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Weitere Einschnitte beim Volkswagen-Konzern: Bis 2030 sollen rund 35.000 Jobs in Deutschland abgebaut werden

Volkswagen will seinen internen Sparkurs auch in Zukunft weiter verschärfen – das machte CEO Blume vor Kurzem im Rahmen einer Betriebsversammlung deutlich. Auch die Tochtergesellschaft Porsche plant mit weiteren Einschnitten. Ein Blick hinter die Kulissen.

IMAGO/dts Nachrichtenagentur

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Erst zum Jahresende 2024 hatte Volkswagen beschlossen, im Rahmen eines umfassenden Kostensenkungsprogramms bis 2030 rund 35.000 Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen. Auch wenn die bisherigen Einschnitte, dazu beitragen sollen, dass der Konzern künftig profitabler und wettbewerbsfähiger wirtschaftet, scheinen die Maßnahmen nicht auszureichen. Der Volkswagen-Konzern leitet darum nun die nächste Phase seines Sparkurses ein. 

Bei einer internen Betriebsversammlung in Wolfsburg machte Vorstandschef Oliver Blume klar, dass weitere Kostensenkungen zwingend notwendig seien. VW verfüge über attraktive Modelle und technologische Spitzenprodukte; nun müsse man konsequent daran arbeiten, die Produktivität zu steigern und Prozesse zu vereinfachen. 

Zugleich hob Blume hervor, wie entscheidend es sei, den Konzern strategisch auf die kommenden Jahre auszurichten und sich dem tatsächlichen Marktumfeld anzupassen. Aus diesem Grund habe man sich – in enger Abstimmung mit den Tarifpartnern – weitreichend neu aufgestellt. Zudem betonte der CEO: Ein finanziell robuster Konzern sei die Voraussetzung für sichere Arbeitsplätze.

Konkreter wurde Blume jedoch nicht: Wie genau der ausgeweitete Sparkurs gestaltet werden soll und welche Maßnahmen im Detail vorgesehen sind, bleibt vorerst offen. 

Parallel zu Blumes Ankündigung hat auch die Konzerntochter Porsche zuletzt deutlich gemacht, ihre internen Sparmaßnahmen weiter zu verschärfen. Nach Angaben des Betriebsrats plant der Sportwagenhersteller, insbesondere an den Standorten Weissach (Kreis Böblingen) und Stuttgart-Zuffenhausen tiefgreifende Einschnitte vorzunehmen.

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Zur Debatte stehen demnach unter anderem der Wegfall von Einmalzahlungen und Jubiläumsprämien sowie Kürzungen bei der betrieblichen Altersversorgung. Doch dabei soll es nicht bleiben: Wie Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten zuerst berichteten, wurden intern auch die Auslagerung von Unternehmensbereichen, sowie ein Stellenabbau im Angestelltenbereich als mögliche Sparmaßnahme ins Spiel gebracht. 

Zudem seien laut der Zeitungen „Anpassungen“ bei Homeoffice-Regelungen und Arbeitszeiten sowie eine „Erhöhung der Flexibilität“ vorgesehen. Maßnahmen, die den Druck auf die Belegschaft weiter erhöhen dürften.

Das Unternehmen hatte in jüngster Zeit immer wieder betont, wie wichtig es sei, die Personalkosten zu reduzieren – obwohl erst im Februar ein einschneidendes Sparprogramm beschlossen wurde. Damals wurde bekannt, dass Porsche bis 2029 rund 1.900 Stellen in Deutschland streichen will.

Der Betriebsrat stellt sich jedoch klar gegen weitere Kürzungen. Vor allem zusätzliche Stellenstreichungen kämen nicht infrage. Stattdessen fordert die Arbeitnehmervertretung eine Beschäftigungssicherung bis 2035. „Wir brauchen eine Beschäftigungssicherung mindestens bis 2035 und erwarten ein klares Bekenntnis des Vorstands zu unseren deutschen Porsche-Standorten“, erklärte Gesamtbetriebsratsvorsitzende Ibrahim Aslan jüngst gegenüber den Stuttgarter Nachrichten und der Stuttgarter Zeitung.

Aktuell gilt eine Beschäftigungssicherung bis Mitte 2030 für rund 23.000 Mitarbeiter – sowohl am Stammsitz in Zuffenhausen als auch im Entwicklungszentrum Weissach.

Hintergrund für die harten Sparmaßnahmen, auf die sowohl VW, als auch Porsche setzen, sind primär die schlechten Geschäftszahlen. Beide Unternehmen mussten zuletzt deutliche Gewinneinbußen hinnehmen.

Im ersten Halbjahr verzeichnete Volkswagen mehr als ein Drittel weniger Gewinn als im Vorjahr (-36,3 Prozent). Für das dritte Quartal musste Europas größter Autobauer sogar einen Verlust von 1,07 Milliarden Euro hinnehmen.

Noch gravierender ist die Lage bei Porsche: Der Sportwagenhersteller meldete in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres einen Gewinneinbruch von 96 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Von Januar bis September erzielte der Autobauer lediglich einen Gewinn von 114 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es noch 2,76 Milliarden Euro. Im dritten Quartal schrieb Porsche rote Zahlen: Von Juli bis September 2025 lag das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) laut Unternehmensangaben bei minus 966 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal hatte das Unternehmen noch ein Plus von 974 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Verluste bei Porsche belasteten auch den restlichen Konzernverbund und trugen maßgeblich dazu bei, dass VW das dritte Quartal mit einem Minus abschloss.

Bereits 2024 hatten beide Autobauer schwache Ergebnisse vorgelegt. Volkswagen musste für das Gesamtjahr einen Gewinneinbruch von 30,6 Prozent gegenüber 2023 melden. Bei Porsche sank der Gewinn um 30,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Verantwortlich für die Krise, in der sich der Volkswagen-Konzern, aber auch andere deutsche Autobauer, wie Mercedes-Benz, BMW oder Audi derzeit befinden, sind in erster Linie, das von der EU beschlossene Verbrennerverbot, sowie die strikte Elektrostrategie.

Aufgrund des strengen Regelwerks aus Brüssel sind die heimischen Hersteller dazu verpflichtet, den Anteil ihrer Elektrofahrzeuge an den Gesamtverkäufen kontinuierlich auszubauen und gleichzeitig den Absatz von Verbrennern zu verringern.  Das wird zunehmend zum Problem, weil Volkswagen, Porsche, Mercedes-Benz & Co. im Bereich der Elektromobilität nicht wettbewerbsfähig sind. Weder bei der Qualität noch beim Preis können die deutschen Marken überzeugen. Hersteller aus China hingegen bieten ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis und gewinnen weltweit jene Marktanteile, die lange Zeit von deutschen Autobauern dominiert wurden. Für die deutschen Hersteller bedeutet das sinkende Umsätze und Gewinne.

Eine wachsende Zahl prominenter Stimmen spricht sich daher gegen das Verbrennerverbot und die rigide Elektrostrategie aus, an die sich die deutschen Autobauer halten müssen. Zuletzt positionierte sich ein Verbund aus drei großen deutschen Zulieferern – Bosch, ZF Friedrichshafen und Mahle – öffentlich gegen das Verbot. 

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12 Kommentare

  • Hurra! Wir retten das Klima und leben alle von der soeben gesicherten Rente. Danke, CDU, SPD, Grüne, Linke! Ihr seid die besten. Vor allem die Klugsten!

  • Das kommt davon, wenn man sich jahrelang der woken Politik anbiedert. So dumm war Toyota mit seiner Multi-Path-Strategie nicht.

  • …und es läuft & läuft & läuft…

  • Wen interessiert das? Das ist nun mal so bei Unternehmen, die am Markt versagen.

  • Linksgrün wirkt!

    Werden auch IG Metall-Funktionäre entlassen, die sich um alles, nur nicht um Arbeitsplätze kümmern?

  • Solange von der Politik die exemplarisch bei VW spätestens in den frühen 1990er Jahren „autoritativ“ (D’Alessio/Oberbeck, 2000: 11) vollzogene Setzung ad absurdum geführt wird, verspielt allen voran die deutsche Bundesregierung die Chancen einer lebenswerten Zukunft. Wie völlig aussichtslos das hoheitliche Handeln ist, lässt sich schon daran erkennen, dass der Tag nicht anbrechen wird, an dem es jemals von Erfolg gekrönt sein wird, wie der Physiker Manfred Schroeder zuletzt noch im Jahr 2003 zu bedenken gibt. Kündigt insofern der Kanzler für den 12. Februar 2026 einen Sonderrat an, der ausschließlich der dadurch zunehmend rascher entschwindenden Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie insgesamt gewidmet ist, sollte die Frage erlaubt sein, warum dafür inzwischen weit mehr als drei Jahrzehnte ins Land gehen mussten, bis sich die staatlichen Institutionen eines Bessren besinnen und dem blanken Unfug endlich Einhalt gebieten.

  • Ich sehe die Zukunft von VW in der Produktion von Elektropanzern und Lastenfahrrädern.
    Beide Produkte werden von der Klingbeil/Merz-Regierung favorisiert und man kann den Absatz auch noch mit Subventionen fördern.
    Autos sind sowas von Gestern, darauf muss man selbstverständlich verzichten, wenn man die Welt retten will…

  • Beim Metzger wird immer gefragt ob es ein Bisschen mehr sein darf. Der Wähler hat es nicht anders gewollt, oder wohl eher nicht verstanden! Kein Mitleid!

  • Vw sollte wieder Autos mit 15mm blech bauen

  • … gut so.
    Da fehlen aber noch 2 bis 3 Nullen die dann zum JC laufen.

    Der krankhafte Wahnsinn kann nicht an Wahlurnen gestoppt werden und keiner traut sich wie 1989 auf die Straße also muss der finanzielle Kollaps beschleunigt werden und einige Millionen Neukunden werden dann die „Rettung“ sein.

    Erst wenn der letzte Cent den Politikern entzogen wird, kann ein Land wieder gedeihen. Solange dies nicht geschieht bleibt es der korrupte Morast, würden manche sagen.

  • Wenn ich mir so die (noch) verstopften Strassen in Deutschland ansehe…..
    und bald wird der dumme Michl im grünen Wunderland zu Fuss gehen.
    Wenn er keinen Job mehr hat, wird er sich selbst ein China-Fahrzeug
    nicht mehr leisten können.

    • Ich hoffe, dass es viele trifft. Wenn ich mir die Wahlergebnisse ansehe, sollten rund 2/3 die Konsequenzen ihrer Wahl tragen.

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