizei nennt weiterhin keine Details zum Attentäter von Solingen, der am Freitagabend drei Menschen tötete und acht weitere verletzte. Ein verletzter Zeuge des Stadtfestes gab an, „dass man den unbekannten Tatverdächtigen ‚aus Solingen kenne‘ und dieser auch Besucher einer örtlichen Moschee sei.“ Ob die Polizei diesen Hinweisen nachgegangen ist, bleibt unklar. Deutschlandweit laufen derzeit „Durchsuchungsmaßnahmen“ nach dem flüchtigen Täter.

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Laut einem nicht-öffentlichen Polizeibericht habe ein weiterer Zeuge angegeben, dass der Tatverdächtige bei der Tat „Allahu Akbar“ gerufen haben soll. Diese islamische Gotteslobpreisung wurde in den letzten Jahrzehnten von Terrororganisationen wie dem Islamischen Staat oder anderen dschihadistischen Gruppen missbraucht und oft kurz vor Anschlägen verwendet.

Die Täterbeschreibung, die am Samstag von der Bild veröffentlicht wurde, passt zu diesen Informationen: Gesucht wird ein 20 bis 30 Jahre alter Mann mit „südländischem Aussehen“, 1,70 bis 1,75 Meter groß, sportlich, mit dichtem, kurzem Vollbart. Der Mann soll schwarz gekleidet gewesen sein und eine Mütze getragen haben.

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