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Stuttgart

Während der EM sollte nicht über diesen Messerangriff gesprochen werden 

Während der EM griff ein syrischer Asylbewerber vier Menschen auf der Fanmeile in Stuttgart mit einem Messer an. Nach Informationen von Welt wollte das Innenministerium diesen Vorfall möglichst aus der Öffentlichkeit halten - obwohl der Mann bereits wegen Gewaltdelikten aufgefallen war.

Auf der Fanmeile in Stuttgart ereignete sich während der EM eine blutige Messerattacke

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Der syrische Asylbewerber Saleh Al H. soll auf der Fanmeile in Stuttgart während der EM vier Menschen verletzt haben – stach mit einem Messer auf sie ein. Laut Recherchen von Welt heißt es aus Sicherheitskreisen, dass das Innenministerium wollte, dass der Fall kein großes Aufsehen erregt. Bei Welt heißt es dazu konkret: „Es gab keine Vertuschung, aber man hielt sich öffentlich bedeckt.” 

Am 26. Juni fand das letzte Gruppenspiel Türkei gegen Tschechien statt. Auf dem Stuttgarter Schlossplatz versammelten sich Tausende Anhänger und Fußball-Begeisterte. Der 25-jährige Syrer Saleh Al H. betrat gegen 21 Uhr das Gelände. Dabei schmuggelte der alkoholisierte Mann ein acht Zentimeter langes Klappmesser mit – mit dem er gegen 22:30 Uhr auf vier Personen einstach.

Der Tatverdächtige wurde von Sicherheitskräften und Polizisten überwältigt. Die Angegriffenen überlebten, jedoch mussten einige in ein Krankenhaus gebracht werden. Drei der Verwundeten waren türkisch, einer war deutsch. Zu Beginn gingen die Polizisten davon aus, dass sich der Angriff mit dem Messer in Folge eines Streits ereignet hatte. Mittlerweile gehen sie jedoch davon aus, dass das nicht stimmt. Denn Augenzeugen berichten davon, dass der Syrer die Leute unvermittelt angriff. Täter und Opfer kannten sich nicht.

Wie Welt berichtet, soll Saleh Al H. bald wegen mehrfachen versuchten Mordes aus niedrigen Beweggründen angeklagt werden. Sein Motiv sei laut den Ermittlern „Türkenhass” gewesen. Zu dieser Einschätzung kommen sie aufgrund von Al H.s Fluchtgeschichte und Vorfällen in seiner Flüchtlingsunterkunft. Denn in seiner Flüchtlingsunterkunft in Besigheim nahe Stuttgart beging er mehrere Gewalttaten, die der Polizei gemeldet wurden. Der Beschuldigte selbst äußerte sich bisher nicht zu den Vorwürfen.  

Unter anderem griff Saleh Anfang Juni seinen irakischen Zimmergenossen Moussa K. an. Saleh hatte laut Welt gehört, dass Moussa sich angeblich ein Kreuz tätowieren lassen wollte. Daraufhin griff er ihn an und schlug ihn mit einem Kaffeekocher auf den Kopf, sodass Moussa eine Platzwunde erlitt. Möglicherweise sah Saleh Moussa wegen des geplanten Tattoos als einen Verräter am Islam. Andere Bewohner bestätigten den Vorfall.

Saleh, ein gläubiger Muslim, der mehrfach am Tag betete, soll laut Berichten anderer Flüchtlinge auch versucht haben, Schutzgeld zu erpressen und habe mit Gewalt gedroht. Einmal soll Saleh mit einem Messer die Fußbälle von Kindern zerstochen haben. Im Ortskern von Besigheim bedrohte Saleh den Imbiss-Besitz Tali Aslan mit einem Messer, weil er Alkohol nicht bezahlen wollte. Und das sind nicht die einzigen Gewaltdelikte.

Ob der Tatverdächtige tatsächlich etwas gegen Türken gehabt hat, ist offen. Kurdisch-türkische Bewohner des Flüchtlingsheims berichten, dass sie nicht wahrgenommen hätten, dass Saleh etwas gegen sie habe. Aber ein anderer Bewohner gibt an, dass Saleh einmal gesagt habe, etwas gegen Türken zu haben.

Wie Welt berichtet, habe die Staatsanwaltschaft Stuttgart trotz der Gewaltvorfälle mitgeteilt: „Es liegen derzeit keine Hinweise auf ein islamistisches Tatmotiv vor. Der Beschuldigte ist bislang strafrechtlich nicht in Erscheinung getreten.“

Laut den Behörden ist der Fluchtweg von Saleh Al H. durch viele Stationen gekennzeichnet: So floh er als Jugendlicher mit seiner Familie zuerst innerhalb Syriens. Dann flohen sie in die Türkei. Von dort aus ging es nach Griechenland. 2023 kam Saleh in Deutschland an und beantragte hier Asyl. Gegenüber den Behörden gab er an, dass er bei einem Luftangriff eine schwere Verletzung erlitten habe und früher für die Freie Syrische Armee gekämpft habe. Welt konnte diese Angaben nicht überprüfen. 

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