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Peter Adrian

„Verlorenes Jahrzehnt“: DIHK schlägt Alarm und warnt vor Abstieg der deutschen Wirtschaft

DIHK-Präsident Adrian warnt vor einem „verlorenen Jahrzehnt“ und fordert schnelle Reformen, um Stagnation, Jobabbau und Investitionsschwäche zu stoppen.

Sieht Deutschlands Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit auf dem absteigenden Ast: DIHK-Präsident Peter Adrian (IMAGO/Political-Moments)

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Die deutsche Wirtschaft kommt nicht aus der Schwächephase. Nach Einschätzung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) drohen ohne tiefgreifende Reformen anhaltende Stagnation, weitere Jobverluste und ein nachhaltiger Verlust internationaler Wettbewerbsfähigkeit. DIHK-Präsident Peter Adrian findet dafür deutliche Worte und spricht von der Gefahr eines „verlorenen Jahrzehnts“.

„Wenn wir die strukturellen Aufgaben nicht abarbeiten und nicht die richtigen Reformansätze umsetzen, haben wir kaum eine Chance, in Deutschland wieder auf ein nachhaltiges und starkes Wachstum zu kommen“, sagte Adrian. Setze sich die derzeitige Entwicklung fort, „verlieren wir international den Anschluss“.

Die Lage in der Industrie bewertet die DIHK als besonders alarmierend. Innerhalb eines Jahres seien dort rund 170.000 Arbeitsplätze verloren gegangen. Gleichzeitig seien die Ausrüstungsinvestitionen auf das Niveau von 2015 zurückgefallen. „Damit haben wir bei den Investitionen ein verlorenes Jahrzehnt“, sagte Adrian. Die schwache Investitionsbereitschaft zeige, wie gering das Vertrauen der Unternehmen in die künftige Entwicklung sei. Die Erwartungen an die Zukunft seien „mehr als schlecht“.

Als zentrale Belastungsfaktoren nennt der DIHK-Präsident die hohen Energiekosten, insbesondere in der Grundstoffindustrie, Probleme im Fahrzeug- und Zuliefererbereich sowie die schwierige Lage im Maschinenbau. Hinzu kämen internationale Krisen, schwache Nachfrage und die Unsicherheit über mögliche neue US-Zölle. Besonders schwer wögen aus Sicht vieler Unternehmen die hohen Arbeitskosten in Deutschland.

Auch die öffentlichen Finanzen geraten nach Einschätzung der DIHK zunehmend unter Druck. Die Bundesregierung verliere an „Manövriermasse“, die sie benötige, um ihren Haushalt stabil zu steuern. Adrians Forderung ist klar: „Deshalb müssen wir jetzt ohne Wenn und Aber alle Signale konsequent auf wirtschaftliches Wachstum stellen.“

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Zwar erkenne er an, dass die Bundesregierung Reformen angehen wolle, doch der interne Streit bremse den Fortschritt. „Allerdings ist es in der Koalitionsstruktur offensichtlich schwierig, eindeutige Reformergebnisse zu erreichen“, sagte Adrian. Häufig halte einer der Koalitionspartner dagegen. Sein Appell: Die Verantwortlichen müssten sich „zusammenraufen und an ernsthaften Reformen arbeiten“, um die Wirtschaft wieder nach vorne zu bringen.

Konkret fordert die DIHK unter anderem, eine für 2028 geplante Unternehmenssteuersenkung vorzuziehen. Zudem müsse die Stromsteuer für alle Unternehmen auf das europäische Mindestmaß gesenkt werden. Auch beim Bürokratieabbau sieht Adrian dringenden Handlungsbedarf. Gelinge es der Bundesregierung, etwa bei der Reform des Bürgergeldes, der Sozialleistungssysteme und beim Abbau von Bürokratie spürbare Fortschritte zu erzielen, könne dies einen Stimmungsumschwung auslösen.

Die Einschätzung der DIHK reiht sich ein in ähnliche Warnungen aus der Wirtschaft. Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Peter Leibinger, hatte den Standort Deutschland zuletzt als „im freien Fall“ bezeichnet. Ein schneller Aufschwung ist nach Einschätzung der Verbände auch im kommenden Jahr nicht in Sicht.

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50 Kommentare

  • Das kann nicht stimmen. CDU/CSU und Fritze haben doch (falls überhaupt)
    die Kernkompetenz „WIRTSCHAFT“ zugeschrieben bekommen.
    Folglich muss der Staatsfunk über „blühende Landschaften berichten“ ?

  • Erste Sofortmaßnahme zur Entlastung der Unternehmen: Abschaffung der Zwangsmitgliedschaft in IHK und HK

    • Ich weiß eh nicht für was die gut sind.
      Handeln die Tarifverträge aus ?
      Braucht die Jemand ? Die lassen sich doch eh in allerschönster Regelmäßigkeit von den Gewerkschaften über den Tisch ziehen.
      Das kann der Unternehmer auch alleine : Warnstreiks wären kein Problem. Dann stehen die Räder eben still und wer nicht arbeitet, kriegt auch kein Geld. Ende Gelände. Man kann es treiben, man kann es aber auch übertreiben.

      • Info :
        „Die Hauptaufgaben der IHK sind die Vertretung der Interessen der gewerblichen Wirtschaft, die Organisation und Überwachung der dualen Berufsausbildung (inkl. Prüfungen) und die Beratung von Unternehmen in vielen Bereichen wie Gründung, Außenwirtschaft, Digitalisierung und Förderungen, wobei sie als staatliche Dienstleister und unabhängige Interessenvertreter agieren und durch Seminare und Informationen die regionale Wirtschaft fördern.“

        Für Tarifverträge sind sie NICHT zuständig.

        • Wenn jemand zwangsweise meine Interessen vertreten will, nennt man das in Süditalien wie? Richtig, Schutzgelderpressung.

          7
        • Süß !
          Auf Putinisten kann man sich in allen Lebenslagen 100% verlassen.

          -2
  • Die böse USA und der böse Trump haben das dritte Quartal ein Wachstum von 4,3% hingelegt. Und das ohne Energiewende, massenhafte Zuwanderung, ohne das Klima zu retten und er hat sogar diesen Woke-Irrsinn abgeschafft. Wie konnte die USA nur so wirtschaftlich durchstarten? Unerhört!

    • Wenn ein Präsident behauptet es gäbe „nur“ ein verlorenes Jahrzehnt, zeigt er die Eignung für seinen Job bzw. das Fehlen jener.

      Seit 2008 spätestens ging es bergab und man verlor gegen USA und China unwiederbringlich Boden
      https://www.derpragmaticus.com/r/europa-macht

      Auch sind seitdem die Direktinvestitionen (Netto)
      https://www.vfa.de/static/iframes/329294/index.php

      Ca, 1.5 Billionen gingen ins Ausland seit 2001 und das ist doppelter Verlust.
      Denn 1. man investierte NICHT in Deutschland, sondern lebte von der Substanz UND
      2. diese 1.5 Billionen bauten ausländische Volkswirtschaften auf MIT VERZINSUNG (Arbeitskraft, Knowhow, Geld, Synergieeffekte etc.).

      Jeder Cent der „abwanderte“ schadete somit doppelt die heimische Wirtschaft.

    • Argentinien wächst um + 5% dieses Jahr, ebenfalls nach einem verlorenen Jahrzehnt.

      Aber da hat eben auch die Mehrheit verstanden, dass man von der Politik von früher eben keine neun Ergebnisse erwarten kann – und wählt dementsprechend Milei.

      Unvorstellbar für die deutsche Christdemagogie und den übrigen Einheitsblock.

      Und mit der gleichgeschalteten deutschen Journaille erst recht nicht zu machen.

      • Sogar Israel geht es wirtschaftlich gut.

        • Israel ist ein sehr innovatives und unternehmerisches Land.

          3
        • Soda Stream ist eine Israelische Firma
          Watergen hat ein Gerät entwickelt das Wasser aus Luftfeuchtigkeit gewinnen kann
          Die Tropfbewässerung stammt ebenfalss aus Israel
          MobilEye Fahrassistenzsysteme ebenfalss in Israel entwickelt
          um nur einige zu nennen.

          1
  • Wie realitätsfern muss man eigentlich sein, vor einem Wirtschaftsabstieg zu warnen, der bereits voll im Gange ist?
    Gewarnt wird normalerweise vor Ereignissen, die man vorausschauend denkend als bevorstehend kommen sieht – und nicht erst dann, wenn die Lawine bereits auf einen zurollt.

    • Das ist so zu erklären: Die DIHK ist eine Art private Behörde. Sinnleer, Nutzlos und teuer. Aber jedes Unternehmen MUSS an die bezahlen, da Gesetz! 👮‍♂️ Daher spricht die DIHK eingentlich NIEMALS schlecht über die Regierungselite, gegen den Herren ✝️ . Das hier ist schon echt mutig von denen. Denn der Rauswurf aus dem Paradies droht 😇

  • verlorenes Jahrzehnt? Haben diese Verbände gegen die Einwanderung in die Sozialsysteme wegen Merkels Flüchtlingspolitik protestiert? Dies Verbände waren ein Jahrzehntlang ruhig und haben Merkel, Scholz und Merz immer hofiert und gefeiert.

  • »Es ist der Wettkampf der besten Gedanken. Diejenigen, die zeitlos sind, überdauern, sie sind tatsächlich unsterblich. Und die, die nichts taugen, gehen wieder unter.«
    Isenhart, 2011, von Holger K. Schmidt, Kap. 33

  • Ich denke jedes Jahr: „Verlorener IHK-Zwangsbeitrag“.

  • Verlogener DIHK, der nun wirklich keine wirksame Stimme für die Unternehmen darstellt. Frage: Wie lange sind wir in der Rezession ? Zusatzfrage: Wo war der DIHK ? Es wird nur gelabert und abkassiert – gleiches gilt für IHK und HK ! Alles verzichtbar- kann weg !

    • Die hatten keine Zeit für solchen Kleinkram, die waren damit beschäftigt Demos gegen Rächtss gegen die AFD zu organisieren, da störten solche Sachen wie um die Wirtschaft zu kümmern nur!!
      Man hat halt seine Prioritäten!!

  • Die Warnung kommt nur leider mehr als 10 Jahre zu spät…

  • Ich habe mich seit der Grenzöffnung in 2015 darauf eingestellt.
    Das tut aber nichts zur Sache, weil ich kein Staatslenker bin.

  • Wenn es keine richtige Wende in fast allen Bereichen gibt, dann gibt es nicht nur ein verlorenes Jahrzehnt – dann IST Deutschland verloren.

  • Um Steuern senken zu können muss vernünftiger mit ihnen umgegangen werden. Und es sollte insgesamt mehr Netto vom Brutto bleiben nicht nur bei den Unternehmen.
    Beim Strompreis/Klima und bei den Sozialabgaben/Migration liegen die möglichen Lösungsansätze ebenfalls auf der Hand.
    Schulden aufnehmen und Geld zum Fenster rausschmeißen ist wirtschaftlich eben Nonsens. Und fast jeden Tag eine neue Reglementierung und Erziehungsmaßnahme auf den Weg zu bringen ist nun mal keine Politik sondern eine Bremse und Schikane.

    • Das nennt sich steigende Knechtschaft bei steigenden Abgaben.

  • Schönen Guten Morgen, Herr Adrian, haben Sie gut geschlafen und sind jetzt aufgewacht? Leider haben Sie verschlafen, die Uhr ist schon 5 nach 12!

  • Signale werden bekanntermaßen bei der Bahn gestellt. Wie es um die Bahn bestellt ist wissen alle. Das Signal zeigt in die Richtung aber der Zug ist ausgefallen.

  • Insofern die Metall- und Elektroindustrie das Herz der hiesigen Volkswirtschaft ist und insbesondere Mechaniker gleichsam die Herzschrittmacher sind, genügt es bereits, einfach deren Befähigung gesellschaftlich ins Verhältnis zu setzen. Mehr über kurz als lang tritt dann ein Stillstand ein. Angesichts dessen wäre längst geboten, davon schleunigst Abstand zu nehmen, wenn das Geschäftsmodell insgesamt nicht tot sein soll. Es bedarf daher lediglich, noch heute in dem Relativismus innezuhalten. Zwar erkennen die beiden Soziologen Klaus Dörre und Stephan Lessenich darin eine Nähe zu angeblich „neoliberalen Verzichtsideologien“. Aber darauf sollte nicht allzu viel gegeben werden, falls die Politik noch ein ernstliches Interesse an einer grundlegenden Lösung des Problems hat.

  • 79 IHKs haben ein geschätztes Vermögen von 2,6 Milliarden EUR. Ganz schön viel für einen reinen Lobby-Verein.
    „Als Interessenvertreter der Wirtschaft nehmen die IHKs Einfluss auf die politische Meinungsbildung und Beschlüsse der Kommunen auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene.“
    finanzieren sich durch Zwangsabgaben und sind nicht gut beleumdet bei Betrieben

  • Bei Dornröschen hat es 100 Jahre gedauert bis sie erwachte bzw. geweckt wurde. Das Problem am langen Schlaf ist, dass man nichts mitbekommt. Selbst wenn man jetzt die Bremse treten würde, es gibt einen langen Bremsweg, zumal bei dieser lahmen satten Bürokratie. Bei den gesetzlich Versicherten der KV werden die Arbeitgeber schon lange geschont, die ständig steigenden Zusatzbeiträge gehen voll auf Kosten der Versicherten, weshalb es auch kein Veto gibt. Diese AG-Vertreter haben ja immer und alles abgenickt, jetzt kommt der Katzenjammer.

  • Die Reformen die wir bräuchten, werden mit Sicherheit nicht eingeläutet.
    Bergauf geht es nur bei der Bundeswehr. Der Rest schmiert ab.

  • Von nun ab gings Bergab…da kommt noch mehr…nur die Kriegswirtschaft überlebt wie einst…🤭

  • Die vom DIHK scheinen echte Frühaufsteher zu sein .
    Wenn denn das erst jetzt auffällt braucht man sich nicht zu wundern das Deutschland
    soweit ist wie es ist.

  • DIHK auch nur ein Zwangsverein. Ich hatte es schon mit diesen tollen Herren zu tun und muss sagen, diese Leute dort sitzen so fest in ihren Sesseln und hatten auch schon zu dieser Zeit die Realität zur Wirklichkeit verloren und hat sich bis heute nicht verändert.
    Wo sind, waren diese „Verwalter“ in all den Jahren. Egal, was man sagte, es wurde schön geredet.
    Weiß er nicht mehr, wie diese Regierung (Koalition) zustande gekommen ist, auf welche kuriose Art und Weise, auch dieses tolle Sondervermögen? Sind diese Leute auf Augen und Ohren blind?
    In 2026 kommen doch erst noch diverse Beschlüsse und ihre Umsetzung – es wird noch „toll“ werden. Die Lawine rollt und der Point of no return ist längst überschritten.
    Diese abgehobenen Leute wollen und können scheinbar trotz ihres Studiums und sog. „Berufserfahrung in diesen Kammern und Co“ nichts klar erkennen, was selbst ein normaler Mensch intuitiv sofort erkennt. Dazu braucht man nur einen gesunden Menschenverstand und 1+1 addieren können.

  • Die Regierung verliert an Manövriermasse, wenn die Industrie weiter schrumpft….. Manövriermasse!……Manövriermasse!!!!!!!!

  • Die DIHK hat anscheinend noch gar nicht verstanden wo das Problem ist, denn die Energiekosten und Bürokratieaufwände kommen nicht aus dem Nirwana, sondern von den von den Verbänden unterstützten Klimapropheten und Verwaltungsexperten 🤷‍♂️

  • Haha die Regierung müsste „nur“ das Bürgergeld, die Sozialversicherungssysteme (!) und die Bürokratie richtig angehen, dann kehrt wieder Optimismus ein.

    Genau die 3 Themen sind nach nicht mal einem Jahr Regierung noch schlimmer geworden.

    Dieses Gefasel ist unerträglich.

    Hauptsache man spricht das Thema Minderheitsregierung und Brandmauer nicht an

  • Die Warnung hätte 2015 erfolgen müssen! Er war kein Guter, er war kein schneller, Er war Postzusteller!

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