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Verständnis für Anti-Israel-Randale: Die historische Hässlichkeit der deutschen Hochschul-Elite

Mit Hamas-Symbolen und dem Ruf nach der Vernichtung Israels mobilisieren woke Studenten in Berlin. Die Hochschulleitung stellt sich vor sie - Geschichtsprofessoren laufen gar mit. Das lässt tief blicken.

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„Wir haben diese Besetzung geduldet“, erklärt Julia von Blumenthal. Die Räumung geschehe nur auf politische Weisung aus dem Senat, versichert die Präsidentin der Humboldt-Universität. Ihre Uni war in den letzten Tagen zum Schauplatz übelsten Israelhasses und von Antisemiten geworden. Von denen muss sie sich distanzieren – und will es doch nicht so deutlich. Von Blumenthal wolle auch „an der Seite derjenigen Studierenden stehen, mit denen mich weltanschaulich sehr wenig verbindet“.

„An der Seite derjenigen“, die Hamas-Terror mindestens relativieren, ihn schlimmstenfalls gutheißen und feiern. Auch, wenn sie mit denen „weltanschaulich“ eigentlich nicht verbunden sein will. Völlig verloren zwischen öffentlichem Druck und ideologischer Verblendung. Man merkt: Die Präsidentin sitzt zwischen den Stühlen und weiß gar nicht, wohin mit sich. Sie weiß vielleicht auch gar nicht, wie groß ihre Mitverantwortung als Uni-Chefin für all das ist, was sich da Bahn bricht. In den USA mussten Präsidenten von Hochschulen wie der Harvard-Universität zurücktreten, weil sie den antisemitischen Mob auf ihrem Campus duldeten. Für Frau von Blumenthal steht hoffentlich bald schon ähnliches an. Aber ihr Rücktritt würde kein Problem lösen – denn die Komplizenschaft der Hochschul-Administrationen bei den Judenhass-Demos ist systemisch.

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Besser gesagt ist er, um ein Lieblingswort der Woken zu verwenden, „strukturell“. Die Geisteshaltung, der die Proteste inklusive Hamas-Solidarität und Genozid-Parolen entspringen, wird seit Jahren an westlichen, auch deutschen Universitäten gezüchtet. Die Humboldt-Universität ist dabei: Sie bietet Studiengänge und Kurse wie „Critical Europeanization Studies“ („Kritische Europäisierungsforschung“) an, bei denen explizit aus „postkolonialistischer“ Perspektive gelehrt wird. Mit Sommer-Veranstaltungen, Studien und Vorträgen zu „kritischer Theorie“ oder „Critical Race Theory“ gibt die HU diesem Denken Raum und Bühne, verbreitet es weiter und sät die Grundlage für den modernen Judenhass, der sich bei den Besetzungen Bahn brach, selbst.

Deutsche Akademiker: damals wie heute vorneweg bei Totalitarismus und Judenhass

„Gerade die Studierenden wandten sich sehr früh und mit besonderem Enthusiasmus dem Nationalsozialismus zu, weshalb sie heute als ,Motor der universitären Gleichschaltung‘ gelten“, heißt es beim Deutschen Historischen Museum. Dort spricht man von der „kampflosen Kapitulation der deutschen Wissenschaftler im Jahr 1933“ und hält fest: „Tatsächlich haben die Universitäten in ihrer Gesamtheit keine ernsthaften Versuche unternommen, den Eingriffen des NS-Regimes Einhalt zu gebieten, und zahlreiche Hochschullehrende haben sich in den folgenden Jahren erheblich kompromittiert.“

Historisch ist das exemplarisch: Es waren oft genug die Studenten, die bei den totalitären und wirklich menschenfeindlichen Ideologien der Vergangenheit vorneweg marschierten. Ob bei der NS-Machtergreifung in Deutschland, bei Maos kommunistischer „Kulturrevolution“ oder eben jetzt, bei den Aufmärschen und Besetzungen an westlichen Hochschulen von Harvard bis Humboldt-Uni.

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Manches ändert sich eben nie. Uni-Leitung und Professoren haben sich zu Bütteln und Mitträgern einer totalitären, inhärent antieuropäischen und antisemitischen Ideologie gemacht. Einer Ideologie, die systematisch brutale Gewalt und Terrorismus legitimiert. Der linke Postkolonialismus ist keine extremistische Rand-Ideologie mehr, sondern wurde gerade durch das akademische Milieu von Unis und Professoren normalisiert und in die Mitte des Diskurses geholt. Das Denken, was die Studenten an der HU zu Hamas-Parolen und Besetzungen verleitet, ist viel zu lange in ebenjenen Hörsälen gelehrt worden, die jetzt okkupiert werden.

Professoren als Mittäter des Judenhasses

Und die Professoren machen sogar mit bei den Hass-Orgien vor Ort. Professor Michael Wildt etwa, bis vor kurzem noch Geschichts-Professor mit Schwerpunkt Nationalsozialismus an der HU, begleitet die Besetzer und ist um ihr Wohlergehen besorgt. Der Presse gegenüber beklagt er, dass auch palästinensische Studenten sich nach dem Angriff der Hamas „alleingelassen gefühlt“ hätten. Die Anliegen der Besetzer könne er „nachvollziehen“. Er wolle „als Professor der Universität“ daran mitwirken, dass die „Anliegen“ der Studenten gehört und „möglich gemacht“ würden. Die Polizei kritisiert er, weil sie die Personalien der Täter aufnehmen wollte.

Eine intellektuelle Bankrotterklärung – und er ist nicht der einzige von der Fakultät, der eine solche abgibt. Die Sozialwissenschaftlerin und Instituts-Leiterin an der HU, Naika Foroutan, stellte sich öffentlich hinter die Demonstranten. Es ist die Naika Foroutan, die Migrationskritikern wie Thilo Sarrazin und Gunnar Heinsohn öffentlich bitterböse Vorwürfe machte und als „Demagogen“ verunglimpfte – für die Terror-Befürworter und Hamas-Fans hingegen macht sie öffentliche PR-Arbeit und kämpft für ihre „Diskursräume“.

Die Humboldt-Uni war übrigens eine der ersten Universitäten, an der die Bücherverbrennungen der Nazis begannen. Auch damals waren HU-Studenten eifrig dabei, mit Aufmärschen und Aktionen Juden einzuschüchtern. Heute würde man an der einst renommierten Berliner Universität sagen: Sie haben sich legitime „Diskursräume“ erobert.

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