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Übersetzungsfehler mit Framing-Effekt

Twitter faktencheckt Tagesschau wegen Fehler in Trump-Artikel

Die Tagesschau berichtet über den berühmten Trump-Mugshot als „Fahndungsfoto". Für diesen Fehler wird das ÖRR-Flaggschiff im Netz beim Framing ertappt: Und direkt von den Nutzern zurechtgewiesen.

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Kein Medium kommt am „Mugshot“ des Ex-Präsidenten vorbei: Auch das öffentlich-rechtliche Flaggschiff Tagesschau hat über das bereits jetzt legendäre Trump-Foto berichtet. Die Redaktion bezeichnet das Bild als ein „Fahndungsfoto von Trump“ – und wurde für dieses falsche Framing direkt im Netz eingenordet.

Seit einiger Zeit gibt es auf Twitter (jetzt X) die Funktion der „Community Notes“, über die die Nutzergemeinschaft dezentrales Faktenchecken betreiben kann. Bereits oft wurden so Framings, Lügen und Unwahrheiten in Statements von Medien und Politikern aufgedeckt – und auch in diesem Fall liefert die Community schnell den nötigen Kontext. Unter dem Beitrag der Tagesschau heißt es schlicht: „Dies ist kein Fahndungsfoto sondern ein sog. Mugshot, der bei Meldung im Gefängnis erstellt wird.“ Tatsächlich gibt es für den Begriff „Mugshot“ keine wörtliche deutsche Übersetzung: Wörter wie „Gefangenenfoto“ kommen nahe an die Bedeutung des Begriffes heran, treffen es aber nicht auf den Punkt. „Fahndungsfoto“ hingegen ist grob falsch: Nach Trump wurde nicht gefahndet, und Mugshots dienen grundsätzlich nicht zur Fahndung. Denn wenn ein Mugshot gemacht wird, ist der Betroffene logischerweise bereits in einem Gefängnis.

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Aber: „Fahndungsfoto“ klingt dramatischer, krimineller. Der Verdacht liegt nahe, dass die Redaktion die schlimmstmöglichste Begrifflichkeit für den ungeliebten Ex-Präsidenten wählen wollte. Genausogut könnte es aber auch mangelnde Sprachkenntnis sein. Das wäre auch nicht das erste Mal: Im vergangenen Jahr wollte der „Faktenfinder“ der Tagesschau einen Artikel des US-Journalisten Seymour Hersh auseinandernehmen und scheiterte auch da an der Sprachbarriere. So übersetzte man falsch und sprach anstatt von „platzierten C4-Hohlladungssprengsätzen“ (im Original „plant shaped C4 charges“) von „C4 in Pflanzenform“. Anschließend erklärte man mithilfe eines Sprengstoffexperten lang und breit, warum es C4 in Pflanzenform gar nicht gäbe. Dabei verstand man in der Redaktion nur kein Englisch.

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