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Volker Wissing war Architekt des Ampel-Bündnisses - jetzt verlässt er die FDP, um mit Rot-Grün weiterzumachen. Ist das sein Pflichtbewusstsein oder politische Überzeugungstat? Porträt eines grün-gelben Politikers.

Ein Kommentar •

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Freund, Feind – Parteifreund. So beschreibt man gerne das Spannungsfeld in der Politik zwischen Freundschaft und Intrigen, Überzeugungen und Manövern, das bisweilen sehr bissige Leben als Parteipolitiker. Blickt man auf Christian Lindner und Volker Wissing, ahnt man, was das bedeutet.

Feinde sind die beiden vielleicht nicht – aber Freunde werden sie sicher nicht mehr werden. Da würde „Parteifreund“ passen, wenn Wissing die FDP nicht verlassen hätte. Trotzdem – wer etwa die Zeremonie beim Bundespräsidenten verfolgt hat, in der Lindner und seine Parteifreunde ihre Entlassungs- und Wissing seine zusätzliche Ernennungsurkunde annahmen, spürt regelrecht das Eis zwischen Lindner und Wissing. Sie stehen nebeneinander, aber doch meilenweit voneinander entfernt – Wissing traut sich gar nicht, in die Richtung von Lindner zu schauen, der wiederum die Zeremonie neben dem von der Fahne gegangenen Ex-Parteifreund mit stoischer Miene erträgt.

Politisch zusammen mit der Ampel untergehen

Angeblich wolle er seiner Partei etwas Gutes tun, indem er austritt und sie nicht durch Mitgliedschaft in FDP und Bundesregierung belasten, behauptet Wissing. Ist es das, was ihn antreibt? Man weiß es nicht. Gut für seine Partei ist der Austritt aber tatsächlich. Und Wissing zeigt, wo seine Loyalitäten liegen – nämlich nicht bei der FDP, sondern eher links davon. Kein Wunder – die Ampel war sein politisches Lebensprojekt.

Er konstruierte in Rheinland-Pfalz die erste Koalition dieser Art und setzte diese Konstellation auch auf Bundesebene durch. Als er als Generalsekretär die klassisch-liberale Linda Teuteberg ablöste, die auf unschöne Art und Weise abgesägt wurde, setzte er die Hebel dafür in Bewegung. Wissing wollte eines nicht: Eine Regierung mit der CDU. „Ich hatte, auch durch meine Erfahrungen in Rheinland-Pfalz, eine frühere und präzise Analyse des Zustandes der CDU“, sagte er nach der Ampel-Bildung dem Spiegel. Ebenso sollen die Erfahrungen der gescheiterten Jamaika-Verhandlungen eine Rolle gespielt haben.

Mit Links ist das Verhältnis deutlich besser: Im Landtag von Mainz loben ihn Grüne und Sozialdemokraten als einen, der auch mal von der FDP-Linie abweicht, wenn es darum geht, einem Kompromiss zuzustimmen, schrieb die Zeit in einem Porträt. Und so wurde Wissing zum Ampel-Macher, zum Bindeglied zwischen Rot-Grün und den Liberalen, als welches er breite Gräben überbrücken sollte. Jetzt sind die Brücken abgebrochen, und Wissing hat sich auf die andere Seite geschlagen.

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Der grün-gelbe Politiker

Persönlich, könnte man meinen, passt Wissing auch ein wenig besser zur Rot-Grünen Politik als viele andere FDPler: Er ist bekennender Calvinist, Anhänger einer Konfession, die auf Verzicht als Tugend setzt. In einem Interview mit der Zeit im Sommer 2022 wurde er gefragt, wie er die Haltungen seines Glaubens mit der Politik der Liberalen vereinbare. Die Antworten darauf gab er nicht frei. Die Zeit lässt aber durchblicken, dass Wissing harsche Kritik am Konsumverhalten der Deutschen geübt habe – das passt nicht so ganz zur liberalen, marktwirtschaftlichen Haltung der FDP, schreibt das Blatt. Verzicht als Tugend – das klingt auch wirklich eher nach grünen Ideen des Degrowth oder „Wohlstand des Weniger“ als nach einer FDP-Idee.

Dabei machte Wissing als Verkehrsminister Rot-Grün oft wütend: Klimaaktivistin Luisa Neubauer forderte in schnöder Regelmäßigkeit den Rücktritt Wissings, der Klimaziele schleifen und nicht erreichen wolle. Dass er sich gegen ein Tempolimit sperrte, machte ihn ebenso zur Reizfigur. Von dieser linken Verachtung für Wissing ist nun nichts mehr zu spüren, wenn ihn viele aus der rot-grünen Ecke, die ihn noch vor Tagen verfluchten, jetzt über den Klee loben, weil er weiter mit Rot-Grün regiert.

Wie aber passt das zusammen – ein Minister mit fast grünen Überzeugungen, der zur Hassfigur von Rot-Grün wurde? Die Zeit lieferte einen Erklärungsansatz: „Wenn man sich danach erkundigt, wieso Wissing eine Politik betreibt, die nicht recht zu seiner Person zu passen scheint, landet man bei Christian Lindner. Mehrere Mitglieder der Ampelkoalition erzählen, dass der Parteichef seinen Minister ausbremse. Wissing wolle ja, aber Lindner sei ihm schon mehrfach in den Arm gefallen.“ Das Verbrenner-Aus etwa habe Wissing vorangetrieben, damit man tatsächlich 2035 neue Diesel- und Benzin-Motoren verbieten könne. Lindner legte in dieser Frage damals sein Veto ein, offenbar sehr zum Unmut von Wissing.

Ampel als „Risiko“ – Wissing auf der sicheren Seite

Ohne ihn, den grün-gelben, wäre die Ampel im Bund wohl nicht zustande gekommen. Er war es, der innerparteilich den Weg in die Koalition mit Rot-Grün öffnete und ebnete. „Ich glaube, dass ich an der Seite von Christian Lindner mit meinen Erfahrungen, einer klaren Meinung und Ruhe hilfreich war“, sagt Wissing. Der FDP-Vorsitzende hatte in einer Vorstandssitzung wenige Wochen vor der Bundestagswahl die Frage aufgeworfen, ob die Partei eine Ampel öffentlich ausschließen solle. „Wir haben uns alle gefragt, inwieweit die Wählerinnen und Wähler diesen Weg mitgehen“, beschreibt Wissing die Situation, in der er die Tür zur Chaos-Koalition aufgestoßen hatte.

„Ich war der Meinung, dass es natürlich ein Risiko gewesen ist, in die Ampelsondierungen zu gehen. Aber sie auszuschließen, wäre auch ein Risiko gewesen.“ Für ihn hatte es sich zumindest gelohnt – in der Ampel bekam er das Verkehrsressort und die Zuständigkeit für Digitalisierung. Für die FDP wurde das Risiko zur Realität, die Ampel brachte sie bis an den Rand des politischen Todes. Das ist nun nicht mehr Volker Wissings Problem – er hat sein Ministeramt behalten und seine Partei verlassen.

Ob er sein Amt wegen seiner calvinistischen Arbeitsamkeit oder aus reiner Machtversessenheit behielt? Klar ist auf jeden Fall, dass er als Ampel-Architekt historisches Beispiel sein dürfte, wie liberale Politik nicht geht. Politisch soll Volker Wissing ruhig mit den Ampel-Resten untergehen – und jedem Liberalen als Fanal dafür dienen, was aus der Anbiederung an Rot-Grün folgt.

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54 Kommentare

  • „Wie das Fähnchen auf dem Turme so soll sich meine politische Gesinnung drehen bei Wind und Sturme“ usw.
    Was für ein Charakterloses Verhalten…

    • Der Mann ist politisch durch !! Wer kann dem allen ernstes in der SPD trauen . Einmal ein Verräter immer ein Verräter .

      • Sehe ich anders. Schauen Sie sich seinen Lebenslauf an. Ein Mann mit innerer Stärke und ausgeglichenem Charakter.

        -2
    • Wieso charakterlos, er tut doch das was die FDP am besten kann – das Faehnchen in den Wind stellen.

  • Wissing is not missing.

    Er wird der FDP nicht fehlen.

    Kann sich ja dann auf die schnelle als Nachfolger von Ricarda Lang und Omid Nouripour bewerben.

    Er ist der Grund, warum die FDP diese schmierige widerwärtige abartige zerstörerische Koalition eingegangen ist und alle kernliberalen Werte weiterhin verraten hat wie schon von 2009 bis 2013.

    Er schmiert sich jetzt bei SPD und Grünen weiter ein. Viel Spass dabei.

  • Die Ampelregierung hat abgewirtschaftet und versagt. Nur noch mit Aufhebung der Schuldenbremse hätte sie überhaupt noch einen Haushalt aufstellen Können. Die Einhaltung der Schuldenbremse hat die FDP in den Koalitionsverträgen durchgesetzt. Dass Wissing trotzdem sich im Rot-Grünen Regierungslager bleibt, zeigt dass er die durchgesetzten FDP Forderungen gar nicht wichtig nahm,
    Er wird bald in die SPD eintreten.
    Solche Leute brauchen Scholz und Habeck. Aber nicht das Deutsche Volk.

  • Calvinismus heißt nicht nur protestantischer Verzicht, sondern gleichzeitig strebsame, fleißige Arbeit, im Sinne von gelungenen Werken, durchaus mit monitärem Gewinnstreben, weil das ein Zeichen für Gottes Wohlwollen sei. Davon kann ich bei Wising nun rein gar nichts erkennen, allenfalls für seine eigene Altersversorgung.

    • Wissing ein Calvinist? Dann müsste er wissen, dass das Obrigkeitsverständnis dieser Reformatoren neben Luther im Gegensatz zu diesem eines der „von unten her, durch das Volk gewählte Obrigkeit“ war und nicht ein bedingungsloses Erdulden obrigkeitlicher Macht wie bei Luther. Mir scheint er eher eine WASP (sh. Wikipedia) zu sein, klüngel- und dünkelhaft, besessen von der Idee, die Menschheit durch Digitalisierung zu retten

  • Minister – aus dem Lateinischen ministrare – dienen = Diener. Derzeit dienen sie in unserem Land vor allem ihrer eigenen Versorgung. Für das Fußvolk heißt es zahlen bis zur Pleite.

  • Viele Leute sprechen von „Trojanern/Ubooten“ in der AfD.
    Realistischerweise muss man fragen, ob nicht in jeder Partei Agenten bzw. Spione der anderen Parteien sitzen, um möglichst frühzeitig Informationen zu Überlegungen und Absichten von den Mitbewerbern zu erhalten…

    • Dann ist jetzt wohl ein gelbes U-Boot aufgetaucht… 😁

    • Als Rheinlandpfälzer wird mir klar, dass der Wissing nichts anderes als ein Maulwurf seiner rot grünen Regierungskollegen gewesen sein kann.
      An einen liberalen FDP-Einfluss kann ich mich nicht erinnern; tatsächlich konnte sich Rot-Grün freizügig austoben und nach Herzenslust versagen.
      Insbesondere Grün war Gelegenheit gegeben, das Land mittels exzessiven Windmühlenbaus zu verwüsten; die wegen einer anhaltenden Flaute schon wochenlang ihre Flügel hängen lassen.

    • „Blaue“ U-Boote bei den „Grünen“ – eine drollige Vorstellung… Aber ja, so läuft nun mal das Geschäft…

  • Der Fall Wissing zeigt ganz klar den Weg auf den CDU/CSU und FDP gehen müssen : Das ganze grüne Gesin…. muss aus diesen Parteien raus „gekärchert“ werden, oder zumindest innerparteilich kalt gestellt.

  • Wer sich als Abrissbirne der deutschen Automobilindustrie begreift, sollte kein Regierungsamt haben! Das gilt auch für die Merz-CDU! Ich erwarte von denen nichts Gutes, die verschieben höchstens das Verbrenner-aus um paar Jahre weiter nach hinten, machen aber mit der fatalen Energiewende weiter.

    • Diese „Energie-Wende“ samt Klimawandel-Rhetorik halte ich für den Hauptgrund all des heutigen Übels. Ich bin schon Ende der Siebziger in meinem Beruf damit konfrontiert worden; unvergesslich, wie später ganze Schulklassen verdonnert wurden, sich Al Gores Film Eine unbequeme Wahrheit anzusehen, da fiel sogar Unterricht aus. Ja, es wird schwer werden, diese Sache auf ein vernünftiges, sprich realistisches Maß zu reduzieren.

  • DER ist jetzt Justizminister !!
    Was erwartet uns da jetzt auf den letzten Metern zu Neuwahlen ?
    Buschmann hat bei Faesers Allmachtsallüren schon nicht immer geglänzt, sie aber doch hier und da ausgebremst. Wie wird sich Wissing verhalten ?

    • „Buschmann hat bei Faesers Allmachtsallüren schon nicht immer geglänzt, sie aber doch hier und da ausgebremst.“

      Aha?
      Haben Sie da mal ein paar Beispiel zur Hand?

  • Herr Wissing ist das was man als Verräter bezeichnen kann und sonst nix, auch ihm ist dieses Land diese Bürger völlig EGAL! VERRÄTER!

  • Das ist weder Pflichtbewusstsein, noch Überzeugungstat, sondern schlicht maximaler Opportunismus einer charakterlich höchst fragwürdigen Person.

  • Wissing, der Trojaner in der FDP. Gab es ja schon in anderen konservativen Parteien bis ins Kanzleramt.

  • wie wenn man einer Schnecke das Rückgrat herausgerissen hat.

  • Er erinnert an General Arnold aus dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Überläufer gehen immer in Schande unter – weil keiner sie wirklich mag.

  • Moin, nicht jammern denn was erwartet man heute von Politikern.
    Alle gleichgeschaltet keiner hat eine eigene Meinung.
    Und wenn ,dann nur iim Hinterzimmer.
    Und wenn die Ampel weg ist ,wer regiert dann die Ampelparteien mit der CDU.
    Also alles wie gehabt.

  • Opportun hat einen neuen namen…Wenn es einem egal ist, für wen man die Arbeit macht, nur Hauptsache der Sessel bleibt, dann ist das die perfekte Erklärung dafür. Vor allem politisch eher eine Nullnummer

  • Es geht nicht um Land und Leute, sondern um Partei und Funktionärsbefinden. Und es ist immer das Gleiche: Sinse Opposition, sinse dagegen, sinse Regierung machen sies nicht besser, eher schlechter.

  • Laut Welt, Buschmann dixit: „Aber die Rechtslage ist eindeutig: Das Ministergesetz sieht eine Mindestamtsdauer von vier Jahren vor, um Ruhegehaltsansprüche zu erwerben. Eine Ausnahme gilt, wenn man sein Ministeramt dadurch vorzeitig verliert, dass der Bundeskanzler die Vertrauensfrage stellt. Ich bin aber in dieser Woche auf eigenen Wunsch entlassen worden. Die Ausnahme gilt also für meinen Fall nicht. Das heißt: Ich habe keinerlei Ansprüche auf Ruhegehalt.“

    Volker Wissing will sich seine Pension sichern, deshalb wollte er Minister bleiben. Schäbig.

  • Das Habeck ihn für seinen Verrat öffentlich gelobt hat, war Wissings gesellschaftlicher Todeskuss. Es hat auch gezeigt, daß Habeck niederträchtiger geworden ist.

  • Warum wird mit keiner Silbe erwähnt, daß Wissing Vollstrecker des Digitalzwangs ist?

    Ist analoge Freiheit für Euch bedeutungslos?

    • Genau!!
      Vermutlich dient dieses eigenartige Parteiaustrittsmanöver samt Schwenk ins „Parteilosendasein“ nur einzig und allein diesem Zweck!
      Da kann man ungefähr erahnen, welcher Herren Werkzeug er ist.

      Jeder wird ihn doch wohl schon bemerkt haben, diesen Digitalisierungszwang – angefangen bei elektronischem Bezahlen im Supermarkt, bei E-Rezept, E-Patientenakte, Digitalisierung von Behördenangelegenheiten, E-Konto, intensive Versuche einer Bargeldabschaffung bei immer mehr Einrichtungen, Einführung von „künstlicher Intelligenz“ an Bildungseinrichtungen, in der Medizin (Hausarzt übern Bildschirm konsultieren; OP-Roboter …) usw. usf.
      Für mich ist diese durchdigitalisierte Welt eine Horrorvorstellung voller Unmenschlichkeit.
      Dieser Wissing ist offenbar dafür zuständig, D. passfähig für die Transformierte Neue Weltordnung zu machen. Mich gruselts.

      • Der Digitalzwang ist wie die Bargeldverdrängung definitiv Teil einer Agenda und das verstecken die nicht einmal.

        https://norberthaering.de/news/wissing-digital-only/

        Ein Thema übrigens das auch die AfD nur sehr stiefmütterlich behandelt. Und alle anderen sind eh für die Pficht zu einer digitalen Identität.

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        • Ja, die AfD … In deren Haut möchte ich momentan nicht stecken.
          Das Digit.-Thema mit seinem Ziel der Durchdigitalisierung von allem und von allen – darum werden sie sich auch nicht mehr lange drücken können. Je mehr sie ihre Verankerung im dt. Politsystem durchsetzen können, desto dringlicher müssen sie sich mit den Sünden ihrer Vorgänger auseinandersetzen, und das, ohne dabei „Porzellan zu zerschlagen“ …

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          • Ich denke eher, daß die AfD sich immer mehr anpassen wird, je mehr sie sich im Politsystem verankert. Es winken doch Pöstchen. Zwar würde ich es mir anders wünschen, aber was ich so beobachte stimmt mich nicht gerade optimistisch. Beim Personalgeschacher ist man längst auf Altparteienniveau.

            https://www.youtube.com/watch?v=XIU3kGK9_gQ

            Deutschland fehlen die Mileis und Trumps oder auch Vordenker wie Sowell, Peterson oder Walsh. Die AfD eiert ja selbst bei Israel herum und schafft es bis heute nicht sich wie Wilders als Anti-Islampartei zu positionieren.

            Mich hat mein Bekenntnis AfD zu wählen Jobchancen, Freundschaften, Beziehung gekostet. Was ich so seit einem Jahr beobachte läßt mich zweifeln, ob es sich noch zu wählen lohnt.

            Mich bewegen vier Themen:
            Great Reset/ Freiheit, Sozialismus/ Enteignung, Feminismus/Wertezerstörung und Islam/ Überfremdung. Ich fühle mich bei keinem Thema adäquat vertreten.

            Sanierung geht nicht ohne was zu zerschlagen.

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            • Mir – und sicher auch anderen – geht es ähnlich, was die AfD betrifft. Wenn ich meine AfD-Wahlbereitschaft thematisiere, gibt’s meist bedenkliche Blicke ; und das auch bei denen, die sie ganz sicher auch wählen. Viele haben Angst, es zuzugeben … Das sagt doch wohl alles.
              Aber auch die AfD selbst. Lange hab ich gerätselt, wer sie wohl protegiert … Nun ja …
              Und ja, sie ist jetzt bemüht, um Gottes Willen keine Angriffspunkte mehr zu bieten, sie will ja mitmischen beim deutschen Spiel um Macht und Einfluss in D. Ich rede mir immer noch ein, das das völlig normal ist, wenn man unter all diesen Umständen hochkommen will. Was dies bedeuten würde, weiß ich nicht. Und der partieinnere Betrieb? Warum sollte der anders sein? Mensch ist Mensch …
              Ihre Themen, die Sie zum Schluss erwähnen, sie sind auch meine Themen, tatsächlich.

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              • Schauen Sie mal hier:

                https://www.youtube.com/watch?v=c5-dHdnVbD0

                Die Türkei tanzt uns auf der Nase rum, wie auch viele Türken im Land, aber der Superpatriot wirbt lieber für deutsch-türkische Freundschaft statt für die Erneuerung Europas.

                Je tiefer ich in die AfD eintauche, desto mehr lese ich von Parteinahme pro Rußland, Geschwurbel über Zionismus, die bösen Angelsachsen, aber Zukunftschancen in der Zusammenarbeit mit Rußland, China, Arabien oder der Türkei.

                Ich kann nur für mich sprechen, aber ich habe langsam starke Bedenken bei der AfD mein Kreuz zu machen. Allerdings wüßte ich auch keine Alternative, CDU/CSU sind gleichsam unwählbar.

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                • Hab ich letztens nicht bis zu Ende gehört, mag Herrn Krah, auch Herrn Höcke, nicht besonders. Die Türkei? – Dass die Russen sie ungern bei BRICS+ dabeihaben wollen, sagt doch alles. Der Staatschef betreibt eine höchst pragmatische Politik, und mir gefällt nicht, wie er bei seinen heimischen Wahlen hier in D. auftritt. Und keiner sagt was … Sind wir die Pampel der Türkei?
                  Wählbar sind „unsere demokratischen Parteien“ im Grunde für den, der Politik kritisch verfolgt, allesamt nicht.
                  Aber Wahlen sind doch noch das Einzige, was die politischen Verhältnisse ändern kann (wenn alles dabei mit rechten Dingen zugeht). Also wähle ich nicht mehr emotional (früher spd), sondern rational. Abwarten, was sie D. bringen.

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                  • Ich war vor 23 Jahren mal beruflich in einer Ditib-Moschee. Schon vorher hielt sich meine Begeisterung über Türken und Islam in Grenzen, seitdem weiß ich, daß wird nie passen.
                    Die Türkei betreibt über Ditib, aber auch über TRT gezielt Zersetzung und nicht zu vergessen, daß auch die Türkei Deutschland demographisch erobern will.

                    https://www.zeit.de/politik/ausland/2017-03/recep-tayyip-erdogan-kinderkriegen-europa-aufruf

                    Mit so einem Land kann man nicht freundschaftlich verkehren. Es gibt aber auch in Polen, Bulgarien oder Rumänien noch genug Entwicklungspotential wenn man auswärts investieren oder produzieren will. Dafür war angeblich die EU mal gegründet worden und auch Schengen sollte für Europäer sein, nicht für Araber, Afrikaner oder welche aus den GUS Staaten.

                    Trump hat gezeigt, daß man auch gegen eine Medienmacht gewinnen kann, der Ball liegt nun bei der AfD die Gunst der Stunde richtig zu nutzen.

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                    • „Einer kam durch“ – meine letzte Mail nicht.
                      So what … 😉

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                • „… in diesem Elend alt werden zu müssen:“ – Ich bin alt und denke tatsächlich manchmal, ein Glück, dass ich nicht mehr lange habe in dieser irren Zeit. Derlei Zynismus hat sich entwickelt, nachdem ich ca. 20 Jahre unter „sozialistischen“ und die restlichen 20 Jahre meiner Berufstätigkeit unter „kapitalistischen“ Politverhältnissen zubringen musste, und das in einem Beruf, in dem gerade herrschende Ideologien eine große Rolle spielen. – Und jetzt denke ich das, was Sie für sich denken, für unsere Urenkelin. —
                  Neben den weiter oben genannten Themen treibt mich die Historie um; finde, dass man die Geschichte gut kennen muss, um überhaupt zu verstehen, was sich heute – und generell – auf der Welt abspielt. „Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich“, sagte mal ein kluger Mensch.
                  Ja, die AfD. Es ist wirklich nicht so leicht, sich einzulassen. Habe diese & jene konservativen Stimmen angehört, gelesen, und meine, warum nicht AfD wählen, was ich schon länger tue.

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              • Danke. Sehr gut geschrieben.Ich glaube ähnlich wie wir denken viele. Jetzt gerade eröffnen sich dank Trump ganz andere Chancen für Deutschland. Aber zumindest das ostdeutsche AfD Milieu wettert stur gegen die bösen USA ohne zwischen linkem und rechten Amerika zu differenzieren, einfach nur aus einem Feindbild heraus.

                Ich will den nicht glorifizieren, aber mir fehlt jemand der nüchterne, rein pragmatische Politik betreibt wie einst ein F.J. Strauß.

                Die erste Aufgabe der AfD wäre es sich regierungsfein zu machen um an Industrie zu retten was zu retten ist und das Leck an der Grenze zu stopfen. Alles andere ist zweitrangig, auch außenpolitische Visionen oder Geschichtsrevisionismus. Ein echter Patriot denkt zuerst ans Land und dann an politische Visionen.

                Ehrlich gesagt graust mir wenn ich daran denke in diesem Elend alt werden zu müssen und existentiell stehe ich jetzt schon in meiner Alamostellung.

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  • Wenn man bedenkt das in Plenardebatten oft gähnende Leere herrscht ist man doch erstaunt das trotz großer Krise des Landes die Politiker für Talkshowdebatten jederzeit zur Verfügung stehen.

  • 4 Jahre sind zu lang für eine Regierung. Denn sie gehen nicht mehr freiwillig. Wir müssen auf 3 Jahre verkürzen.

  • Aus wieviel Landtagen ist die FDP seit der „Fortschrittskoalition“ heraus geflogen? Herr Wissing kann als Parteiloser beobachten wie das vielleicht demnächst auch im Bundestag passieren wird.

  • Der wird niemanden fehlen. Kann weg.

  • Ist das alles eklig!

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