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Wortgefecht

„Wie stellen Sie sich das vor?“: Grundschullehrerin grillt Bildungsministerin Prien bei Lanz

„Wie stellen Sie sich das vor, dass sie das nicht dürfen?“ Mit dieser Frage stellte Grundschullehrerin Katja Giesler bei Markus Lanz Bundesbildungsministerin Karin Prien zur Rede. Thema waren Sprachdefizite bei Schülern und Lehrer ohne Ausbildung.

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Bei Markus Lanz geriet Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) in ein Wortgefecht mit der Grundschullehrerin Katja Giesler aus Wiesbaden. Giesler berichtete von massiven Problemen an deutschen Schulen – von fehlenden Sprach- und Lesefähigkeiten und fehlendem Personal.

„Kein Kind weiß mehr, was ein Bach ist, was eine Hecke ist – wir müssen die einfachsten Worte erklären und zeigen“, sagte Giesler. Selbst Kinderbuch-Klassiker wie „Pünktchen und Anton“ oder „Emil und die Detektive“ könnten ihre Schüler nicht mehr verstehen. Sie erklärte, früher sei es selbstverständlich gewesen, dass ein Kind am Ende der Grundschule lesen kann und das Gelesene auch verstehe, „das ist heute zum großen Teil nicht mehr da“.

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Auf die Frage von Lanz, woran das liege, antwortete Giesler: „Das liegt mit Sicherheit daran, dass wir viele sprachliche Probleme haben aufgrund von Migration.“ Auch Kinder, die in Deutschland geboren seien, beherrschten die Sprache oft nicht fließend. Schuld seien auch Eltern, die sich kaum mit ihren Kindern beschäftigten. „Wie sollen sie da die Dinge benennen?“

Ein weiteres Problem sei der Lehrermangel. Giesler schilderte, dass an ihrer Schule inzwischen auch Menschen ohne pädagogische Ausbildung eingesetzt würden, oft Bekannte oder Studenten. Der ZDF-Moderator fragte nach, ob theoretisch sogar Fremde auf dem Spielplatz angesprochen werden könnten, um als Ersatzlehrer einzuspringen. Giesler bestätigte das knapp mit „Ja“. Prien entgegnet entsetzt: „Aber unterrichten dürfen die nicht!“

Giesler konterte: „Wie stellen Sie sich das vor, dass sie das nicht dürfen? Natürlich werden die bei uns eingestellt und dürfen unterrichten.“ Sie berichtete, an manchen Schulen hätten bis zu 35 Prozent der Lehrer keine pädagogische Ausbildung. „Auch diese Kräfte können entfristet werden.“ Prien zeigte sich irritiert: „Das kenne ich so nicht. In Schleswig-Holstein ist das jedenfalls nicht so.“ Lanz kommentierte: „Aber Sie sind jetzt Bundesbildungsministerin.“

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Giesler fragte Prien, wann sie zuletzt selbst in einer Grundschule gewesen sei und solche Zustände erlebt habe. Prien entgegnete pikiert, sie habe in den vergangenen Jahren Hunderte Schulbesuche gemacht. „Das müssen Sie mir jetzt nicht vorhalten“.

Prien lenkte bis zu einem gewissen Grad ein: „Wir haben Defizite und die kommen insbesondere daher, dass die Schülerinnen und Schüler immer unterschiedlicher sind.“ Das habe „etwas mit Migration zu tun“, aber auch mit „verändertem Erziehungsverhalten der Eltern“. Sie forderte verpflichtende Sprachtests vor der Einschulung. „Jedes Kind, das die deutsche Sprache nicht beherrscht, muss eine verpflichtende Sprachförderung bekommen.“ Außerdem: „Alle Kinder müssen die Sprache erlernen.“

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65 Kommentare

  • Bäche und Hecken gibt es nicht in der Wüste

    119
  • Der Anfang vom Ende unserer Kultur. Oder doch schon mittendrin?

    95
  • Minister aus Schleswig-Holstein zeichnen sich grundsätzlich durch größte Kompetenz aus.
    Wadephul, Prien, Habeck, alles Spitzenkräfte – wo auch immer…

    68
  • Prien hat in ihrem Bereich offensichtlich die gleiche Kompetenz wie Habeck in seinem hatte. Die Katastrophen werden nicht zur Kenntnis genommen. Punkt. Ich weiß von einer befreundeten Grundschullehrerin, dass sie jeden Tag von vorne anfangen muss. Und ich weiß von einer Mutter, deren Tochter in eine Klasse geht, in der zwei Jungen meinen, dass sie Füchse sind und sich jeden Tag so kleiden und benehmen. Ein anderer ist ein Drache und wird von einem Sozialarbeiter zum Unterricht geführt. Nein, Frau Prien, das ist KEIN Scherz, auch wenn Sie auch davon nichts wissen.

    91
  • Als Mutter würde ich mich weigern, mein Kind in solche Schulen zu schicken, als Oma würde ich dafür kämpfen, dass der Enkel nicht da hin muss, als Kind würde ich zur Lehrerin sagen, dass ich gehe und nicht mehr komme, als Lehrer würde ich aufhören.

    40
  • Inkompetenz gepaart mit Arroganz und schon hat man einen Minister. Das Deutschland so dasteht , kommt nicht von ungefähr. Was klappt denn noch in diesem Land? Es macht einen traurig was aus dieser Republik geworden ist.

    70
  • „Prien entgegnete pikiert, sie habe in den vergangenen Jahren Hunderte Schulbesuche gemacht.“

    Wie das? Einer pro Tag oder in wie viel Jahren? Wo ist das dokumentiert?
    Gibt es einen öffentlich zugänglichen Terminkalender?
    Wurden die Schulen vor ihrem Besuch womöglich aufgehübscht?
    Oder eine möglichst wenig verfängliche Route festgelegt?

    Der mutigen Frau Giesler ein Kompliment.
    Ob sie frühmorgens Besuch bekommen und/oder aus dem doch wahrscheinlich verbeamteten Schuldienst gefeuert wird?

    44
  • Ü40 ist jeder für seine Physiognomie selbst verantwortlich, sofern kein Unfall vorliegt.

  • Vielleicht sind ja inzwischen viele Schüler klüger als wir Alten denken. Vielleicht haben
    sie instinktiv erkannt, dass Bücherlesen uns dahin geführt hat, wo wir jetzt sind und
    dass die Messerkommunikation die Sprache der Zukunft ist.

  • Hunderte Schulen wurden zwecks den Besuchen komplett neu renoviert!

  • Priens Schulbesuche sind wahrscheinlich ähnliche Inszenierungen, wie die Alternativlose damals in Marxloh, fern ab der Realität.
    Sie sollte einmal verdonnert werden, eine Stunde Chemie-Experimentalunterricht z.B. mit Säure und Brenner in einer Brennpunktschule mit Inklusion und 35 Schülern pro Klasse zu geben.
    Dann würde sie direkt erleben, warum Inklusion und teils frauenverachtende Schülerschaft direkt zu Lehrermangel in den Brennpunkten führen.
    Die Inklusion ist an der Realität in den Brennpunkten auf ganzer Linie gescheitert, das einzige was jetzt noch helfen kann ist das Gegenteil, nämlich die Exklusion der merzschen Paschas. Schulen für sozial-emotionalen Förderbedarf, fka für schwer Erziehbare werden mehr denn je gebraucht, ansonsten opfern wir große Teile unserer willigen deutschen und migrantischen Jugend auf dem Altar der PC.
    Bildung ist unsere wichtigste Ressource, es wird allerhöchste Zeit, sich ehrlich zu machen, Frau Prien.

    69
  • In Hamburg-Blankenese ist man halt gefühlt Lichtjahre entfernt vom Elend deutscher Normalschulen

  • Das Antlitz ist der Spiegel der Seele…
    Na, schönen Dank auch!

  • Politiker und Qualifikation ist ein Oxymoron!

  • Die Ahnungslose kann eine neue Partei gründen. Nennen wir sie PAP – Partei der ahnungslosen Politiker. Und schauen dann mal, wie es bei der nächsten Wahl ausgeht.
    So viel Spaß muss sein. 😄😄😄

    19
  • Ja mit Migration und mit diesem digitalen Quatsch. Schulen sollten grundsätzlich analog arbeiten und Handys verbieten. Die Schüler lesen nichts mehr. Erzähltempora wie das Präteritum, das man früher in Grundschulen bei allen Kindern voraussetzen konnte, müssen jetzt mühevoll gelernt werden, insbesondere in den ablautenden Formen. Das kostet viel Zeit.

  • sonst nix!

  • „Wie die Alten sungen, so zwitschern die Jungen“. Interessiert an deutschem Bürgergeld, nicht an deutscher Sprache. Jedenfalls sehr viele. Eigentlich zuviele.
    Deshalb muss ein Einwanderungsgesetz mit Punktesystem her. Das Asylrecht ist ein Spezialfall ohne Einwanderungsrecht und nicht auf Dauer angelegt. Es wird aber von den Brandmauerparteien schamlos als Einwanderungsrecht missbraucht.

    23
  • ist teil des problems.

  • Warum die Lesefibel nutzen? Der Koran heiligt alle Mittel.

  • So ist es, wenn Blinde über Farben reden. Leider nicht nur auf diesem Gebiet und es wird nicht besser! So wie Hobbylehrer eingestellt und u.U. verbeamtet werden, funktioniert es in der Politik. Fachlich oft ahnungslos werden dort wichtige Ressorts übernommen/zugeteilt. Das merzen auch hoch bezahlte Staatssekretäre nicht aus, von denen man immer mehr benötigt, zusätzlich noch weitere externe“Experten“, welche die Politik zu einem unbezahlbaren/unrentablen Betrieb machen, was im freien Markt zur Insolvenz führen würde. Leider gibt es keine Kosten-/Leistungsrechung und Bilanzierung, weder in der Politik noch im Bildungssystem.

  • Und die Kinder, die aufgrund sprachlicher Probleme auch dann nicht schulfähig sind, was macht man mit ihnen? Bildet man sie zu den ersehnten Fachkräften aus?

  • Zentrale Abschlußprüfungen um Vergleichbarkeit zu sichern und die Verantwortung in die Schulen verlegen. Der ganze zentrale Beamten Wasserkopf auf Bundes- und Landesebene kann weg.
    Zurück zur einzigen Kernaufgabe Vermittlung von Bildung nicht Erziehung und sonstiges Gedöns.
    Nur zur Erinnerung, nach dem Krieg wurden in Grundschulen 4 Klassen einem Raum von einer Lehrerin unterrichtet.

  • „Sie forderte verpflichtende Sprachtests vor der Einschulung.“

    Sie muss halt auch an der richtigen Stelle fordern. Ich schlage das Bildungsministerium vor. Sie könnte sich einen Brief schreiben, – eine mail verfassen, – sich anrufen, – vor dem Ministerium auf sich warten, bis sie Feierabend hat, – oder die Mittagspause mit sich teilen. Es gibt so unendlich viele Möglichkeiten sich selbst zu begegnen …

  • Niemals vergessen das diese Frau, als Herr maaßen noch für die cdu in Thüringen angetreten is, empfohlen hat den Gegenkandidaten der anderen Partei zu wählen … und sowas wird dann mit einem Ministerposten belohnt … CDU ?! Kann weg !!

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