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Sachsen und Thüringen

„Weltoffenes Gesicht zeigen“ – nach Anschlag in Solingen demonstrieren Zehntausende gegen AfD

Kurz nach dem Messer-Anschlag in Solingen demonstrieren in Sachsen und Thüringen Zehntausende gegen die AfD. Am Sonntag versammelten sich in Dresden, Leipzig und Erfurt auch Politiker wie Katrin Göring-Eckardt, um das „weltoffene Gesicht“ des Ostens zu zeigen.

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Zehntausende Menschen demonstrierten am Sonntag gegen die AfD – hier in Erfurt.

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Der Messer-Anschlag in Solingen war noch keine 48 Stunden vorüber, da gingen bereits tausende Menschen auf die Straßen, um gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren – und gegen die AfD. In Sachsen und Thüringen fanden am Sonntagnachmittag Kundgebungen statt, die angesichts der Landtagswahlen am 1. September gegen die in beiden Bundesländern führende AfD gerichtet waren.

In Dresden nahmen laut der Veranstalter-Organisation „Wir sind die Brandmauer“ rund 11.000 Menschen an dem Demonstrationszug teil. Offizielle Angaben wurden seitens der Polizei nicht geäußert. „Mit unserer Demo stellen wir uns diesem entgegen und fordern alle demokratischen Parteien auf, eine Grenze nach Rechtsaußen und zur AfD zu ziehen: Vor und nach der Landtagswahl“, hieß es seitens der Veranstalter.

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In Dresden wurde zwar auch den drei Todesopfern des Attentats in Solingen gedacht, bei dem am Freitagabend mutmaßlich ein syrischer Flüchtling, der bereits 2023 hätte abgeschoben werden sollen, wahllos auf die Gäste des Stadtfestes einstach (Apollo News berichtete). Die Veranstalter warnten jedoch auch vor einer politischen Vereinnahmung der Tat.

Auch in Leipzig wurde fleißig gegen die AfD demonstriert: Unter dem Motto „Ein klares Signal für Demokratie, Menschenrechte, ein solidarisches Miteinander in unserer Stadt und ganz Sachsen“ zu senden, folgten nach Polizeiangaben rund 10.000 Personen dem Aufruf des Bündnisses „Hand in Hand“. Anwesend war auch Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung. Der SPD-Politiker warnte vor der Gefahr des Rechtsextremismus. Die sächsische Bevölkerung müsse am kommenden Sonntag deshalb demokratisch wählen.

Eine politische Beteiligung an den Anti-AfD-Kundgebungen gab es auch in Thüringen. In Erfurt kamen laut der Polizei 4.500 Menschen zusammen, um unter dem Motto „Rechtsextremismus stoppen – Am Sonntag wählen gehen“ gegen die AfD zu demonstrieren. Ganz vorne mit dabei: die Grünen-Politikerinnen Ricarda Lang und Katrin Göring-Eckardt. Die Teilnehmer haben „das weltoffene Gesicht Thüringens“ gezeigt, schrieb letztere auf X.

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Auch in der thüringischen Landeshauptstadt fand eine Schweigeminute zu Ehren der drei Todesopfer aus Solingen statt. Anschließend ergriff Luisa Neubauer, Ikone der Klima-Bewegung, das Wort und rief zur Wahl demokratischer Parteien auf.

Aktuellen Umfragen zufolge liegt die AfD in Thüringen bei 30 Prozent. Dahinter folgen CDU und BSW mit 21 beziehungsweise 20 Prozent, während die Linke und SPD auf 14 Prozent sowie sechs Prozent der Stimmen kommen. In Sachsen liegt die AfD sogar bei 32 Prozent, wird aber dicht gefolgt von der CDU mit 30 Prozent. Das BSW kommt hier auf 15 Prozent, Grüne und SPD kämpfen mit fünf beziehungsweise sechs Prozent um den Einzug in den Landtag.

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