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Wettbewerbsfähigkeit

Teils so schlecht wie Venezuela: Deutschland stürzt in Standort-Ranking ab

In einem internationalen Ranking der wirtschaftlichen Standortbedingungen von bedeutenden Volkswirtschaften landet Deutschland jüngst auf dem 24. Platz – und damit hinter Saudi-Arabien. Dabei könnten die Faktoren für das schlechte Ergebnis von heute auf morgen von der Bundesregierung verbessert werden.

Verantwortlich für die deutsche Wirtschaft: Robert Habeck beförderte innerhalb seiner Amtszeit Deutschland um sieben Plätze nach hinten im internationalen Standortvergleich

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In zehn Jahren von Platz 6 auf Platz 22: Das ist die Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Deutschland. In einem jüngst erschienenem Standortranking des IMD World Competitiveness Center (WCC) wurde die Bundesrepublik im Vergleich zu den wettbewerbsfähigsten Volkswirtschaften der Welt nach hinten durchgereicht. War Deutschland 2014 noch auf dem sechsten Platz der Volkswirtschaften mit den besten Standortfaktoren, rutschte man 2022 bereits auf Platz 15. Im aktuellen Ranking von 2024 landet Deutschland jetzt auf dem 22. Platz. 

In diesem Jahr sind mit Dänemark und der Schweiz auch zwei unmittelbare Nachbarn Deutschland unter den Top 3. Sogar Saudi-Arabien schneidet mit dem 16. Platz weitaus besser ab als Deutschland, ebenso wie China (Platz 14) und die Vereinigten Arabischen Emirate (Platz 7). 

Das WCC gehört zu einer privaten Wirtschaftshochschule in Lausanne (Schweiz) und wertet seit über 30 Jahren Daten zu den Standortfaktoren der bedeutendsten Volkswirtschaften der Welt aus. Dabei werden statistische Indikatoren bezüglich der Wirtschaftsleistung, der Infrastruktur und der Unternehmensleistung berücksichtigt – aber auch Faktoren, wie effizient die jeweilige Regierung des Landes handelt. Im Interview mit der FAZ zeigt der Leiter des WCC, Arturo Bris, die Hintergründe auf. „Deutschland ist schwach darin, auf Veränderungen zu reagieren und sich flexibel anzupassen.“ Flexibilität und Anpassungsfähigkeit vonseiten der Wirtschaft, aber auch der jeweiligen Regierung, ist vom WCC ebenfalls als Indikator im Standortranking aufgenommen worden. In dieser Kategorie belegt Deutschland den 64. Platz – und ist damit so schlecht wie Venezuela.

Kleine und mittelständische Unternehmen würden beispielsweise zu lange brauchen, um neue digitale Technologien einzusetzen. Umfragen unter deutschen Führungskräften zeigen, dass die Steuern besonders belastend seien – die Stimmung würde immer schlechter werden. Auch die Infrastruktur sei ein großes Problem für den Wirtschaftsstandort Deutschland. In diesem Punkt belegt Deutschland nur den 35. Platz. 

Schlecht wird auch die Ampelregierung bewertet: Nur 5 Prozent der vom WCC befragten Manager in Deutschland schreiben Habeck und Co. Kompetenz zu. Über 87 Prozent bezeichnen Deutschland nicht als geschäftsfreundliches Umfeld. In der Kategorie der sogenannten „Regierungseffizient“ rutschte Deutschland im Laufe der aktuellen Legislaturperiode um 11 Plätze ab – von Platz 21 im Jahr 2022 auf Platz 32. 

Die Hintergründe des desaströsen Abschneidens Deutschlands liegen auf der Hand: Deutsche Unternehmen leiden unter zu hohen Kosten, bedingt durch eine hohe Steuerlast und einer fortdauernden Lohn-Preis-Spirale. Die marode Infrastruktur und unsichere wirtschaftliche Rahmenbedingungen setzen dem Wirtschaftsstandort Deutschland ebenfalls zu. Dabei wären viele dieser Probleme von heute auf morgen von der Ampelregierung zu lösen – wenn sie es wollten. 

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