Industriekrise
VW erwägt Lohnkürzungen – doch Wolfsburg steht mit dem Rücken zur Wand
VW muss dringend Kosten einsparen und will in Deutschland massiv Kapazitäten abbauen. Doch Politik und Gewerkschaften stellen sich quer. Statt einer Lohnerhöhung könnte es nun Kürzungen geben.
Der Volkswagen-Konzern sieht sich einer gewaltigen Herausforderung gegenüber: Wie lässt sich die Krise der E-Mobilität bewältigen? Zur gleichen Zeit stellt sich die drängende Frage, ob Deutschland als Produktionsstandort für Konzerne wie Volkswagen auf lange Sicht attraktiv bleiben kann. Die Tarifverhandlungen mit der IG Metall haben nun begonnen – das Schicksal zehntausender Mitarbeiter steht auf dem Spiel.
Anfang September hatte der Volkswagen-Vorstand aufgrund des enormen Nachfrageeinbruchs bei den E-Autos die Beschäftigungssicherung aufgekündigt und die mögliche Schließung deutscher Werke angedroht. Mittlerweile ist klar, dass über 30.000 Arbeitsplätze gefährdet sind. Besonders betroffen sind die Produktionsstandorte Kassel (16.000 Beschäftigte), Zwickau (9.400 Beschäftigte), Emden (8.000 Beschäftigte), Braunschweig (7.000 Beschäftigte) und Osnabrück (2.800 Beschäftigte).
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Neben den Fertigungsjobs sind auch Positionen in Verwaltung, Forschung und Entwicklung von erheblichen Einschnitten bedroht. Selbst die Zentrale in Wolfsburg könnte tiefgreifenden Umstrukturierungen unterzogen werden. Sollte Volkswagen keine Einigung mit der IG Metall erzielen, steht ein massiver Arbeitskampf bevor. Über 130.000 VW-Beschäftigte in Deutschland würden sich wohl kaum mit einem drastischen Stellenabbau zufriedengeben, der potenziell jeden vierten Mitarbeiter betrifft. Diese Auffassung teilt auch der IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger.
Die Tarifrunde, die ursprünglich erst für Ende Oktober angesetzt war, wurde vorgezogen, nachdem Volkswagen Anfang des Monats seinen Sparkurs verschärft hatte. Doch die Fronten sind verhärtet. Die IG Metall fordert für die gesamte Branche, einschließlich VW, eine Lohnerhöhung von sieben Prozent, während Volkswagen die Löhne senken und die Produktion an bestimmten Standorten möglicherweise komplett einstellen möchte. „Über Werksschließungen und Massenentlassungen ist mit uns nicht zu reden,“ erklärte Thorsten Gröger vor den Verhandlungen. Auch Betriebsratschefin Daniela Cavallo, die die IG Metall am Verhandlungstisch vertritt, hatte Werksschließungen und Entlassungen zuvor als klare rote Linien bezeichnet.
Im Tarifkonflikt mit der IG Metall hat Volkswagen die geforderten Lohnerhöhungen kategorisch abgelehnt und stattdessen sogar Gehaltseinbußen in Aussicht gestellt. „Statt einer zusätzlichen Kostenbelastung benötigen wir dringend eine Entlastung der Kosten,“ erklärte VW-Verhandlungsführer Arne Meiswinkel nach der ersten Verhandlungsrunde in Hannover. „Auch die Beschäftigten werden hierzu einen Beitrag leisten müssen.“ Das würde bedeuten, dass die Reallöhne nicht nur stagnieren, sondern unter Berücksichtigung der Inflation tatsächlich sinken könnten. Zudem gab es laut IG Metall keine Fortschritte im Streit um mögliche Werksschließungen und Entlassungen. Auch die von der Gewerkschaft angekündigte Forderung nach einer Vier-Tage-Woche wurde während der ersten Verhandlung nicht konkretisiert.
Die Automobilindustrie könnte lediglich der Vorbote eines größeren Zusammenbruchs sein, gefolgt von anderen industriellen Schwergewichten, die bereits jetzt mit erheblichen Herausforderungen kämpfen, darunter ThyssenKrupp, BASF, Continental, Bosch, Infineon, Merck und Eon.
Die Regierungen – Länder, Bund – müssen sich aus der Tarifautonomie heraushalten. Der Hersteller muss Automobile bauen, die die Kunden kaufen.
Marktgängigkeit und Marktfähigkeit – davon ist das E-Mobil noch eine ganze Generation weit entfernt.
Auch jegliche Subventionen sind Gift.
Die VW-ler verdienen zu viel.
Deswegen sind die Karren nicht mehr an den Mann zu bringen.
Vorschlag: Lohnkürzung um 20 %.
Die logische Konsequenz einer verfehlten Geschäftspolitik
Durch die Automobilkrise, welche durch eine ideologische Politik ausgelöst wurde, steht der VW Konzern am Rand des Abgrunds. Massenentlassungen und Werksschliessungen könnten folgen! Und da denkt man auf Arbeitnehmer-/Gewerkschaftsseite ernsthaft an Lohnerhöhungen? Frei nach Habeck: der VW Konzern muss ja keine Autos mehr verkaufen, er kann die Leute ja einfach so bezahlen…..
Ministerpräsident Weil als Aufsichtsrat spielt in diesen schlimmen Zeiten eine verhängnisvolle Dreifachrolle. Einerseits sollen Produktionskapazitäten und Arbeitsplätze in Niedersachsen erhalten bleiben, anderseits kann er sich als Sozi nicht von irrealen Gewerkschaftsforderungen abgrenzen und als Mitglied des linksgrünen ökokartells haben ihn nur E-Autos und Ausstieg aus der Massenmobilität bisheriger Zeiten zu interessieren.
Der Kunde und dessen Wünsche, bitte, davon braucht man gar nicht erst reden.
Autobauer sollten sich am Kunden orientieren und nicht der Politik andienen.
VW war schon immer teuer. Seit dem dieselskandal wurde nur noch nach Ideologie gebaut und nicht mehr nach den Wünschen der Kunden. Ich denke mal VW wird dort so auch nicht mehr ohne weiteres herauskommen. Es wird massive Einschnitte bei allen deutschen Autoherstellern geben.