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Bildung

Studie: Migrantenkinder werden in der Schule nicht diskriminiert, sondern bevorteilt

Migrantische Kinder werden in Deutschland von Lehrern nicht diskriminiert sondern bevorteilt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von der Universität Duisburg Essen.

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Kinder mit Migrationshintergrund werden in Schulen von Lehrern bevorteilt.

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Eine Studie der Universität Duisburg-Essen räumt mit dem Vorurteil auf, dass Kinder mit Migrationshintergrund in der Schule benachteiligt werden. Die Studie kommt stattdessen zu der Erkenntnis, dass Kinder von Migranten von Lehrern besser benotet werden, als es ihre Tests bei einer Anonymisierung des Tests hergeben würden.

Professorin Julia Bredtmann äußert sich im Spiegel zu der Studie. „[U]nsere Studie zeigt, dass in den deutschen Schulen keine systematische Diskriminierung bei der Notenvergabe von Schulkindern mit Migrationshintergrund stattfindet.“ Laut der Professorin wird vermutet, dass Lehrer „auf diese Weise unbewusst versuchen, soziale Nachteile durch positivere Noten auszugleichen“.

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Diesen Effekt sehen die Forscher nicht nur bei Kindern mit Migrationshintergrund, sondern auch bei Kindern aus bildungsfernen Haushalten. Eine weitere Erkenntnis aus der Studie ist außerdem, dass in Klassen, in denen viele Kinder sozial benachteiligt sind oder schlechte Leistungen bringen, Kinder mit Migrationshintergrund besonders bevorzugt werden.

Besonders ausgeprägt sei die Bevorteilung bei Schülern mit türkischem Migrationshintergrund, während Schüler mit einem polnischen Hintergrund sehr ähnlich den Schülern ohne Migrationshintergrund benotet werden.

Dass Kinder mit Migrationshintergrund in der Schule schlechter abschneiden als Kinder ohne Migrationshintergrund, was unter anderem die PISA-Studie zeigte, liegt laut Bredtmann an anderen Faktoren. Sie nennt sozioökonomische Faktoren wie Armut oder auch schlechte Sprachkenntnisse als Gründe.

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Gleichzeitig warnt Bredtmann davor, dass der in der Studie aufgezeigte Effekt der Bevorzugung von Kindern mit Migrationshintergrund auch Nachteile für die Kinder haben kann. Die Kinder würden aufgrund des niedrigeren Anspruchs der Lehrer unter ihren Leistungen bleiben. Deswegen möchte Bredtmann die Lehrer für das Thema sensibilisieren. Eine Möglichkeit, die Leistung der Schüler mit Migrationshintergrund zu verbessern, sieht die Professorin vor allem in der Verbesserung struktureller und sozialer Bedingungen von Kindern mit Migrationshintergrund.

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