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Cum-Ex-Affäre

Unter SPD-Verantwortung: Laptops mit brisanten Scholz-Mails aus Tresor verschwunden

Auswertungslaptops, die möglicherweise schwer belastende Daten über Olaf Scholz enthalten, sind aus dem Tresor des Hamburger Untersuchungsausschusses verschwunden - Oppositionspolitiker erheben gegenüber Apollo News schwere Vorwürfe.

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Lange musste man im Hamburger Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Cum-Ex-Affäre auf Daten und Dokumente warten, die Bundeskanzler Olaf Scholz schwer belasten könnten. Nachdem der Grüne NRW-Justizminister Benjamin Limbach diesen Datentransfer immer weiter verzögerte, sind dafür vorgesehene Auswerte-Laptops nun endlich in Hamburg angekommen. Doch wieder stehen sie den Abgeordneten nicht zur Auswertung zur Verfügung.

Oppositionspolitiker in Hamburg erklärten gegenüber Apollo News: Die Laptops, auf denen die Daten übermittelt wurden, sind aus dem dafür vorgesehenen Safe im gesicherten Datenraum des Untersuchungsausschusses entfernt worden – mit unklarem Verbleib. Zuvor hatten auch WAZ und Stern darüber berichtet. Auf den Laptops befinden sich unter anderem Postfächer von Olaf Scholz‘ ehemaliger Büroleiterin als Hamburger Bürgermeister, die in der Cum-Ex-Affäre entscheidend sind, weil sie eine mögliche Falschaussage von Olaf Scholz über Treffen mit der Warburg-Bank offenlegen könnten. Für die Verwahrung der Laptops ist der Arbeitsstab des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses zuständig. Dieser Arbeitsstab wird von dem Juristen Steffen Jänicke geführt. Er gilt als „engagiertes SPD-Mitglied“.

Keine Vereinbarung, die Laptops aus dem „Saferoom“ zu entfernen

Der SPD-Ausschussvorsitzende Mathias Petersen erklärt auf Anfrage, die Geheimhaltungsvorschriften würden eingehalten werden, äußert sich aber nicht zum konkreten Verbleib der Laptops. Die Stimmen aus der Opposition sind gespalten. Der zuständige CDU-Politiker Richard Seelmaecker erklärt im Gespräch mit Apollo News, dass zwar durchaus vereinbart wurde, dass die Laptops zunächst geprüft werden, um sicherzustellen, dass personenbezogene Daten unbeteiligter Dritter nicht im Rahmen des Untersuchungsausschusses öffentlich werden. Es habe jedoch keine Vereinbarung gegeben, die Laptops aus dem „Saferoom“ zu entfernen.

Der AfD-Abgeordnete im Untersuchungsausschuss, Alexander Wolf, erklärt im Gespräch, dass die zuständigen SPD-Politiker den Stopp der Auswertung ohne Rücksprache veranlasst hätten. Fest steht: die Laptops befinden sich nicht mehr an dem dafür vorgesehenen und speziell gesicherten Aufbewahrungsort. Auf Anfrage von Apollo News teilte die Staatsanwaltschaft Köln, die als Ermittlungsbehörde die Cum-Ex-Geschäfte aufklären will, mit, dass sie nicht über die Entnahme der Laptops aus dem „Sicherheitsraum“ informiert wurden.

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Um die Arbeit effektiv fortsetzen zu können, war und ist man in Hamburg auf Ermittlungsergebnisse und Daten aus Köln angewiesen. Doch als man in Hamburg Daten brauchte, um die Rolle des Bundeskanzlers genauer zu beleuchten, kam aus NRW lange nichts. Wochenlang versuchte der Schriftführer des Untersuchungsausschusses, Richard Seelmaecker (CDU) in NRW eine Reaktion zu erzeugen. Gegenüber Apollo News erklärte Seelmaecker: „Bewegung gab es in NRW erst, nachdem ich dort persönlich nachgehakt habe, davor gab es ein Potpourri an Ausreden und Verzögerungen.”

Zu den Schwierigkeiten beim Datentransfer kam noch die versuchte Entmachtung der Kölner Oberstaatsanwältin Anne Brorhilker, was die Cum-Ex-Ermittlungen torpedierte (Apollo News berichtete).

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